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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 19.07.2017, 15:45   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi EV!

Ich auch nicht - habe auch schon Hunde gestreichelt und eine Menge anderer Viecher. Aber ich werde immer ein Katzentyp sein, nicht allein aus ästhetischen oder hygienischen Gründen, sondern aus zutiefst empfundener Wesensverwandtschaft.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 25.07.2017, 09:44   #2
Kokochanel
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Liber Etich,

wieso habe ich dieses schöne und aussgekräftige Werk von dir bisher übersehen?
Naja. Babydienst wahrscheinlich.
Tief lässt du uns in die Seele und Empfindungen eines Außenseiters schauen mit allen Aspekten, die dieses zu bieten vermag. Berührend und lehrreich gleichermaßen.
Besonders auch die letzte Zeile mit dem Mitleid, was niemand in solch einer Situation braucht...
Gerne gelesenund mitgefühlt in eine vergangene Zeit, die die Wurzeln legte für einen heute gestandenen Mann,
von Koko
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Alt 25.07.2017, 09:57   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Koko!

Hast du in meinem Archiv gekramt? Vielen Dank für diese "Exhumierung"!

Die Beweggründe für dieses Werk habe ich in den Vorkommentaren hier ja schon erläutert. Als "gestanden" möchte ich mich aber aus mehreren Gründen nicht bezeichnen: Zum einen hat der gekränkte Junge in mir immer noch zuviel Macht über mich, zum anderen musste ich mich in diesem Leben nie wirklich der Welt stellen, denn schon in den wenigen Kontakten zu ihr habe ich stets jämmerlich versagt und mich lieber feige zurückgezogen als konsequent zu mir zu stehen und dies auch nach außen zu verteidigen. Entweder ich war zu empfindlich, oder ich sah keinen Sinn darin: zuviel Gefühl und zuviel Hirn - keine optimale Kombination. Also warf ich das Gefühl über Bord, aber irgendwo musste es ja bleiben. Es liegt heute in meinen Gedichten und belästigt mich somit nicht mehr in meinem realen Leben ...

LG, eKy
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Alt 25.07.2017, 18:43   #4
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Hei eKy,

sei froh, dass du so ein gut funktionierendes Ventil gefunden hast.

Zitat:
Zitat von eKy
Zu tief empfunden jedes Ihnverletzen,
zu schwer der Weg aus einem reichen Innen.
Das Außen war gefährlich, war Entsetzen,
und Einsamkeit ein mögliches Entrinnen.
Müsste es nicht z.B. heißen

"und Einsamkeit ein sicheres Entrinnen" oder
"und Einsamkeit das einzige Entrinnen"?


Zitat:
Zitat von eKy
Er wurde größer, aber nicht verstanden,
er glaube besser sich, so ging die Rede,
als allen anderen, und sie befanden
ihn seltsam wunderlich und etwas blöde.
Hier fehlt ein "n" oder?


Wieso, lieber eKy, hast du dein Gedicht nicht in der noch eindringlicheren Ich-Form geschrieben, wo du uns doch so freizügig über deine schwere Kindheit erzählt hast?


Zitat:
Zitat von eKy
Die Menschen meide ich bis heute. Zu gut habe ich die Lektion gelernt, wie sie sein können. Wie ich sein kann. Besser, wir gehen uns aus dem Weg.
Das ist sehr schade, denn so erfährst du nie, ob "da draußen" nicht ein paar Menschen sind, die dich so nehmen, wie du bist.
Auf jeden Fall hast du dein Gedicht sehr gut geschrieben. Es berührt und zwingt zum Nachdenken.

Ich habe vor Jahren einmal versucht, mich in so eine Situation hinein zu versetzten und die Gefühle und Gedanken in einem Gedicht festgehalten.

Vielleicht schaust du mal rein.

http://www.gedichte-eiland.de/showthread.php?t=4880

Liebe Grüße
Sid
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"Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"

»Erich Kästner«
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Alt 25.07.2017, 19:06   #5
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Sid!

Vielen Dank für einen so detaillierten Kommi!

Der Reihe nach:

"Mögliches" steht da, weil die Isolation nur eine von mehreren Möglichkeiten war und ist, mir derlei unzugehen. Jene, die ich wählte - aber eben nicht die "einzige". Und "sicher" war mein Entrinnen auch nie. Irgendwie erreichten sie mich doch immer wieder ...

Da fehlt kein "n", sorry. "Er glaube besser sich als alle andern" - er glaubt besser sich als WER oder WAS? ---> Nominativ.

In der Ich-Form schreibe ich höchst selten, auch nicht gern bei autobiografischem Inhalt. Zum einen möchte ich nicht weinerlich oder ichbezogen wirken, oder so, als hätte ich in meinem Leben kaum je was auf die Reihe gebracht. Zum anderen möchte ich, dass auch andere sich leicht mit dem Text identifizieren können, sollten sie Parallelen zum eigenen Leben darin erkennen.

Oh, ich kenne durchaus eine Handvoll Menschen, die mich so nehmen können, wie ich bin, vorausgesetzt, sie kommen mir nicht zu nahe. Dieses Distanzhalten ist bei mir obligatorisch und wird sich auch nicht mehr ändern. Wer damit leben kann, ist mir willkommen, vorausgesetzt, er vermag selbst eine gewisse innere Distanz zu wahren. Mit heftigen Emotionen konnte und kann ich nicht umgehen, nicht mal mit den eigenen. Schon als kleiner Junge eiferte ich Mr. Spock nach, der mein großes Vorbild war: Gefühlsbereinigt, logisch, beherrscht. Heute bin ich ziemlich genauso, bloß von außen eben klein, fett und glatzköpfig. Und wie bei ihm brechen die unterdrückten Regungen nur höchst selten durch, und selbst dann sehr kontrolliert und unaufdringlich. Nur den Zorn, den konnte ich nie so ganz beherrschen lernen, da arbeite ich noch dran.

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (26.06.2019 um 21:03 Uhr)
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Alt 26.07.2017, 09:18   #6
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Hei eKy,

Zitat:
Zitat von eKy
Nur den Zorn, den konnte ich nie so ganz besherrschen lernen, da arbeite ich noch dran.
Viel Erfolg!


Zitat:
Zitat von eKy
Da fehlt kein "n", sorry. "Er glaube besser sich als alle andern" - er glaubt besser sich als WER oder WAS? ---> Nominativ.
Sicher? ... WEM glaubt er besser, sich selbst. WEM glaubt er nicht, allen anderen. Das ist für mich Dativ.

Liebe Grüße
Sid
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Alt 26.07.2017, 18:45   #7
Erich Kykal
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Hi Sid!

"Er glaubt sich besser als..." - diese alte Wendung bedeutet: Er meint/denkt besser zu sein als...// er glaubt besser zu sein als...

Das ist kein Vergleich hier, sondern eine Phrase.

Wäre es wie du denkst, man würde schreiben: "Er glaubst sich (selbst) mehr als...".

Sorry, ich hab recht!

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Alt 27.07.2017, 07:52   #8
Sidgrani
Von Raben umkreist
 
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Hei eKy,

Zitat:
Zitat von eKy
diese alte Wendung bedeutet:
Die muss weit vor meiner Zeit gebräuchlich gewesen sein! So gebe ich mich also geschlagen.

LG Sid
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Alt 27.12.2017, 12:37   #9
Erich Kykal
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Hi Sid!

Ist schon so: WER glaubt sich (= hält sich für) besser als WER? - Ich glaube mich besser als du (oder: alle).

Das Reflexivpronomen "sich", "mich" usw... macht den Unterschied zu:

WER glaubt WEM? - Ich glaube dir.

Im ersteren Falle handelt es sich um eine Gleichsetzung im ersten Fall, da es sich um einen direkten Vergleich handelt, im zweiten um einen Dativ.

LG, eKy
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Alt 09.02.2018, 13:02   #10
Hans Beislschmidt
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Hey Eky,

du hast sicher Recht mit deiner Annahme, dass wenn dein Lebensweg anders verlaufen wäre, du vielleicht nie eine Zeile geschrieben hättest. Außenseiter zu sein, eröffnet aber ungeahnte Möglichkeiten der Kompensation, vor allem im künstlerischen Bereich. Ich behaupte, dass alle Künstler zu dieser Gattung Mensch gehören müssen, um ihr Potential abrufen zu können.

Kein Grund also in irgendeiner Weise mit dem Schicksal zu hadern. Die Glocke, die über denjenigen hängt, die ihr Tun dieser Absage an das plätschernde Leben schulden, sollte jedoch hin und wieder etwas angelupft werden, um Frischluft rein zu lassen. In diesem Sinne empfehle ich: - hol die Virago aus dem Stall.

Gerne gelesen
Gruß vom Hans
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chorch chorch
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