03.04.2009, 13:43 | #1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Sommerabend
Aus den Wäldern sickert Stille
in des Tages bunten Drang, friedlich, fast als ob ein Wille ihn beruhigte, ihn bezwang. Golden gleiten Lichterperlen über den smaragdnen Tann. Durch die Äste schlanker Erlen strahlt ihn späte Sonne an. Gierig lecken Schattenzungen über den bemoosten Grund. Aus den kühlen Niederungen steigt des Nebels blasser Mund, küsst die abendlichen Wiesen beinah zärtlich, und der Nacht sanftes Ineinanderfließen löst die Formen, leis und sacht.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
04.04.2009, 10:17 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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lieber erich,
bin schon ganz aufgelöst, und versickere von schattenzungen beleckt, zwischen perlenlicht und smaragdgrün........ du liebst den sommer! das ist unüberhörbar, unübersehbar, unüberbietbar...
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
04.04.2009, 14:02 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Erich!
Grüß Dich, Kumpane! Ich bin in letzter Zeit schwer zugänglich für Naturlyrik, ich könnte mich fast darüber aufregen dass ich sie kaum mehr fühlen kann, aber zum Aufregen scheint mir die Kraft zu fehlen. Trotzdem habe ich, wenn ich das Fenster meines Zimmers öffne, und den Frühling rechts von mir rauschen höre (und außerdem die Einbahnstraße und den Parkplatz vor dem Netto-markt) einen gewissen Zugang zu dem Bilde und bekomme den harten Drang, spazieren zu gehen. Daran messe ich, dass es ein gutes Gedicht ist, auch wenn ich sehr wohl einen Wandel Deines Stils zu bemerken glaube. Du scheinst in letzter Zeit noch mehr zu chiffrieren, die Information wird scheinbar schwerer zu haben, es wird "abstrakter", obwohl ich stets Farben vor Augen habe, wenn ich Deine Texte lese. Ich glaube in "der Berg" findet sich auch ein gutes Beispiel für Deinen Stilwandel: "jahrtausendschwere Ruh". Ich weiß nicht, vielleicht liege ich falsch, ist ja auch recht lange her, dass ich Texte von Dir lesen konnte. Ich hoffe, diesmal kann ich etwas mehr Konsequenz an den Tag legen, im Besuchen des Forums, meine ich.
Leicht angeschlagene aber liebe Grüße, Skarak. |
06.04.2009, 14:11 | #4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, larin!
Danke für die lieben Worte, nur das "unüberbietbar" möchte ich stark in Zweifel ziehen! Hi, Skarak! Schön, mal wieder von dir zu hören. Stilwechsel? Ich weiß nicht, was du als letztes davor von mir gelesen hattest, aber ich schreibe nach wie vor, wie's mir "kommt". Vielleicht habe ich als Autor zu wenig Abstand zu meinem Schaffen, um das verifizierbar beurteilen zu können, oder - was wahrscheinlicher ist - ich weiß schlicht zu wenig Bescheid über die Theorie der stilistischen Bewertung und deren kleines Einmaleins. Hab mich ehrlich gesagt auch nie drum geschert! Ich schreibe, weil und wenn es mir Spass macht, und je nach Laune, Stimmung und vorhergehenden Erlebnissen kommt dann eben etwas dabei heraus. Inwiefern dies dann vielleicht "anders" sein mag, hat mich ehrlich gesagt nie geschert. Ist auch sehr stimmungsgebunden bei mir. Dennoch will ich deine diesbezügliche Kompetenz nicht in Abrede stellen, denn du verstehst mit Sicherheit mehr von dieser Materie als ich. Aber glaube mir, es kommen sehr wahrscheinlich wieder "gewohntere" Sachen von mir! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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