25.11.2016, 19:41 | #1 |
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Taj Mahal
Ach, in Agra, - zwanzigtausend
Sklaven mussten Marmor schleppen; ich war einer dieser Knechte, die für Sha Jahan und seine Lieblingsfrau aus Hayastani, Arjumand, der Hochgerühmten, siebzehn Jahre opfern mussten. Tausend Elefanten trugen auf den hohen Rücken Lasten, edle Steine, die in Marmor eingefügt wie Sterne funkeln. Hier das Grabmal soll der schönsten, vielgeliebten Gattin Mumtaz letzte Ruhestätte werden. Ach, die Liebe meines Lebens wollte Arjumand begleiten. Also stahl ich Goldtopase, Marmelstein und edle Seide, wählte Ambraduft und Narde, deckt` sie zu mit meiner Trauer, um sie fürstlich zu bestatten. Taj Mahal, Juwel in Agra, birgst die Fürstin und die Liebste. Alle hier geweinten Tränen gelten Mumtaz, doch sie netzen auch die Füße Samyaktas. Und der Mond verbirgt sein Antlitz vor der Schönheit beider Frauen. |
25.11.2016, 20:00 | #2 |
TENEBRAE
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Hi Felix!
Eins der wenigen Werke, die ich (ansonsten extrem gleichklangaffin) trotz des Fehlens von Reimen als wahre Lyrik bezeichnen kann und bezeichnet wissen möchte. Sehr gern gelesen und genossen. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
25.11.2016, 21:36 | #3 |
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Guten Abend, Erich Kykal
Das ist ein großes Lob und ich freue mich sehr, dass meine reimlosen Verse von Dir genossen werden konnten und meiner Überzeugung entgegen kommen, dass der Endreim ein großartiges Gestaltungsmittel sein kann, aber nicht immer sein muss. Vielen Dank für Deinen liebenswürdigen Kommentar! Felix |
26.01.2017, 13:17 | #4 |
Gast
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Hallo Felix,
Das habe ich schon immer kommentieren wollen, aber nun. Ich kenne das Taj Mahal ja nur aus dem Fernsehen und die Liebesgeschichte dazu. Du hast hier dem Gebäude und einer besonderen Liebe mit deiner Lyrik schwungvolle Worte gegeben. Wunderschön! Liebe Grüße sy |
26.01.2017, 13:21 | #5 |
ADäquat
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Ohhh Felix,
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27.01.2017, 18:35 | #6 |
Gast
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ein feines Gedicht, lieber Felix, das in eine andere Welt entführt.
Poetisch und träumerisch. Gerne gelesen von Koko |
09.02.2017, 22:19 | #7 |
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Liebe Kokochanel,
ich war einige Zeit "außer Betrieb", ganz einfach, weil mein Sohn mir ein PC-Chaos hinterlassen hat und ich (blutiger) Laie auf dem PC-Gebiet erst einmal versuchen musste, wieder ins Internet zu kommen. Für das "feine Gedicht" herzlichen Dank! Liebe Chavali, ich habe ja (Gründe siehe oben) sehr viel Zeit gebraucht, um mich bei Dir herzlich zu bedanken. Liebe syranie, auch Dir tausend Dank, auch für die vielen Blümchen! Mir geht es mit der Kenntnis des Taj Mahal nicht anders als Dir (nur die zweite Verblichene hab ich dazu gedichtet). Liebe Grüße Euch drei! Felix |
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