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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 05.05.2017, 19:16   #1
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard Glück fühlen

Wie wenig es bedarf, um Glück zu fühlen:

Ein sanfter Sommerhauch, um die Stirn zu kühlen,
der aufmerksame Blick meines alten Katers,
der liebevolle Brief des verstorbnen Vaters,
Gewissheit einer Liebe, die die Mutter gab,
das wunderbar gepflegte Elterngrab,

die Nachtigall, die einmal nur im Leben singt,
ein kleiner Meisenvogel, der aus Pfützen trinkt,
der Lindenbaum, der seine weite Krone reckt,
die Morgensonne, die alles Leben weckt,
im Abendschein ein lauer Sommerwind.

Und dass es dich in meinem Leben gibt,
mein Kind.


Version nach Erich Kykal:

Wie wenig es bedarf, um Glück zu fühlen:

Ein sanfter Sommerhauch, die heiße Stirn zu kühlen,
der aufmerksame Blick des würdevollen Katers,
der liebevolle Brief des lang verstorbnen Vaters,
Gewissheit einer Liebe, die die Mutter gab,
das wunderbar von dir gepflegte Elterngrab,

die Nachtigall, die einmal nur im Leben singt,
ein kleiner Meisenvogel, der aus Pfützen trinkt,
der Lindenbaum, der seine weite Krone reckt,
die Morgensonne, die ringsum das Leben weckt,
im goldnen Abendschein ein lauer Sommerwind -

und dass es dich in meinem Leben gibt, mein Kind.
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (06.05.2017 um 14:55 Uhr) Grund: Erichs Version eingefügt
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Alt 06.05.2017, 13:56   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Chavi!

Ein wunderschöner hochlyrischer wie philosophischer Text, der ein Gefühl der inneren Bescheidenheit und Genügsamkeit beschwört, das vielen von uns in unserer Überfluss- und Thrillseeker-Gesellschaft leider oft schon abhanden gekommen ist!
Hebungspralle finden sich in S1Z1, S1Z2, Senkungspralle in S1Z3, S2Z4. Ich biete klar taktende Alternativen.
Wiewohl die erste Zeile fünfhebig ist, findet sich die eindeutige Mehrheit der Zeilen sechshebig, auch wenn zwischendrin immer wieder fünfhebige auftauchen. Du weißt, wie sehr dies mein Gefühl für Sprachrhythmus stört, darum verzeih mir bitte, wenn ich eine durchgängig sechshebige Variante anzubieten wage:


Wie wenig es bedarf, um wahres Glück zu fühlen:

Ein sanfter Sommerhauch, die heiße Stirn zu kühlen,
der aufmerksame Blick des würdevollen Katers,
der liebevolle Brief des lang verstorbnen Vaters,
Gewissheit einer Liebe, die die Mutter gab,
das wunderbar von dir gepflegte Elterngrab,

die Nachtigall, die einmal nur im Leben singt,
ein kleiner Meisenvogel, der aus Pfützen trinkt,
der Lindenbaum, der seine weite Krone reckt,
die Morgensonne, die ringsum das Leben weckt,
im goldnen Abendschein ein lauer Sommerwind -

und dass es dich in meinem Leben gibt, mein Kind.


Es steht dir natürlich frei, andere Alternativen zu wählen, wenn du dein Werk originär halten willst. Ansonsten nimm, was dir brauchbar erscheint, diese schönen Zeilen vollends zu runden.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 06.05.2017, 15:01   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Lieber Erich,

deine Version habe ich oben mit eingefügt.
Sie kommt ohne Senkungs- und Hebungspralls aus.
Dadurch sind die Zeilen etwas länger, wirken auch durch den Wortfluss flüssiger zu lesen
Zitat:
Ein wunderschöner hochlyrischer wie philosophischer Text,
der ein Gefühl der inneren Bescheidenheit und Genügsamkeit beschwört,
Ein schönes Lob, über das ich mich sehr freue!
Zitat:
Ansonsten nimm, was dir brauchbar erscheint,
diese schönen Zeilen vollends zu runden.
Ja, abgerundet ist deine Version und irgendwie vollständiger.
Ich lasse beide Versionen stehen.

Hab ganz lichen Dank!
Lieben Gruß,
Chavi
__________________
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 06.05.2017, 18:54   #4
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
Standard

Liebe Chavali,
Du hast wunderschön "angemahnt".
Wir sind von so viel Glück umgeben. Manchmal nur werden wir blind. Dein Gedicht erinnert an die vielen "Kleinigkeiten", die keine sind. Üben wir uns in Wahrnehmung, werden sie ganz groß.
(Ich hatte heute "Dienst" bei Sohnemanns Kater, weil er mit Freundin kurz verreist ist. Buletti schaute mich aus der Ferne lange an, nahm gelassen sein Fressen an verzog sich wieder. Ich habe ununterbrochen mit ihm geredet. Er verzog sich nach oben ins Schlafzimmer und tat so, als ob er schliefe. Als ich ging, erkannte ich in seinem Blick: "Kannst gerne wieder kommen, so lange die beiden nicht da sind." Ich war glücklich.)
Der Schlussvers ist die Krönung.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.05.2017, 14:40   #5
fee_reloaded
heimkehrerin
 
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
Standard

Was für ein zauberhaftes Loblied auf das "große Glück im Kleinen bzw. wirklich Wichtigen", liebe Chavali!


Das Thema scheint uns hier im Moment grad alle umzutreiben.
Und ich finde es wunderschön, vergleichend zu sehen, wie verschieden und dennoch mit demselben Gedanken wir formulieren.

Deine lyrische "Aufzählung" von Dingen und Umständen, die uns glücklich machen, geht mir sehr nahe. Und da du hier eine angenehm geradlinige Sprache gewählt hast, wirken die einzelnen "Bilder" nur umso strahlender.

Sehr gerne gelesen!
Lieber Gruß,
fee
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"Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst,
ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat.
Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.”

― Peter Stamm, Agnes
fee_reloaded ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.05.2017, 18:34   #6
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Liebe Chavali,

Die schlichten Dinge, nein nicht Dinge, das ist das Leben sind das Wichtigste was es gibt auf der Welt!

Geld und Güter kann man nirgendwo mit Hinnehmen, sie können Ballast werden.

Du zeigst hier auf was schön ist und bei jedem Punkt nicke ich zustimmend. Es ist liebevoll.

Ein sehr weises Gedicht

Sehr gerne gelesen und zustimmend genickt.

Liebe Grüße sy

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Alt 16.05.2017, 21:50   #7
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe Dana, liebe fee, liebe sy,

herzlichen Dank für eure sehr positiven Rückmeldungen

Hab mich gefreut ünd grüße euch,
Chavali

__________________
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