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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 11.09.2010, 21:16   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard Der Sucher

Mir ist nicht nach der Menschen Wort!
Wenn sie beim Reden Schwerter führen,
sich zornerfüllt im Kampf verlieren,
dann geh ich fort.

Mir ist nicht nach der Menschen Sinn,
wenn sie im Groll von Wahrheit sprechen,
aus eignem Glauben fremden brechen.
Ist das Gewinn?

Versteh ich’s anders, Mensch zu sein?
Bleibt mir ein Ausweg aus dem Tristen?
Der Teufel kennt noch tausend Listen
und setzt sie ein.

Und darum schweige ich, bin leise
und lausche jenem Klang der Seele,
der aus der Mitte kommt. Ich wähle
gelassen meinen Weg
und reise…..



Gelöschte Strophe:
Mir ist nicht nach der Menschen Wort.
Denn das, wonach die Seele dürstet,
muss stark sein, blindem Trieb gefürstet
an jedem Ort.

Geändert von a.c.larin (19.09.2010 um 10:31 Uhr)
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Alt 12.09.2010, 18:34   #2
Onkie IIV
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.06.2009
Beiträge: 105
Standard

Huhu larin ,
ich lese gerne von dir.
Ein sehr schöner Anfang.
Die vierte Strophe würde ich weglassen. Sie klingt für mich nicht,
wie die beiden davor und bringt nichts wesentlich neues.
Oder erkenne ich das nur nicht?
Ansonsten gerne gelesen.
Liebes Grüßle,
onkie
Onkie IIV ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2010, 10:33   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo onkie,
nach mehrmaligem lesen muss ich dir recht geben: strophe vier sagt eigentlich nichts neues aus und ist nur eine doppelung.

ich habe sie deshalb herausgenommen, zum studieren und vergleichen aber unten drangehängt.

vielen dank an den aufmerksamen leser!
larin
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Alt 20.09.2010, 02:17   #4
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
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Liebe Larin, dein Gedicht gefällt mir so sehr, ich habe es gleich spontan vertont. Nur weiß ich nicht, wie ich es hier rein bekomme. Wenn du mir deine e-mail-adresse per PN schicktst, sende ich dir eine midi-datei zum hören und evtl. ein Notenblatt.

Toll gedichtet und lieben
Gruß Archimedes ...der mit den Tonkreisen
__________________
gestörte Kreise
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Alt 21.09.2010, 21:51   #5
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Larin,

der Sucher gefällt mir ungemein - er löst fast die Frage nach dem Sinn des Lebens, bzw. weist einen Weg dort hin.
Man stelle sich nur vor, jeder würde ab jetzt so denken, fühlen und sprechen.

Deine Einigigung mit Onki IIV betrachte ich ebenfalls als Gedichtgewinn.

Noch mehr:
Archi, wenn larin es erlaubt, lass es uns alle hören.


Ganz besonders gelungen ist die jetzige letzte Strophe.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 28.09.2010, 19:24   #6
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo archimedes,
du machst mich ja richtig neugierig!
auf dein angebot komme ich gerne zurück.

hier rein kriegst du es, wenn du ein kleines mikrophon an den computer ansteckst und da rein singst .
ich hatte mal sowas unter "eigene musik" ( also eine tondatei)- von da bekam ich dann auch etwas gesprochenes ins forum.

vielen dank, liebe dana ( und nochmals auch dank an onkie)
ich lass mich doch gerne von euch "runschmelzen"....

dann warten mal gespannt auf die archimedischen töne.....

lg, larin
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Alt 03.10.2010, 01:55   #7
Mephisto
Der Geist
 
Benutzerbild von Mephisto
 
Registriert seit: 18.08.2010
Ort: Nirgendwo und überall
Beiträge: 54
Standard Hallo larin ! Wo ist der Faust?

Mir ist nicht nach der Menschen Wort,
weil sie nicht sehen, was sie sehen
und nichts vom Menschsein je verstehen,
sie sind verdorrt.

Mir ist nicht nach der Menschen Sinn,
die sich in ihrem Aberglauben
den höchsten Sinn im Sein erlauben
seit Anbeginn.

Wie furchtbar ist es Mensch zu sein?
In einem Leben voller Zweifel
erschafft er sich gar Gott und Teufel
und setzt sie ein.

Und darum schweigt er still und leise
wenn auf der Erde Städte brennen
und Menschen um ihr Leben rennen
auf ihren Wegen
dummerweise...



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Alt 03.10.2010, 10:33   #8
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

hallo mephisto,

deine frage nach dem faust ist mit letzter gültigkleit genauso wenig zu beantworten wie die nach gott oder dem teufel.

meine antwort ist daher eine sokratische ( denn ich weiß, dass ich nichts weiß): ein stück davon ist wohl in jedem von uns. ich bin in dem allem - und all dies ist daher auch in mir ( auch wenn ich es nicht wahrhaben will)

das schlimme daran ist die verallgemeinerung oder die einseitigkeit in der betrachtuing: manche halten sich NUR für gott, manche NUR für den teufel.
manche sehen nur das positve, manche nur das schlechte.

auch die tatsache, dass einer bestimmten eigenschaft nur positives oder negatives zugeschrieben wird, ist wenig erhellend.


ist stärke gut? ist stärke schlecht?
tut wahrheit wirklich immer recht?
ich kenn den teufel, kenn den faust
und auch den gott, der in mir haust.
ich bin im leben wie im sein
mit dir, mit mir - das heißt : all-ein.



deine gedichte gefallen mir. bei der "totenkopf -unterschrift" fehlt mir vor allem eines: das leben.

sonntäglichen gruß an den philosophen,
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.10.2010, 01:25   #9
Mephisto
Der Geist
 
Benutzerbild von Mephisto
 
Registriert seit: 18.08.2010
Ort: Nirgendwo und überall
Beiträge: 54
Standard Hallo Larin !



Genau das hat der Geist gemeint,
selbst wenn die Unterschrift hier stört.
Nur wer das Leben nicht verneint,
weiß, dass der Tod zum Sein gehört.

Das Blühen ist nur ein Kostüm
für eine kurze Lebenszeit,
doch steht der Tod als Synonym
für irdische Vergänglichkeit.



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Alt 04.10.2010, 14:09   #10
norbert
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 09.02.2009
Ort: im kalten schleidener tal
Beiträge: 1.011
Standard

liebe larin,
dein gedicht ist wunderschön, sprachlich hervorragend gestaltet, vom inhaltlichen her weise und auf sympathische art besänftigend.
jedoch: es kann leider nicht immer leise zugehen. unnötigees ereifern, wie es etwa ideologen so gerne lauthals vorführen, ist auch mir ein gräuel.
was aber ist, wenn elementare lebensrechte missachtet werden und ein friedliches gespräch dem benachteiligten nicht zu seinem recht verhilft? es ist ja nicht jeder beamter mit den entsprechenden sicherheiten...
ein anderes: das sokratische "ich weiß, dass ich nichts weiß" ist meines wissens eine FATALE fehlübersetzung, denn die müsste richtig lauten: "ich weiß, was ich nicht weiß" - und das ist etwas völlig anderes!!! (das net gibt leider keine eindeutige auskunft...)
@mephisto:
auch mir gefallen deine textbeiträge vom sprachgestalterischen her sehr gut. umso fragwürdiger die kitschige aufmachung der signatur.
auch missfällt mir deine haltung vom "großen weisen, der über allem schwebt" - denn sooo tiefgehend sind deine anmerkungen nicht...
lieber gruß
norbert
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