13.02.2009, 15:57 | #1 |
gesperrte Senorissima
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Erkenntnis
Der Thron des Geistes: Eine Schädelstätte.
Vergangnes auf Vergessnem aufgebaut, am Rande eines Abgrunds Glätte, in dessen Tiefe nie ein Lebender geschaut, nur der Allmächtige. Der Hort des Wissens: Nur ein Hünengrab, Gedachtes auf Zerfließendes gegründet, dem Zeit unzählbar viele Namen gab, von Zweiflern wie von Wissenden verkündet als jenes Prächtige, das unsern Weg benennen sollte. Der Schöpfer grollte. |
13.02.2009, 17:16 | #2 | |||
Gast
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Hallo cyparis
Ich schleiche schon die ganze Zeit um dein Gedicht und zerbreche mir den Kopf darüber. Ich bitte dich, nein - du musst mich schnellstmöglich aufklären was du mit deinen Zeilen meinst, sonst platzt mein Kopf Ich versuchs trotzdem mal: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich würde mich da lieber an Hesses Siddharta halten, da wird gesagt, dass Weisheit nicht vermittelt werden kann, sondern jeder muss sie für sich selbst finden. Schwere Kost cyparis Der Kleine Prinz* (natürlich wie immer auch mit Lieben Grüßen) Geändert von DerKleinePrinz* (13.02.2009 um 19:17 Uhr) |
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13.02.2009, 19:47 | #3 |
gesperrte Senorissima
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Guten Abend, Prinz!
Danke für Deinen ausführlichen Kommentar. In meinem Text sehe ich keine Unklarheit: Standest Du nur ein einziges Mal vor einer Schädelstätte, erkennst Du, daß von vielen Geisteswissenchaftlern nichts übrig bleibt als Gebein. Perdu der Geist, der den Schädeln innewohnte. Die zweite Strophe beginnt mit meiner Schlußfolgerung: "Nichts Neues unter der Sonne", auch wenn heliozentrische Erkenntnis etwas weiterführte. (das "cui bono" ist mit NASA ab adsurdum geführt worden): Strophe #3 dürfte klar sein: Jeder Philosoph gab seiner Sicht einen Namen (oder er wurde namentlich mit einer Philosopie identifiziert), übrig blieb nichts außer bedrucktem Papier (Gutenberg sei gelobt!). Jeder glaubte, auf einem vorherigen (Philosophen oder philosophischen Gerüst) aufzubauen. Keine wirklich schlüssige Erkenntnis, geschweige denn Weisheit. Zumindest d a s hat mir Lichtenberg, der lustige Philosoph, beigebracht. Ob Gott wirklich grollte? Ich bezweifle es. Da universell gesehen die Erde nicht mehr als ein Atom (eines Flohdreckes) ist, sollte man weder die Philosophen noch mich allzu ernst nehmen. Lediglich Platon (mit seiner "Tischheit") und Heidegger ( Geworfensein) haben mich erbost. "Weisheit", wie Du sie meinst, müßte erstmal definiert werden. Ob man sie dann finden kann, ist fraglich. Siddharta von H. Hesse konnte mir selbst keinen Weg weisen. Aber ich finde es schön, daß Du in dieser bradykonischen Entität den Weg zu mir gefunden hast! Lieben Gruß vom philosophisch ungeschulten cyparis Geändert von Leier (13.02.2009 um 19:49 Uhr) |
13.02.2009, 20:20 | #4 | |||||
Gast
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Hello again
Zitat:
Zitat:
Wenn ich mich im Internet umschaue bekomme ich folgende Erklärung: Dies ist ein Hügel außerhalb Jerusalems. Hier wurde Jesus gekreuzigt. Der Hügel ist benannt nach seiner kopfähnlichen Form. Der alte aramäische Name ist Golgatha. Das bedeutet Haupt oder Schädel. Dies ist die deutsche Bezeichnung. Das kannst du sicherlich nicht meinen, da du von mehreren schreibst. Du meinst sicherlich einfach ein Grab eines Geisteswissenschaftlers bzw. eines Philosophen, oder? Zitat:
Zitat:
Zitat:
Liebe Grüße Der Kleine Prinz* |
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14.02.2009, 00:03 | #5 |
gesperrte Senorissima
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Lieber Prinz,
um mal Marx und Engels zu nennen: sie waren keine Philosophen. Sie sahen sich - falls ich nicht irre - als Weltverbesserer im praktischen Sinn. Aber ich bin jetzt nicht mehr so auf der Höhe, daß ich Dir noch qualifiziert antworten kann. Laß es mich auf später verschieben. Ich nehme es ernst und wichtig. Lieben Gruß bis später von cyparis |
14.02.2009, 09:40 | #6 |
ADäquat
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Liebe cypi, lieber Prinz,
mit Interesse habe ich euren Dialog verfolgt. Sollte dein Text, cypi, einen religiösen Inhalt haben - wovon ich ausgehe - dann kann ich nicht wirklich etwas dazu sagen. Ich empfinde nur, dass das hier mit Philosophen und Philosophenerkenntnis zu tun haben muss, das man ohne Vorkenntnis nicht entschlüsseln kann. Nun kannst du fragen, warum schreibst du denn überhaupt hier, dann antworte ich: Weil mich auch solche Texte interessieren, wenn ich auch nicht alles verstehe. Auf jeden Fall bin ich beeindruckt. Lieben Gruß, katzi
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15.02.2009, 10:01 | #7 |
gesperrte Senorissima
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Liebe Supikatzi,
in der Philosophie und mit den Philosophen kenne ich mich überhaupt nicht aus. Ich hab mir eine eigene Feld-Wald-Wiesen-Philosophie gebastelt, mit der ich gut zurechtkomme. Ich mach mir ja auch meine Gedanken. Nein, mit Religion hat es eigentlich nichts zu tun, höchstens mit dem vagen Glauben an einen Schöpfer(geist). Aber ich freue mich, daß ich Dich habe beeindrucken können. Lieben Sonntagsgruß von cyparis |
22.02.2009, 10:17 | #8 |
Gast
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Gern gestehe ich jedem Umgang den persönlichen Ausdruck zu.
Was mich (nur persönlich) betrifft, empfinde ich diese altdichterische Wortwahl als aufgewärmt. Die Theatralik kommt zwar somit bestens rüber, doch ist für mein Empfinden die Zeit auf anderer Ebene. Mein Denken ist: Literatur wahrnehmen und verarbeiten. Eigene Gedanken jedoch zeitgemäß umzusetzen. Nicht nur das wirklich Nette kommt aus der Schädelstätte. Aber das wissen wir ja längst... Profankritik? Vielleicht. Meine Intention liegt im Vergleich. Alive |
22.02.2009, 12:52 | #9 |
gesperrte Senorissima
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Lieber Alive,
fein hast Du es ausgedrückt. Aber ich wärme lieber die altdichterische Wortwahl auf als altbackene Brötchen. Dein "zeitgemäß" ist nicht mein "zeitgemäß", weil mein Stil auch dann noch apres-garde sein wird, wenn ich mich mit Krämpfen um einen neuen bemüht habe (n werde). Deine Kritik ist keinesfalls profan, wenn ich das Wort mit "alltäglich" übersetze. Sie ist aufs Feinste ehrlich und geradeaus - das mag ich! Lieben Sonntagsgruß von cyparis |
24.02.2009, 08:44 | #10 |
TENEBRAE
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Hi, cypi!
Wow! Was immer du am meiner Arbeit zu loben findest, DU brauchst dich sprachlich nicht dahinter zu stellen! Ein sehr gekonntes Meisterwerk aus deiner Feder! Beide Str. sind von verbaler Eleganz, formal wie inhaltlich zielsicher ausformuliert! Der Conclusio kann ich mich leider aus Gründen meines "subjektiv gesunden Menschenverstandes" nicht anschließen - ich glaube nicht an "höhere Wesen", und sollten sie existieren, sehe ich nicht ein, warum ich sie anbeten sollte, nur weil sie "größer" sein sollen als ich - was immer das heißen soll... Aber kümmere dich nicht um den Argumentekanon eines alten Spötters! Dein Gedicht ist wunderbar! LG, eKy PS: Schon gelesen? "Das Leben der Wunder" in dieser Sparte? Geändert von Erich Kykal (24.02.2009 um 08:45 Uhr) |
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