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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 06.11.2011, 18:05   #1
Galapapa
Galapapa
 
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Standard Später Herbst

Ich spür des Winters ersten Paukenschlag,
der Reif hat talwärts Wiesen angehaucht.
Vom Nebel eingehüllt der frühe Tag,
ins Grau sind kahle Bäume eingetaucht.

Die Morgensonne wandert herbstlich tief,
sie weckt ganz sacht mit flacher Strahlen Kraft
den Wald, der in den klammen Schwaden schlief,
die Buchenstämme ohne Laub und Saft.

Schon bald verweht der Dunst in frischem Wind.
Mit Wehmut denk ich an die helle Zeit,
wie waren jene Sommernächte lind!
Nun trägt die Welt ihr tristes Kältekleid.

Geändert von Galapapa (09.11.2011 um 18:41 Uhr)
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Alt 06.11.2011, 19:32   #2
BABSvomKUTSCHI
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Verwundert mich, dass ich als Erster dieses feine Teilchen begeistert bewerten darf. Wahrscheinlich hat Erich es noch nicht entdeckt, oder der latscht auf seinem Sonntags-Spaziergang immer noch im Gelände rum.
Bussi Bussi
Babsi
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Alt 06.11.2011, 23:19   #3
Galapapa
Galapapa
 
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Hallo Dais.. äh Babsi,
danke fürs Lob!
Ein wenig rumlatschen hätte meiner Körperfülle auch gut getan, aber das Tippen ist ja auch anstrengend und außerdem hab ich erst gestern Sportschau geschaut.
Herzlichen Gruß!
Galapapa
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Alt 07.11.2011, 18:39   #4
Stimme der Zeit
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Beiträge: 1.836
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Hallo, Galapapa,

Zitat:
Ich spür des Winters ersten Paukenschlag,
der Reif hat talwärts Wiesen angehaucht.
Ein dichter Nebel hüllt den frühen Tag,
ins Grau sind kahle Bäume eingetaucht.
ich brauche lediglich aus dem Fenster zu sehen, um „auf deine Zeilen zu blicken“. Genau so sieht der Tag heute aus. Am Morgen war überall Reif zu sehen, es ist die ganze Zeit über grau und neblig. Gestern schien noch die Sonne – und heute, wirklich wie mit einem „Paukenschlag“, meldet sich der Winter. Kalendarisch betrachtet, ist alles in Ordnung, das Wetter entspricht jetzt der Jahreszeit, während es gestern fast noch „frühlingshafte“ Wetterverhältnisse waren.

Zitat:
Die Morgensonne wandert herbstlich tief,
sie weckt mit ihrer flachen Strahlen Kraft
den Wald, der in den klammen Schwaden schlief,
die Buchenstämme ohne Laub und Saft.
Heute war sie überhaupt nicht zu sehen, aber gestern (ich sprach nicht umsonst von „frühlingshaft“) konnte ich trotz Sonnenschein bemerken, dass die schräg einfallenden Sonnenstrahlen die Luft nicht wirklich erwärmten, der Wind war kühl. Im Moment ergibt sich ein für den November sonderbares Bild: Ein Teil der Bäume ist noch voll mit buntem Laub, andere sind fast kahl. Aber ich glaube, jetzt wird das wohl recht schnell gehen.

Zitat:
Schon bald verweht der Dunst in frischem Wind.
Mit Wehmut denk ich an die helle Zeit,
wie waren manche Sommernächte lind!
Nun trägt die Welt ihr tristes Kältekleid.
Damit sprichst du mir „aus der Seele“, denn für mich sind November und Februar die „tristesten“ Monate, grau, „klamm“, kühl und "nebelverhangen", und mir fehlt ebenfalls die Sonne. Warm muss es ja nicht unbedingt sein, aber wenn die Wolkendecke längere Zeit geschlossen bleibt, trübt das sogar meine Stimmung. Der heutige Tag ist hier in Stuttgart ein wirklich 100%iger, typischer Novembertag. Tief hängende Wolken, kühl, die Feuchtigkeit „kriecht“ in alle Ecken und der Nebel bleibt den ganzen Tag „hängen“. Brrr ...

Mir gefällt die Wahl des Versmaßes und die rein männlichen Kadenzen, denn du lässt im ersten Vers gleich den „Paukenschlag“ ertönen. Das finde ich passend, denn ein rhythmischer Wechsel entspräche nicht der „Tristesse“, die du darstellen möchtest.

Ein Vorschlag:

Zitat:
Ein dichter Nebel hüllt den frühen Tag,
Eigentlich müsste es hier entweder „... umhüllt den ...“ oder „... hüllt den frühen Tag ein,“ heißen. Wie wäre es daher mit

Ein dichter Nebel füllt den frühen Tag, (?)

Die Bedeutung ändert sich ein wenig, aber ich hielte es für vertretbar. Du hast ja auch andere Alliterationen eingebaut: „Schwaden – schlief“, „wie – waren“, „trägt – triste“. „füllt – frühen“ würde meiner Meinung nach gut dazu passen.

Lieber Galapapa, ich weiß, dass es nur Zufall ist, aber du hast wirklich punktgenau den heutigen Tag hier in Stuttgart mit deinen Versen "eingefangen" - und das mittels sehr schönen Bildern.

Sehr gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

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Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.11.2011, 19:18   #5
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hallo galapapa,

zauberhaft, ganz, gaaanz zauberhaft!
spätherbstlich und ein wenig wehmütig - so wie es sich gehört um diese jahreszeit.

zu stimmes vorschlag: du könntest ja auch so schreiben:

Der Nebel, dicht, umhüllt den ganzen Tag

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Zeile grammatikalisch ganz richtig ist, Sie spreizt sich etwas in meinen Ohren:

sie weckt mit ihrer flachen Strahlen Kraft

weil ich immer "mit ihren flachen Strahlen" lese- aber dann passt die Kraft nicht mehr dazu. müsste esnicht: mit der Kraft ihrer flachen Strahlen" heißen?
die verkürzung klingt verdreht.

Vielleicht gehts ja so:

sie weckt mit flachgesandter Strahlenkraft

na, du kannst es ja noch überbrüten!
so trist kann die tristesse jedenfalls nicht sein, wenn dabei ein so feines gedicht herauskommt!

liebe grüße,
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.11.2011, 00:25   #6
Galapapa
Galapapa
 
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Hallo Stimme,
danke für Deinen ausführlichen Kommentar und Dein schönes Lob!
Dass ich den Tag so passend erwischt habe, ist kein Zufall: Calw ist nicht weit von Stuttgart.
Deine Abneigung der kalten Jahreszeit gegenüber teile ich voll und ganz. Ich könnte auf Winter komplett verzichten. Stell Dir vor, nach einem milden Herbst mit seinen Farben folgte des Frühlings Knospenaufbruch!...
Danke auch für Deinen Vorschlag zu S1-V3! Das Verb "hüllen" ohne Vorsilbe oder Zusatz ist gänzlich aus der Mode gekommen, war jedoch auch mal so verwendet worden. Ich habe es selbst in romantischen Gedichten alter Meister gelesen und kenne es auch noch so, allerdings auch schon als veraltet.
Ich hole manchmal ganz gern alte Worte oder Redewendungen aus der Mottenkiste, wenn sie für mich einen schönen Klang haben. In diesem Fall aber scheint es so zu sein, dass der Ausdruck befremdet, so dass ich umgestellt habe. Ich bin dabei lieber beim Begriff "einhüllen" geblieben, weil er mir das Bild deutlicher malt.
Herzliche Grüße an Dich!
Galapapa

Hallo larin,
auch Dir ganz lieben Dank fürs zauberhafte Lob! Danke natürlich auch für Deine Gadanken und Vorschläge!
Für S1-V3 habe ich eine etwas andere Lösung gefunden, die mir etwas flüssiger erscheint. Ich denke, sie wird Dir und auch Stimme gefallen.
S2-V2 spreizt sich in Deinen Ohren vermutlich deshalb, weil die Aussage "sie weckt mit der Kraft ihrer flachen Strahlen" grammatikalisch verdreht wurde, meiner Meinung nach aber nicht unzulässig.
Ich habe aber auch hier eine Lösung gefunden, gewissermaßen die relaxierenden Ohrentropfen, die auch meinem alten Gehör guttun.
Nun, ich hoffe, ich habe wohl gebrütet.
Im Übrigen hast Du Recht: Ein trüber Herbst treibt mich keineswegs in die Depression, noch nicht einmal, dass ich heute mein Auto demoliert habe.
Ein bisserl ärgern tu ich mich natürlich schon darüber, ich geb's zu. (Da fiel mir doch gleich Dein Liedchen mit dem fehlenden Führerschein ein)
Nochmals danke und liebe Grüße an Dich!
galapapa
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