21.08.2010, 00:39 | #1 |
Slawische Seele
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Schweigen
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. . So mancher Tag und manches Jahr sie mögen uns sinnentleert wie Sand aus Händen gleiten. Zu oft geschieht, dass wir in solchen Zeiten uns selbst entfremdet in ein Schweigen hüllen und nächtens nur die Seele aus dem Leibe weinen. In solchen Stunden wird es keinem Freund gelingen, auch nicht dem Seelenheiler und der Mutterliebe, dass wir gestärkt durch ihre Worte uns erheben. Wir geben vor, solang sie bei uns sind, zu leben, bedanken lächelnd uns und wollen, dass sie gehen. Es geht um andre Leiden, jene ohne Namen, uns mitgegeben, ohne dass wir sie erkennen. Und keine Träne, keine Tat kann sie benennen, sie sind für uns gedacht und nehmen uns gefangen. Dass wir nicht helfen können, ist oft schon vorgekommen. . . .
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
21.08.2010, 19:08 | #2 |
ADäquat
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Liebe Dana,
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21.08.2010, 22:37 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo liebe dana, ich finde das werk auch super gut geschrieben, ich finde gerade
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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29.08.2010, 20:20 | #4 |
Slawische Seele
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Liebe Chavali,
was soll ich dir antworten? Wenn mir ein "Seelengespräch" gelungen ist, meine Liebe, dann können wir nur noch vertrauen. Ich freue mich über deine Zustimmung - sie ist mir ein Zeichen zur Brücke über jene Weiher. Lieber wa Bash, danke für dein schönes Lob. Die unaussprechbaren Momente fangen uns immer wieder ein. "Leidensmomente", die nicht benannt werden können und auch nicht wollen. Solche Momente gilt es zu erfassen und zu akzeptieren, für sich und für andere. Der Titel ist nicht von ungefähr gewählt. Ganz liebe Grüße euch beiden, Dana
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31.08.2010, 09:24 | #5 |
Lyrische Träumerin
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Liebe Dana.
"Schweigen, ist der optimale Titel. Ich habe dein Gedicht schon oft gelesen doch jedes mal verließ ich es ohne Kommentar. Hier werde ich einfach von meiner Trauer überwältigt. Lesen,..Spüren..und akzeptieren. Ein freies "ich kann" hier bei uns, ein Muss im wahren Leben. Schweigen, das werde ich jetzt auch, nicht aber ohne dir zu sagen: Sehr gerne gelesen Lena die endlich über ihren Schatten gesprungen ist.
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~ Mit lieben Gedanken ~ ©auf alle meine Werke ............ Marion Baccarra
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02.09.2010, 23:33 | #6 |
Slawische Seele
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Liebe Lena,
Tucholski sage einst: "Das Leben ist gar nicht so, es ist ganz anders." Jedes Leben ist individuell, was zugleich das Leben ausmacht. Das individuelle, das eigene Leben, lässt sich trotz Erfahrung und Gegebenheiten nicht in Regeln, nicht in vertraute, vorgegebene Gefühle einordnen. Immer und immer wieder geschieht etwas, was persönlich betrifft und selbst durchlebt werden will. Momente, die unaussprechbar werden. Das Schweigen erhält seine Bedeutung. Ich weiß, dass du verstanden hast - wir müssen nicht reden. Liebe Grüße Dana
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05.09.2010, 23:39 | #7 | |||
Lyrische Emotion
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Liebe Dana,
dies ist ein ernster und tiefgängiger Text, der auch eine traurige Einsicht mitbringt. Zitat:
Vielleicht erlauben es auch andere Umstände nicht. So bleibt letztlich nur ein stummes Erdulden der Lage über Tag und Jahre, die ihm völlig sinnlos erscheinen. Die nächtlichen Tränen sind die Folge. Zitat:
Manchmal ist es dann wohl so, daß der Betroffene gute Miene zum bösen Spiel macht und froh ist, wenn die Ratgeber wieder von dannen ziehen. Zitat:
Nur wie soll er sie formulieren? Das ist immer das Schwerste an der ganzen Sache. Er weiß zwar, daß er so nicht glücklich wird, aber wie es eigentlich sein sollte, kann er auch nicht definieren. Und das betrifft jeden Menschen individuell, weshalb es auch keine wirklichen Ratschläge (s.o.) geben kann. Wie oft hat man selbst schon versucht mit Worten und Ratschlägen anderen zu helfen und gemerkt, daß das nicht funktioniert. Und das trifft leider auch für die eigene Situation zu. Sehr schön an diesem Gedicht finde ich, daß es nicht belehrend daherkommt. Er zeigt zwar auf, was alle anderen versuchen, doch zugleich auch, daß man selbst in solchen Situationen nicht anders handelt. Es ist wohl eine menschliche Eigenschaft, anderen Menschen aus seinem direkten Lebensumfeld in schwierigen Situationen helfen zu wollen. Das Traurige daran ist, daß dies meistens nicht gelingt. Es ist und bleibt nämlich immer die eigene Entscheidung, an der eigenen Situation etwas zu verändern. Das ist wohl der Wunsch vieler, doch die wenigsten schaffen es dann auch, dies in Tat umzusetzen. So bleibt es oft bei diesem Wunsch. Leider ist dir in der letzten Zeile eine metrische Unebenheit unterlaufen. Alle Verse sind einheitlich im Jambus geschrieben. Manche im 5-hebigen, die meisten jedoch sind 6-hebig. Dass wir nicht helfen können, ist oft schon vorgekommen. An der markierten Stelle sitzt der Stolperer. xXxXxXxXxxXxXx Vorschläge: Dass wir nicht helfen können, ist schon vorgekommen. (Das wertet allerdings den zweiten Teil des Satzes ab, weil das "oft" nun fehlt.) Dass wir nicht helfen können, ist schon oft geschehen. (Ist natürlich auch keine schöne Lösung, weiß ich.) Vielleicht etwas in dieser Art: Auch unsre Hilfe ist schon oft nicht angekommen. Egal, wie immer du dich entscheidest. Diese eine überschüssige Silbe muss weg. Ich denke, du machst das schon... Ein sehr schönes Gedicht, daß mich von der Sprache her sehr an Hesses "Stufen" erinnert. Du hast das Thema gut umgesetzt. Es hat mich berührt. Gerne gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
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12.09.2010, 19:14 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Dana,
nach Leichtigkeit klingt das nicht aber nach etwas gelungenem. Die erste Strophe gefällt mir sehr. Dort bin ich gestolpert: Wir geben vor, solang sie bei uns sind, zu leben, (die verkürzte form von solange kam zu überraschend ) Und bei dieser schon angesprochenen Stelle: ist oft schon vorgekommen Von jedem Menschen tropft ein wenig Schatten. lg onkie |
21.09.2010, 22:07 | #9 |
Slawische Seele
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Lieber Faldi,
vorab ganz lieben Dank für die treffende Interpretation, also auch für ein intensives Hineindenken in den Textinhalt. Ebenso für den Hinweis auf den Holperer. Lass mir noch etwas Zeit, da ich den Vers noch klarer verfassen möchte. Du hast zwar richtig interpretiert, aber beim Vorlesen (außerhalb des Forums) fiel mir auf, dass einige den letzten Vers erklärt haben wollten. Ich wollte sagen, dass wir an uns selbst messen sollten - dort, wo unsere Ratschläge, unsere Hilfe nicht angenommen werden. (Manchmal reagiert man fast betroffen.) Dass wir dabei bedenken sollten, jenen erginge es ähnlich oder genau so, wie hier dem lyr. Ich. Nochmals lieben Dank und liebe Grüße Dana Lieber Onkie IIV, so viel zur sofort angesetzten Leichtigkeit. Jedoch geht es hier um das lyr. Ich. Bei "solang" muss ich bleiben, denn nur so stimmt die Metrik. Aber davon abgesehen. Wir Nordlichter benutzen solang meist ohne "e". Der andere "Holperer" wird noch verschlimmbessert s.o. Auch dir lieben Dank für deine Stimme zum Gedicht. Liebe Grüße Dana
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22.09.2010, 23:39 | #10 | ||
der mit dem Reim tanzt
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Liebe Dana, dein Verzweiflungs-Gedicht hat mir sehr gefallen. Ich schließe mich da den Belobigungen an. Mein Kommentar folgt später. Eine Kleinigkeit möchte ich anmerken:
Zitat:
Zitat:
Melancholie, der Wegbegleiter, die Traurigkeit der zarten Seelen, sie zweifelt, weiß oft nicht mehr weiter. Was soll sie nur zum Leben wählen? Erkenntnis, Ratio, ist das eine, das zur Gestaltung eingeführt, genügt oft nicht, so wie ich meine, dies sie im Innern nicht berührt. So klagt die Seele im Gefängnis aus Schmerz und Leid, Hilflosigkeit, gerät zunehmend in Bedrängnis, da Heilungsaussicht ist so weit. Kann man den Gram mit Liebe wärmen, wenn längst erfroren sie schon scheint, mit jugendlichem Lachen, Schwärmen man's immer doch nur gut gemeint? Das Schweigen scheint nicht angebracht in einer hoffnungslosen Zeit. Doch dies Verständnis in der Nacht hilft warten, bis sie ist bereit. Lieben Gruß Archimedes ...der mit den schweigenden Kreisen
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gestörte Kreise Geändert von Archimedes (23.09.2010 um 00:01 Uhr) |
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