31.10.2011, 18:54 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 1.836
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Fürchte den Zorn!
Fürchte den Zorn!
Vom Himmel droht ein kalter, fahler Mond. Der Nebel legt sich schwer wie eine Decke auf mein Gemüt, in dem das Wissen wohnt, dass heute Nacht, so wie in all den Jahren das Unheil wieder zu mir kommen wird. Vor diesem Grauen kann mich nichts bewahren, ich trage eine Schuld, so schwer wie Blei; bin mir bewusst, dass ich es selbst erwecke. Ach, wäre diese Nacht doch schon vorbei! Mir hilft kein Gott, noch sonst ein Seelenhirt. Auch dieses Jahr bewirkt mein Sakrileg ein Schmerzgefühl, das wie ein Messer schneidet. Ich finde keinen Halt, kein Lösungsweg eröffnet sich, nein, niemand kann mich retten. Die Kreatur, sie kommt, vom Zorn besessen, die Augen rotgerändert! Ja, sie weidet sich regelrecht an meiner Angst! Der Schlund klappt auf: So knochenweiß wie bei Skeletten! Das Zähneblecken! Und dann zischt ihr Mund: Du Depp hast unsren Hochzeitstag vergessen!
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31.10.2011, 19:24 | #2 | |
ADäquat
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Oh mein Gott, Stimme
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31.10.2011, 20:03 | #3 | |||||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Chavi,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ein schöneres Kompliment wie "... und dann das!" könntest du mir gar nicht machen. Vielen, lieben Dank! Zitat:
Ein Kreuz- oder Paarreim wäre mir da zu "gleichmäßig" gewesen. Zitat:
Zitat:
Furchtbar zähnefletschgrinsende Frauengrüße Stimme
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31.10.2011, 20:13 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Oh, weh, Stimme der Zeit!
Wie hat der Teufel da zugeschlagen! Vor Angst verdreht es mir den Magen, und dann macht dieser schreckliche Schluss, das ich meiner Sünden gedenken muss, die jährlich erneut ich auf mich lade! Wär meine Frau nicht voller Gnade – Oh, Weh! Dein Gedicht hat mich sehr erfreut. Der Schockeffekt ist garantiert und das Schmunzeln auch. Liebe Grüße Thomas |
31.10.2011, 21:16 | #5 |
Slawische Seele
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Boah!!!
Liebe Stimme, das ist weder Science Fiction, noch Phantastisches, noch Trauer und Düsteres. Das ist Realität pur. Ich kann den Zorn der Frau nachvollziehen und mich gut in die Angst des Mannes hineinversetzen. So soll es sein - oder: AMEN! Politik und Religion haben darin seit Jahrhunderten versagt. Wer die Ehe fördert, Splitting gesetzlich verankert hat, Liebe predigt und den Himmel verspricht, hat den Hochzeitstag nicht bedacht. Statt der Ringe, statt Feuerwerk und Völlerei sollte jedem Manne das Datum der Hochzeit auf die Stirn tätoviert werden. Manchmal ist die Lösung zu nah. Den Zorn selbst und die Bilder dazu finde ich phantastisch und stimmig verdichtet. Noch mehr: er ist gere(ä)cht. Sei mit Genugtuung gegrüßt Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
31.10.2011, 21:52 | #6 | ||||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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(Nanu, wo kommt denn der Mann her? Donnerwetter, der ist aber mutig, den muss ich gleich begrüßen - ich hätte nicht gedacht, dass sich hier einer hereintraut. )
Sei gegrüßt, todesmutiger Thomas, der du den Teufel selbst nicht fürchtest! Das liegt aber sicher nur daran, dass dein holdes, dir angetrautes Eheweib so voller Gnade und sicher auch Langmut ist. Ich hoffe, du weißt, welch großes Glück dir zuteil geworden ist! Zitat:
So ziehe (ausnahmsweise) unversehrt von dannen, Furchtloser! Danke für dein lustiges Antwortgedicht und für dein Lob. Was den Leser erfreut, erfreut mich. Liebe Grüße Stimme --------------------------------------------------------------------- Liebe Dana, Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Stimme
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01.11.2011, 10:01 | #7 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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Zitat:
hab heuer komplett darauf vergessen. (kam erst einen tag später drauf - und war am hochzeitstag nicht mal zuhause, und auch nicht telefonisch erreichbar...) das liegt aber vielleicht auch daran, dass ich selber dem datum keine besondere bedeutung beimesse. auch nicht geburtstagen oder anderen festen. bei uns wird dann gefreut und gefeiert, wenn uns wirklich danach zumute ist. also lieber öfter mal zwischendurch - aber niemals auf kommando! es gibt auch keinen geschenkzwang zwischen uns beiden - den haben mein mann und ich gleich als erstes abgeschafft. wir tragen nicht mal eheringe - weil die eine ihn verlegt und der andre ihn verloren hat.... zu deinem gedicht: die pointe sitzt, aber kräftig! die kommt hinterhältig in den nacken gesprungen, da, wo man schon nicht mehr damit rechnet! well done! das ist höchst amüsant (und auch schlau eingestellt.) mein bedauern ist aber auf seiten der männern, die so ein grantiges, bizzeliges weib aushalten müssen! andererseits - wenn sie es doch verstünden, der dame die nötige sicherheit über die beziehung anders zu vermitteln als durch devotes, pflichtschuldiges feiern eines datums.....? tja dann: selber schuld - kein mitleid! liebe grüße, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
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01.11.2011, 18:37 | #8 | |||||
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, larin,
Zitat:
Zitat:
Bei jeder sich bietenden Gelegenheit! (Psst - ich habe damals meinen Ehering auch verloren.) Zitat:
Vielen Dank für dein Lob! Zitat:
Durch und durch emanzidiktatorische Grüße Stimme
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02.11.2011, 10:34 | #9 |
Mal lachend - mal traurig
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Ort: Da wo Napoleon noch nie kämpfte
Beiträge: 1.613
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Hallo ihr alle,
jetzt komme ich so langsam zur Ruhe. Habe einen riesigen Umzug hinter mir, wobei das verpacken all der Dinge nicht so schlimm war. Viel minder war das auspacken, denn was ist wo drinn? Hallo Stimme,to0lle Zeilen, da denkt man an alles nur nicht an solch ein Ende. Aber zu all dem, ich kenne jetzt zwei Frauen die den Hochzeitstag vergesen können, die zweite ist ja die Andrea. Mir passiert das nicht, denn meine bekommt zu jedem erdenklichen Jubelfest ein paar Zeilen. Sei es tausen Tage, 5 Monate, zehn Jahre, 150 Monate, 2500 Wochen oder so also schöne Grüße der Knacki
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Ich bin ein Niemand. Niemand ist perfekt. Also bin ich perfekt. |
02.11.2011, 18:01 | #10 | |||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo, Knacki,
Zitat:
Ich kann es dir wirklich nachfühlen, ich bin auch umgezogen. Unglaublich, was eine einzige Person trotz hochdiszipliniertem Vor-Entrümpeln so alles ansammeln kann! Da freue ich mich - äußerst mitfühlend! - darüber, dass du jetzt zur Ruhe kommst. Ich war auch froh, als endlich alles wieder ausgepackt und verstaut war. Obwohl ich mindestens zwei Dinge vermisse und mich vergeblich frage, wie sie eigentlich abhanden kommen konnten und wo zum Kuckuck sie geblieben sind. Ob das mit dem geheimnisvollen "Sockenverschwinden" beim Wäschewaschen zu tun hat? Ziehen Kobolde eigentlich mit um? Zitat:
Zitat:
Danke für dein "tolle Zeilen". Von einem "Humordichter" lese ich das besonders gerne. Liebe Grüße Stimme
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