11.03.2017, 22:32 | #1 |
Lyrische Emotion
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Schlussendlich
Schlussendlich Welch Schicksal ist dir einmal widerfahren, dass du jetzt bist, so wie du eben bist, worin verlorst du dich in all den Jahren, und wann vergaßest du die letzte Frist, die dir noch blieb, dich davor zu bewahren, dem Leben zu entnehmen, was es ist? Du siehst die Welt mit deinen eignen Augen, doch diese Welt beginnt dich auszusaugen. Du stehst alleine da mit deinen Träumen, die niemand wirklich nachvollziehen kann, es zieht die Schwerkraft dich in allen Räumen mit steter Wirklichkeit in ihren Bann, du hattest so viel Zeit, dich zu versäumen, denn stets warst du dein eigner Hintermann. Und heute äußert sich dein Unbehagen in peinlichst formulierten Gretchenfragen? Wer aber will zum Meister sich erheben, wer kann erklären, wie es richtig geht, wie funktioniert denn so ein wahres Leben, das mit sich selber nicht auf Kriegsfuß steht, weswegen soll's Moral und Anstand geben, wenn schon der kleinste Windhauch sie verweht? Die Welt erscheint in vielerlei Gewändern, wenn keines passt, dann musst du selbst dich ändern. Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
11.03.2017, 23:25 | #2 |
TENEBRAE
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Hi Falderwald!
Als Wortkünstler sage ich: Wohl gesponnen! Als Leser sage ich: Ein wenig Straffung hier und da hätte nicht geschadet. Die Beschreibung der Seelennöte des Angesprochenen ist stellenweise schon recht "ausführlich" und aus viiiieeelen Winkeln ausgeleuchtet. Als Wortkünstler, dem sowas gefällt, möchte ich nicht "langatmig" sagen .. du weißt schon, wie ich es meine ... Die Conclusio spricht aus, was ich mir beim Lesen schon dachte: Einem Menschen, der allein auf einer Insel lebt, stellen sich solche Fragen überhaupt nicht. Aber kaum kommt ein zweiter, gibt es ein potentielles Vorbild, oder jemanden, der beeindruckt werden soll, usw... Wir definieren uns als soziale Wesen immer bis zu einem gewissen Grad - und bei einigen ist er sogar extrem hoch bis gar allumfassend - über die Ansichten und Meinungen anderer zu unserer Person - oder das, was wir dafür halten oder sonstwie extrapolieren, weil wir in Gesichtern lesen. Wo beginnt wirklich UNSER urEIGENES Sein? Was kommt wirklich von UNS, wenn wir doch so vieles über soziale Mechanismen definieren? Was also IST letztlich "wahres Leben"? - Es bleibt immer eine Definitionsfrage, gefärbt durch Charakter und Sehnsüchte der Einzelperson, kulturelle Prägung, Beeinflussung durch Werbung, persönliches Umfeld, Filme, Vorbilder usw... Der Begriff bleibt letzten Endes eine leere Hülle, die jeder nach Gutdünken oder Absichten füllen kann, um sie für sich oder andere zu verwenden: Damit machen Politiker oder Diktatoren Karriere, indem sie genug Menschen einreden, welche Wünsche sie nach dem eigenen "Volkswillen" zu haben hätten, um die Gesellschaft dorthin zu steuern, wohin sie sie haben wollen. Damit werden überhaupt erst Diktatoren erschaffen, indem irgendwelche talentfreien Versager sich rücksichtlos solchen Lebenszielen verschreiben, weil sie keine Chance sehen, ihren unstillbaren, von Minderwertigkeitskomplexen genährten Geltungsdrang anders zu verwirklichen! Natürlich sind das die krassen Negativbeispiele! Es gibt natürlich auch das Gegenteil, und man wird buddhistischer Mönch oder altruistischer Lebensberater - oder was jeweils momentan für hip gehalten wird, wenn man seine aufgesetzte Philanthropie Gassi führen will, um bei der Tussi von nebenan zu punkten ... - o weh, ich kann nicht mehr unzynisch sein! Nein - meine Lebenserfahrung sagt mir, dass es ein "wahres Leben" nicht gibt, und schon gar nicht für immer, wie irgendeinen Ort, den man irgendwie erreichen könnte, wenn man nur lang genug meditiert oder so'n Krempel. Dementsprechend nüchtern und allgemein gültig ist deine Conclusio. Ich fürchte nur, dass sehr viele Menschen nicht die geistige Flexibilität mitbringen, um sich in diesem Konzept wohl zu fühlen. Kulturelle/geistige Anpassung war schon immer eine der langsamsten Funktionen der Evolution! Da entwickeln sich neue Arten schneller als manche Menschen in der Lage sind umzudenken - oder womöglich ganz neu! Dennoch sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
12.03.2017, 12:36 | #3 |
Gast
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Guten Morgen, Falder,
zunächst einmal finde ich es vortrefflich gereimt. 3 er Kreuz und Paarreim am Schluss. Mal was anderes und gelungen. Zur philosphischen Aussage, wozu Erich ja schon viel gesagt hat, geht mir Folgendes durch den Kopf: Leben ist Wandel, Lebenssituationen ändern sich und Menschen müssen sich anpassen. Was die Evolution aber seit Jahrmillionen weiß, vermag der Mensch nicht immer. Adaptieren heißt auch: Gewohntes aufgeben, möglicherweise hin bis zur Persönlichkeitsveränderung. Moral und Ethik jedoch sind ja nicht verrückbar. Sie regeln das gesellschaftliche Leben, wenn auch nicht immer perfekt. Dass aber dort, wo die Kultur anders ist, auch Moral und Ethik anders aussehen können, wirft tatsächlich die Frage auf: Was ist das wahre, im Sinne von richtige Leben? Ich denke, wir müssen authentisch bleiben, auch wenn man dann vielleicht nicht auf allen Hochzeiten tanzt. Bis zur Unkenntlichkeit sich adaptieren, das kommt für mich nicht in Frage. Und bisher habe ich mit 59 nicht den Eindruck, dass mein Leben "an mir vorüberging"... Gerne drüber nachgedacht mit lG von Koko |
12.03.2017, 21:56 | #4 |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
die Frage lautet, was man da noch straffen könnte, denn diese Versform, Stanze genannt, ist ja nun mal ausholend und beschreibend, wie man ja auch an Rilkes "Winterliche Stanzen" oder Goethes "Zueignung" beim Faust erkennen kann. Der Text spricht ja niemanden direkt an, sondern ist ganz allgemein gehalten. Er kann für einige Situationen oder Lebenslagen stehen, denn im Grunde empfinden doch alle Menschen ab und an ähnlich, wie beschrieben. Natürlich hast du Recht, der Mensch, als soziales Wesen, existiert nur in der Gemeinschaft und kann sich ergo auch nur über diese definieren. Er sieht immer, wie gut der schlecht es den anderen geht, und es liegt ausschließlich an seinem eigenen Charakter, wie er damit für sich umgeht. Und über das "wahre Leben" müssen wir auch gar nicht diskutieren, das stellt der Text ja auch dementsprechend in Frage, in dem er eben fragt, wer sich erkühnen will, einem andern darüber etwas zu erzählen oder gar beizubringen. Womit natürlich nicht die Schule und ihre Pädagogen gemeint sind, sondern die sogenannte harte Schule des Lebens. D.h., du kannst nur aus der Erfahrung lernen und auf entsprechende Situationen "richtig" reagieren. Das Problem dabei ist, dass eben alles, wie stets, relativ ist. Die Kernaussage lautet eigentlich, du kannst die Welt nicht verändern, sondern nur deine Sichtweise darauf. Das wird vielen Menschen tatsächlich schwerfallen, denn Veränderungen sind immer auch mit Mühe verbunden. Die Dinge, die man aufgibt oder startet, ändern eben die üblichen Gewohnheiten. Da spielen die persönlichen Befindlichkeiten eine große Rolle. So ist das Leben... Vielen Dank für deine einlassenden Gedanken... Hi Koko, ja, ich dachte mir, ich mache mal wieder einen Text mit Stanzen, weil ich diese Form neben dem Sonett auch sehr gern verwende. Du schreibst es, Leben ist Wandel und Menschen müssen sich anpassen, das war immer so und es wird immer so bleiben, denn wenn eine Spezies das nicht schafft, wird sie aussterben. Moral und Ethik jedoch sind für das nackte Überleben nicht notwendig, sie sind rein menschliche Erfindungen, die ein akzeptables Zusammenleben in Gesellschaften erst ermöglichen. Doch ebenso schreibst du, dass verschiedene Gesellschaften und Kulturen auch unterschiedliche Moralvorstellungen haben können. Da kann dann nur die Toleranz weiterhelfen, wenn diese dann aufeinander stoßen. Sind sie also tatsächlich nicht verrückbar? Authentizität ist ein großes Wort, denn Glaubwürdigkeit kann vielerlei bedeuten und ist immer einem bestimmten Ideal geschuldet. Sich dabei nicht übermäßig anpassen zu wollen, kann im schlimmsten Fall das Ende bedeuten, oder aber es bringt erhebliche Probleme mit sich, wenn sich eine Gesellschaft im Wandel befindet. Und genau das geschieht ja gerade bei uns, und es wird sich nicht aufhalten lassen. Und dann heult man entweder mit den Wölfen oder man wird von ihnen gefressen. Aber wenigstens hat man die freie Entscheidung... Die Hauptsache ist doch, man bleibt als Mensch authentisch. Also mein Leben ist meines Erachtens sehr schnell an mir vorübergegangen, aber ich habe auch sehr viel davon genossen. Und aus den anderen Dingen, nun ja, da habe ich mehr oder minder draus gelernt. Ob's mir noch was nützen wird? Wer kann das schon sagen? Vielen Dank für deine ausführliche Antwort zum Thema... Vielen Dank für eure Kommentare... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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13.03.2017, 18:53 | #5 |
heimkehrerin
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Servus, Falderwald!
Ich mag die Stanze als Gedichtform von ihrer Melodie und ihrem Rhythmus her sehr und deine ist makellos und dem Inhalt als Form sehr angemessen. Die beiden bilden eine echt schöne Einheit, wie ich finde! Ein sehr nachdenklicher Text über das Älterwerden und die Verschiebung der Perspektive auf bisher Erlebtes und eventuell verpasste "Abzweigungen". Ich lese dein Gedicht als einen inneren Dialog, den so oder sehr ähnlich sicherlich so gut wie jeder an mehreren Punkten in seinem Leben mit sich selbst führt. Wir stellen uns in Frage, wenn wir an einem Punkt im Leben zum Beispiel erkennen, dass wir bisher in bestimmten Bereichen nach einem Scheiterkonzept gelebt haben, das zu nichts Anderem geführt hat als selbst bereitetem Schmerz oder Kummer. Wir stellen uns auch oft in Frage, wenn wir erkennen, dass wir vermutlich schon mehr als die Hälfte unseres Lebens hinter uns gebracht haben. Und es gibt noch viele Gründe mehr, die uns dazu bringen, diesen Dialog mit uns zu führen. In deinem Text geht es um das Sich-Verrennen, um verpasste Gelegenheiten, um die Erkenntnis, dass man viel öfter "bei sich" hätte sein sollen oder können im Leben, ums Verbiegen und Verbogen-Werden, um Kampf an den falschen Fronten...eben um alles, das wir gemeinhin nur im und am Leben lernen können, weil es erfahren werden muss, um zur Erkenntnis zu werden. Ich finde das Beleuchten aus den verschiedenen Blickwinkeln sehr stimmig und möchte auf keinen hier verzichten müssen. Das Leben ist so komplex wie wir es sein lassen und wie wir uns unserer eigenen Komplexität bewusst sind. Das "wahre Leben" ist das, in dem wir hier und jetzt gerade mittendrin stecken. Es ist eben weit entfernt von perfekt und immer eine Mischung aus Erreichtem, Widerfahrenem und Streben nach Idealen...nur um dabei an Grenzen zu stoßen. Zutiefst menschlich eben. Eine Lektion, die sich nicht leicht lernt und die nie endet. Ich finde, dein Gedicht stößt ganz viele dieser philosophischen Fragen an, ohne direkt mit dem Finger darauf zu zeigen. Das gefällt mir sehr! Sehr gerne gelesen! Lieber Gruß, fee |
15.03.2017, 20:45 | #6 |
Lyrische Emotion
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Servus Fee,
ich hätte das nicht besser ausdrücken können, du hast alles treffend zusammengefasst - erstaunlich. Das Problem ist natürlich oft, dass die meisten Menschen in ihren eigenen Tagesablauf eingebunden sind, der das Leben zur Routine macht. Viele Dinge geschehen - oder auch eben nicht - ganz automatisch. Daraus entstehen ebenso oft verpasste Chancen und Gelegenheiten. Man darf nur an bestimmten Punkten nicht resignieren, denn irgendwie muss es ja weiter gehen, ob man nun richtig oder falsch entschieden hat. Die Ars Vivendi ist es eben, das Beste aus allem zu machen. Wer aber kann das schon für sich behaupten? Deshalb sollte auch niemand vorschnell urteilen, wenn sich einer mal verrannt hat und den eigentlichen Weg nicht mehr erkennen kann. Und alle die, die ihre guten Ratschläge für jede Situation parat haben, unterschätzen eben diese speziellen Lagen, die eigentlich niemand wirklich nachempfinden kann. Deswegen sollte man auch bei solchen Ratschlägen möglichst allgemein bleiben, oder aber eben die eigene subjektive Sicht dieser Dinge darlegen und entsprechend deutlich kennzeichnen. Ich erfahre dies auch immer wieder durch meine jetzt schon größeren Kinder. Wenn sie um Rat bei mir ansuchen, dann versuche ich eben, weil ich ja nicht in ihrer Haut stecke, die Dinge zu analysieren und zu erörtern, damit ihnen selbst klar wird, wo der Fehler im System liegt, sie sich also einen eigenen Rat geben können, denn so gut gemeint, wie meiner auch sein könnte, genau so gut könnte er vollkommen falsch sein, weil ich eben andere Befindlichkeiten habe. Natürlich lasse ich sie nicht hängen, aber ich versuche sie zum eigenen Nachdenken über die Situation zu bringen, weil sie sich letztendlich nur selbst helfen können. Das hat schon oft prima funktioniert... Das "wahre Leben" ist, so wie du es ganz richtig schreibst, immer nur das eigene wahre Leben. Die Grenzen werden uns mit fortschreitendem Alter immer schmerzlicher bewusst. Manchmal ist es gut, dass die Jungen das noch nicht so erpüren, denn wer lässt sich schon gerne Grenzen setzen, wenn er glaubt, er könne alles erreichen. Eine Zeitlang darf man ruhig so leben und das auch genießen. Vielen Dank für deine treffende Analyse und deine Gedanken zum Thema, ich sehe damit auch den Text bestätigt. Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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16.03.2017, 16:06 | #7 |
Gast
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Hallo Falderwald,
Dein Gedicht hier finde ich sehr gelungen. Mir gefällt das Ausführliche, man kann gut folgen, Sinnen und Nachdenken. Es kurbelt so gleich ein Film im Kopf. Sehr gut. Stellen wir uns im Laufe des Lebens nicht uns selbst die Fragen, haben wir etwas versäumt. Denn ohne eine Rückschau mit dem Wissen, was man mal erreichen wollte, und was das Leben eigentlich beschert, kann man nicht innerlich wachsen. Es gibt Ziele im Leben, ich glaube die hat wohl jeder. Manche gehen in Erfüllung, und manche gehen auch total daneben. Von mir kann ich behaupten, dass ich an Überraschungen, Zufällen und nicht Geplanten gewachsen bin. Man mußte sich neu erfinden, andere Wege suchen. Eine große Rolle spielen die Menschen in der nächsten Umgebung mit. Ob Freund, Feind, Familie oder Arbeitskollegen. Man ist im Sozialen Geflecht verwoben, ob mans will oder nicht. Und man muß sich immer den neuen Herausforderungen des Lebens neu stellen. Wie Forrest Gump schon sagte: Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man kriegt. Gerne drüber nachgedacht Bis bald Liebe Grüße sy |
16.03.2017, 20:17 | #8 |
Lyrische Emotion
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Moin Syranie,
ich denke, es ist unsere Aufgabe, mit bzw. an den Dingen zu wachsen, die uns im Laufe des Lebens begegnen. Nun sind alle Leben verschieden und somit gehen auch die Erfahrungen auseinander, wie schwer ist es da, einen Rat zu geben, auch wenn er vielleicht noch so dringend gebraucht würde. Das Schlimmste sind manchmal die Veränderungen, die jemanden aus dem gewohnten Rhythmus bringen und ihn zwingen, umzudenken, anders zu gestalten und sich neu zu erfinden. Ich glaube, damit hat man genug zu tun, so dass die meisten jugendlichen Träume wohl auf der Strecke bleiben. So manches davon würde ich mir heute auch gar nicht mehr zumuten wollen, das Alter fordert eben seinen Tribut. Aber so ist es nun mal... Vielen Dank für deinen zustimmenden und verstehenden Worte... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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16.03.2017, 20:29 | #9 | |
heimkehrerin
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Zitat:
Wie wahr, wie wahr! Und schön, dass deine Kinder noch im Gefühl leben, sie könnten alles erreichen, was sie wollen. Es wird einem ohnehin peu á peu zurechtgestutzt. "Übermut tut selten gut" - einer dieser doofen Glaubenssätze, die ich als Kind oft gehört habe. Heute sage ich "Übermut ist etwas, das man sich ruhig öfter gönnen sollte." Und wer weiß, welche Chancen man sich durch das Nicht-wagen schon im Ansatz selbst genommen hat. Womit wir wieder bei den verpassten Gelegenheiten und Träumen wären... |
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17.03.2017, 21:22 | #10 |
Slawische Seele
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Lieber Faldi,
Schlussendlich hat mich zutiefst beeindruckt. Schöne Stanzen und ein "fingerzeigloses", philosophisches Hinterfragen. Vers um Vers entdeckt man als Leser immer wieder sich selbst, nahestehende Personen, Mitmenschen und kehrt wieder zu sich selbst zurück - wie Kreise, die sich weiten, auflösen während in der Mitte neue entstehen. Ebenso gefällt mir die vielfältige Besprechung hier, an der die Berührung ebenso fühlbar wird. Ich denke, über das wahre Leben kann man sich nur aus einem Bedürfnis heraus austauschen, ohne die "eine Wahrheit" zu finden oder gar zu bestimmen. Der Austausch selbst kann aber bereichernd sein. Wahr sind wir nur, indem wir sind. Wenn ein Einzelner es schafft, zum Schluss in sich "zufrieden" zu resümieren, dann ist er seiner persönlichen Wahrheit sehr nahe gekommen. Der Weg dorthin ist nicht ein gerader und nicht ein einziger. Meist ist es ein Straßennetz, das dichter und verwirrender ist, als es je eine Straßenkarte aufzeigen kann. Sehr gern gelesen und gern kommentiert. Die Gedanken dazu gehen schon wieder ihre eigenen Wege. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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