09.07.2012, 09:29 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 4.893
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Nach dem Regen
Der Regen fällt aufs Blätterdach
wie zärtliche Musik: Nur leise, leise, nach und nach verebbt sein Trommeltremolo. Von ferne rollt ein Donner wo als schaurige Replik. Wie atmen auf das Feld, der Wald, schon hebt sich Halm um Halm! Was Schatten war, wird nun Gestalt. Der Dunst quillt aus den Fluren bald, hängt in der Luft wie Qualm. Steigt er zum Himmel, der noch müd im Wolkenbett sich dreht? Der Regen fällt als Schlummerlied - da wird der Tag nur langsam wach, und auch die Sonne blinzelt schwach, fragt sich, was nun geschieht. Wird es denn hell? Man weiß es nicht. Der Wind hat sich gedreht. Zart schimmernd taucht die Welt in Licht, das mählich neue Wege bricht, die es sich selber sät.
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (10.07.2012 um 07:43 Uhr) |
09.07.2012, 20:02 | #2 |
Galapapa
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Liebe larin,
Du hast diese nasse Welt nach einem Gewitter am Morgen mit einer eindrucksvoll nüchternen Sprache, eingehenden Bildern und interessantem Reimschema sehr gekonnt wiedergegeben. Man spürt das nasse Gras und die Tropfen von den Bäumen. Sehr gern gelesen, auch wenn ich von Gewittern allmählich genug habe. Mein armer Garten! Mit lieben Grüßen nach Österreich! Galapapa |
09.07.2012, 22:22 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, larin!
Sehr stimmungs- und salbungsvoll gedichtet! Einzig S2Z1 würde ich korrigieren: "Wie atmen auf das Feld, der Wald" So, wie es geschrieben ist, macht es der Plural hier verständlicher, zumal es ja zwei sind, die aufatmen. Sonst könnte man es leicht so lesen, dass der Wald AUF das Feld atmet, mit einem Kommafehler! (Kicher!) Ansonsten: Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
10.07.2012, 07:42 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber galapapa,
bei uns regnets derzeit meist über nacht - und mir persönlich taugt die tägliche abkühlung nach der hitze! aber die unwetter und muren, die es im bergland bereits gegeben hat, die sind schon erschreckend! da wird man sehr bescheiden, wenn man sieht, wie ohnmächtig man den launen der natur gegenüber sein kann. zum glück hat uns hier auch der hagel verschont! @ erich, ...eher umgekehrt: dass das feld auf den wald atmet! wegen des beistrichs war ich mir nicht sicher, was hier besser wäre: singular oder plural? "wie atmen" hört sich für mich auch ein bissel komisch an - ohne, dass ich sagen könnte, warum. ich ändere es aber jetzt. aber dann nehm ich auch gleich ein anderes anfangswort in nächsten vers. lg, larin
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