17.07.2011, 18:06 | #1 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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schwarze sonne
schwarze sonne
es gäb ein wir wenn wir uns wendeten die blicke zu des strahlenden gesichts da wär ein ausweg aus dem leeren nichts wo hoffnungen vergeblich endeten am tag des bittren letzten strafgerichts wo blieben die gesalbten & gesendeten die in der liebe sich verschwendeten die suche in den versen des gedichts das aus ihr wuchs & mit ihr auch verging verzierte selbst sein grandioses scheitern die liebe aus dem zentrum aller ding versank wir sahn den hades sich verbreitern die schwarze sonne die am himmel hing an der corona schien sie auszueitern
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
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07.08.2011, 11:02 | #2 | ||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, Walther,
ich lese ja (ab und zu) auch „woanders“ , wodurch ich also die beiden „Varianten“ entdeckte. Offen gestanden, zunächst sagte mir der Begriff „Schwarze Sonne“ nichts, aber nach einem Ausflug mit der Suchmaschine wurde mir einiges klar. Zitat:
Allerdings muss ich (hier und an anderer Stelle) ein wenig „kritteln“: Hoffnungen können vergeblich sein, sich vergeblich gemacht werden oder vergeblich bleiben, und Hoffnungen können enden. Aber sie können nicht vergeblich enden, sondern allenfalls könnten vergebliche Hoffnungen enden. Zitat:
Am Tag des bittren Strafgerichts enden die Hoffnungen. Die „Gesalbten & Gesendeten“ blieben dort, wo sie immer zu finden sind: In Sicherheit. Beinahe zynisch, dass sie sich „in der Liebe verschwendet“ haben sollen. Die Suche in den Versen des Gedichts, das aus der Liebe wuchs und mit ihr auch verging – vergeblich, so wie die Hoffnungen. Lieber Walther, dieses Gedicht ist schon „hart“, wirklich. Ja, die „Liebe aus dem „Zentrum aller Ding(e)“ der „Gesalbten & Gesendeten“ verzierte selbst sein grandioses Scheitern. Doppelsinnig: Die (echte) Liebe aus dem Zentrum aller Ding(e) versank. Der Hades verbreiterte sich, und eine schwarze Sonne mit zwölf gespiegelten Siegrunen hing „am Himmel“. Ja, sie „eiterte“, und die darin enthaltenen Krankheitserreger verursachen heute noch so manche „Schwären“ … Bei „Ding“ anstatt „Dinge“ kneife ich die Augen zu. Elisionen in Endreimen finde ich einfach – ich sag's nicht. () Die „Ausarbeitung“ ist interessant. Nach dieser „jeder Vers greift in den anderen über“-Methode schreibst du also nun ein Sonett. Deshalb findet es sich wohl auch unter „Experimentielles“. Bisher hast du beides noch nicht miteinander „vereint“, denke ich. (Jedenfalls habe ich noch kein entsprechendes Werk von dir gelesen.) Auf jeden Fall ein gut geschriebenes Werk mit viel Tiefsinn und viel Stoff zum Durchdenken. Gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Stimme
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09.08.2011, 19:00 | #3 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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Beiträge: 3.210
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Lb. Stimme der Zeit,
der Text "schwarze sonne" ist ein Experiment - in jeder Hinsich. Ich habe aus der ersten Strophe dann ein Sonett gebaut, Du hast gleich bemerkt, und es nicht so positiv behandelt. Was übrigens verständlich ist, diesen Text hier halte ich selbst für den originelleren. Natürlich bastele ich schon eine Weile daran herum, meine Vers libre Experimente mit den formalen Spielarten meiner Schreiberei zu "fusionieren". Dieser Text ist einer dieser Versuche. Ich freue mich natürlich darüber, daß dieser Versuch bei Dir "angekommen" ist. Das ist er übrigens nicht überall. Nun hat die "schwarze sonne" noch Verbesserungspotential, an dem ich demnächst arbeiten und dann eine kleine Änderung vornehmen werde. Danke für Deine Hinweise. Die Formulierung "aller ding" ist mal wieder aus einem Kirchenlied geklaut und daher keine Ellision im eigentlichen Sinn, da sie da war, bevor das 2. Terzett das Licht der Welt erblickte. LG W.
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