31.05.2017, 18:36 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
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Wie reglos doch der Wald...
Wie doch der Wald so reglos, stumm und kahl ist
im letzten zarten Abendrot, wenn man so widerlich emotional ist im Überfluten herber Not... wie diese Stille fast schon unnormal ist in ihrem grenzenlosen Klang, und alles andre Weltliche egal ist im späten Sonnenuntergang... wie grässlich und vorhersehbar fatal ist das Dasein doch, dass schwindend loht... wie doch der Wald so reglos, leer und fahl ist im letzten zarten Abendrot.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (05.04.2018 um 20:25 Uhr) |
31.05.2017, 23:37 | #2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Pinni!
Interessantes Reimschema, in dem sich der eine Reim mit jeder übernächsten Zeile durchgehend fortspinnt, während der 2. Reim quasi einen mittigen dritten umarmt. Inhaltlich konterkariert der atmosphärisch dichte Text das typische romantische Sonnenuntergangsgedicht, das in Farben und Stimmungen schwelgt, indem er das frühe Schattendunkel, das "Fahle" des dichten Waldes und das abendliche Schweigen der tagaktiven Tiere mit der "anderen" Seite menschlicher Seelenzustände in Verbindung setzt: Angst, Depression, Trauer, Isolation, ... Sehr gelungen, wie ich finde. Einzig beim Wort "Überfluten" habe ich kurz gestutzt. Es ist schon witzig, wie die Betonung bei mir die Bedeutung ändert: Betont man das Wort auf der 2. Silbe, suggeriert dies, dass etwas überflutet wird, zB von einem Hochwasser. Betont man die erste Silbe, bekommt man eher das Bild, dass etwas übergeht,zB. ein Behälter. Bezogen auf die "Not" ergibt sich das jeweilige Bild, dass bei zweitsilbiger Betonung die Not selbst überflutet wird (wovon auch immer), bei erstsilbiger Betonung, dass die Not selbst ihr "Behältnis" (uns) überflutet, weil sie zu groß wird. Dein Takt legt wohl die Betonung der ersten Silbe nahe, aber der flüchtige Leser mag durchaus dort das Lesetempo beschleunigen, um die beiden ersten unbetonten Silben quasi wie eine zu lesen. Dann entsteht automatisch das falsche Bild im Kopf - zumindest bei mir. Ich weiß nicht, ob diese Bedeutungsänderung allgemein gilt oder nur bei mir konträre Bilder auslöst, darum erzähle ich das hier nur am Rande. Also keine Änderung nötig. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
01.06.2017, 09:58 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Guten Morgen, Terrapin,
Erich hat schon alles gesagt, was man sagen könnte, darum schließe ich mich an. Durch die seltene Reimung der Endsilbe und dem ist, ensteht eine gewisse Wucht, Härte, die den Inhalt unterlegt. Enttäuschung, Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit schwillt einem entgegen. Sehr gerne gelesen mit lG von Koko |
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