13.07.2011, 00:35 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Gedanken lieben
Gedanken lieben Nächte und Tage, eure Stunden erfüllen mich mit Einsamkeit, auch wenn ich nicht klage. Nichts gefunden, kein Morgen, nur Vergangenheit. Ist's für dich ein Liebesspiel? Zeig mir den Sinn deiner Suche ohne Ziel. Ob ich mich freue oder weine, verbleiben mir doch Stolz und Mut. Begreife, ich scheue stets die Leine, denn Freiheit ist das höchste Gut. Jeder Traum erzählt von dir: Hoffnung im Sinn, sucht mein Herz nach einem Wir. Versteckte Gedanken voller Fragen, die keiner von uns beiden stellt. So viele der Schranken überragen das Sehnen aus der Zwischenwelt. Laute Stille, kalt und leer. Nenn mir den Sinn: Dieses Schweigen wiegt zu schwer. Dein neues Erwachen ließe mich schweben, ich würde frei und glücklich sein. Begleite mein Lachen durch das Leben, dann komme ich von ganz allein. Frage mich, schon ist es klar: Liebe macht Sinn. Werden Wünsche niemals wahr? .
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Geändert von Stimme der Zeit (17.07.2011 um 21:37 Uhr) Grund: Im letzten Vers ein Fragezeichen eingesetzt. Dank Hilfe zwei Stellen geändert. |
13.07.2011, 09:21 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Morgen, Stimme der Zeit,
dein Gedicht muss man sehr langsam und auch mehrmals lesen, um in den Klang einzudringen. Da der Rhythmus doch immer wieder wechselt, ist es mir nicht beim ersten Mal gelungen. Doch die Mühe lohnt sich - mit jedem weiteren Male zeigt sich eine weitere Farbnuance, ähnlich einer sich öffnenden Rose..... Das trifft den Inhalt genau: Schließlich kommt die Liebe ja auch nicht im Marschrhythmus daher, sondern mäandert - mal vor, mal zurück. Es passt genau zu den Stimmungsschwankungen des Lyrichs, das die Nähe zum LyrDU einerseits möchte, sie aber andererseits scheut: Verbindung zu haben ohne gebunden = gefesselt ( ) zu sein. Diese Stelle gefiele mir so noch besser: Begreife doch, ich scheue die Leine, denn Freiheit ist das höchste Gut! Wäre eine Kürzung der Zeile hier noch wirkungsvoller? Dies (Das) Schweigen wiegt zu schwer! Geänderte Interpuktion: Werden Wünsche niemals wahr ? Gerne gelesen, was du hier in freierem Rhythmus rhythmisierend zum Thema gemacht hast! Liebe Grüße, larin |
13.07.2011, 23:39 | #3 | ||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Guten Abend, liebe larin,
Zitat:
Zitat:
Es bleibt hier dem Wunsch oder der Vorstellung des Lesers überlassen, ob diese Worte überhaupt ausgesprochen werden - oder nur in der Gedankenwelt des LI "gedacht" werden ... Zitat:
Xx/xXx Xx/Xx xXxX/xXxX xXx/xXx Xx/Xx xXxX/xXxX XxXx/XxX Xx/xX XxXx/XxX Das Metrum jeder Strophe ist gleich. Extrem schwer war es, die Zäsuren genau einzuhalten. Deine Vorschläge sind schön, aber sie "passen" nicht. Der Rhythmus folgt auch den "Pausen" und wechselt in ganz bestimmter Reihenfolge. (Es finden sich auch ein paar andere Dinge, die hier "versteckt" sind. Vielleicht findet es ja noch jemand heraus.) Auf jeden Fall: Wenn ein Fehler gefunden wird - z. B. eine Zäsur, denn das ist für mich immer noch ein "schwierigeres" Detail - macht mich bitte darauf aufmerksam. Ich konnte zwar selbst keinen finden, aber das ist oft so - und trotzdem ist einer da.) Ich möchte auch abwarten, ob noch andere Kommentare kommen. Wenn du allerdings Vorschläge hast, die Betonungsmuster und Zäsuren so beibehalten, dann nehme ich sie sehr gerne an. Vielleicht ist es hilfreich, wenn ich sage, dass diese Art Gedicht nicht gelesen, sondern gesungen wird. Aber ich möchte so früh ungern bereits zu viel verraten. Das hier war ein Versuch, etwas "Altes" in unsere "Neue" Zeit zu versetzen, was sowohl den Inhalt als auch die Form betrifft. Ich würde nur sehr gerne wissen, ob jemand heraus findet, was es ist. Das Fragezeichen am Ende übernehme ich allerdings sehr gerne. Stimmt, das ist besser. Eigentlich wollte ich das "gedankliche Ende" offen lassen, aber du hast recht. Selbst wenn man, wie ich in diesem speziellen Fall, sehr lange an einem Werk arbeitet, sieht jemand anders (gefeit vor Betriebsblindheit) manches, was einem selbst trotz aller Sorgfalt nicht auffällt. Danke! Zitat:
Ganz lieben Dank für deinen Kommentar. Ich war hier nämlich weit unsicherer als sonst, ob es nicht doch zu schwierig für mich sein könnte ... Liebe Grüße Stimme
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15.07.2011, 21:33 | #4 | ||
Gast
Beiträge: n/a
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guten abend liebe stimme,
mit dem langsam lesen stimme ich larin zu die melodie hat sich mir gleich erschlossen ansonsten möchte ich nicht viel sagen, um nicht zu wiederholen in der 2.str. 4 zeile würde ich vorschlagen: Zitat:
und Zitat:
das gedicht als ganzes gefällt mir sehr gut mit den xen kann man es sicher nicht erfassen, doch es bringt klar eine melodie zum ausdruck gern gelesen ida |
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16.07.2011, 00:54 | #5 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Liebe Stimme,
ich habe dein Werk schon mehrmals gelesen und mich immer besser eingelesen. Zuletzt geht es tief ein - weil es vertrautes "Hinterfragen" aufzeigt, das fern einer aufregenden "Liebelei" ist. Ich erkenne ein lyr. Ich, das hellwach und klug ist. Ein lyr. Ich, das alles andere als "abgeklärt" (verzeih, mir fällt nichts Positiveres ein) resümiert. Es hat den Glauben an die Liebe nicht abgelegt, im Gegenteil, es will die Liebe erkennen und sich nur dann in diese einlassen. Beinahe schon etwas für die "Nachdenkliche" Rubrik, die aber Liebe noch über diese stellt. Nächte und Tage, eure Stunden erfüllen mich mit Einsamkeit, auch wenn ich nicht klage. Nichts gefunden, kein Morgen, nur Vergangenheit. Ist's für dich ein Liebesspiel? Zeig mir den Sinn deiner Suche ohne Ziel. Eine sehr tiefe Frage. Die Antwort, mag sie noch so durchdacht sein, würde vieles über das lyr. Du offenbaren, allein durch die Fragestellung. Das lyr. Ich weiß das. Ob ich mich freue oder weine, verbleiben mir doch Stolz und Mut. Begreif doch, ich scheue eine Leine, denn Freiheit ist das höchste Gut. Jeder Traum erzählt von dir: Hoffnung im Sinn, sucht mein Herz nach einem Wir. Ein Wir ist nicht einfach zwei Liebende. Die Liebenden sollten sich im Wir erkennen. Ein echtes Wir enthält die Freiheit. Bei der Leine "störte" mich das Wörtchen "vor". Versteckte Gedanken voller Fragen, die keiner von uns beiden stellt. So viele der Schranken überragen das Sehnen aus der Zwischenwelt. Laute Stille, kalt und leer. Nenn mir den Sinn: Dieses Schweigen wiegt zu schwer. Eine "große Not" - nicht auszusprechen, was in Gedanken brodelt. Man kennt es, dieses "lieber-nicht-fragen, weil ..." und fühlt doch, dass das Schweigen noch schwerer wiegt und schon im Vorweg eine Unfreiheit trägt, wenn nicht sogar eine Leine, die man sich selbst angelegt hat. Dein neues Erwachen ließe mich schweben, ich würde frei und glücklich sein. Begleite mein Lachen durch das Leben, dann komme ich von ganz allein. Frage mich, schon ist es klar: Liebe macht Sinn. Werden Wünsche niemals wahr? Der höchste Wunsch in der Liebe ist Leichtigkeit. Diese gibt Glück und Freiheit. Liebe Stimme, ich habe gar nicht gemäkelt, weil es nichts zu mäkeln gibt, bzw. weil die Gedanken darin so sehr einfangen, dass man darauf gar nicht mehr achten will. Nochmals, ein tiefsinniges und nachdenkliches Gedicht, das jeder Liebende und jede Liebende lesen sollten. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
16.07.2011, 14:37 | #6 | |||||||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Guten Tag, liebe Ida,
ich stimme dir zu, "begreife, ich scheue" klingt wirklich besser und passt auch sehr gut. Ich werde deinen Vorschlag sehr gerne übernehmen. larins Vorschlag war ähnlich, nur nicht mit dem Rhythmus übereinstimmend. Die von dir "entdeckte" Möglichkeit habe ich wohl aus "Betriebsblindheit" einfach übersehen. Bezüglich "Liebe macht Sinn", schwanke ich. Es ist eigentlich nicht falsch, denn hier kommt es auf die "Auffassung" des Lesers an. Ein wenig umgangssprachlich, das gebe ich zu. Vielleicht kommt dadurch der innere Bezug der "Liebe" zum "Sinn" nicht deutlich genug herüber, und du empfindest das Wort "macht" als "unpoetisch". Also werde ich es ändern. Für mich klingt es zwar "richtig", aber das muss nicht für andere gelten. Da ein Gedicht in erster Linie den Leser erreichen soll (und nicht mich), halte ich es für sinnvoll, es "anzupassen". Zitat:
Dankeschön! Darauf hatte ich gehofft, denn es ist für mich Neuland, ein Metrum aus einer "Melodie" heraus zu konstruieren - anstatt, so wie "üblich", anders herum ... Liebe Grüße Stimme ----------------------------------------------------------------------------------- Liebe Dana, dein intensives Einlesen in meinen Text freut mich wirklich sehr. Was könnte ich mir mehr wünschen? Zitat:
"Du quetschst die Zahnpastatube immer in der Mitte zusammen, das sieht unmöglich aus. Kannst du sie nicht aufrollen?" "Wieso denn? Das stört doch nicht, es ist doch egal, wie die Tube aussieht. Völlig unwichtig." Beide können darüber letztendlich in Streit geraten. Warum? Weil hier der/die Erste gar nicht sagt, worum es wirklich geht - und wofür die Zahnpastatube eigentlich steht. Streitgespräche um Kleinigkeiten, die die Atmosphäre einer Beziehung immer mehr "vergiften". Das LI sollte statt dessen doch einfach offen sein, und zugeben, dass es zum "Wohlfühlen" mehr Ordnung braucht, dem LD erklären, dass es sich in Unordnung eben "unwohl" fühlt und das LD um ein wenig Rücksichtnahme bitten. Statt dessen wird die Tube als "Platzhalter" genutzt, und das LD versteht den Grund nicht, reagiert also pikiert. Woher soll es das "dahinterliegende Grundproblem" auch wissen? Das LD bemerkt nur: LI "mäkelt" dauernd an allem herum, was ich mache. Moderne Kommunikation: Viel reden - und zu wenig sagen. Ironisch betrachtet könnte man das wohl die "Beziehungspolitik des Alltags" nennen ... Zitat:
Zitat:
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Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Danke, dass du dir Zeit für einen intensiven Kommentar genommen hast. Liebe Grüße Stimme
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17.07.2011, 21:25 | #7 | |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Liebe Stimme,
ich weiß, dass ich bei dir mäkeln darf - und warte ab, ich werde es tun. Ich melde mich nochmals zur Leine: Zitat:
Also, ganz schön gemäkelt, oder? Die Antwort war ich dir aber noch schuldig. Liebe Grüße Dana
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17.07.2011, 21:42 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Dana,
ich habe noch abgewartet, ob du vielleicht zur (verflixten) "Leine" noch etwas anmerkst, und daher jetzt das Fragezeichen von larin, den Vorschlag von Ida ( "Begreife" anstatt "Begreif doch") sowie deinen Vorschlag bezüglich der Leine ("stets die" Leine anstelle von "vor der" Leine) übernommen. Herzlichen Dank euch allen für die Mühe, die ihr euch gemacht habt. Liebe Grüße Stimme P.S.: Es ist ein Minnesang.
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