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Bei Vollmond Phantastisches und Science Fiction

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Alt 04.02.2018, 18:48   #1
ginTon
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Hi chavilein,

ich mag ja Kerzen und könnte stundenlang da rein schauen. Weiß
auch nicht, hat irgendwie etwas beruhigendes, meditatives. Des-
wegen, Kerzengedichte liest man eigentlich sehr selten. Komme
ich zu deinen Strophen, habe ich festgestellt:

Zitat:
Mir ist, als ob die Flamme lächelt,
der Widerschein ein Blinzeln ist.
Will sie mir sagen, dass auf Erden
das Leben nur geliehen ist?
das diese Strophe einfach super ist, da ist es nur so aus dir raus-
geflossen. Die ist wirklich super und daran kann gar nicht gerüttelt
werden. Selbst die Wiederholung von "ist" stört nicht im geringsten
und wurde schon von sehr vielen Dichtern so gehandhabt. Es nennt
sich "identischer Reim" und ist ein altbewährtes Stilmittel.
Zwar kommt in der Strophe "ist" somit 3x vor, aber wenn ich darüber
nachdenke, rückt es eine Frage immer näher "alles ist", die man mit-
unter als Beantwortung still in dieser Kerze sucht..

Zitat:
Sie verbreitet jene zarten Düfte
nach Orangen, süß und schwer.
Schweben Worte durch die Lüfte?
Ich lausche diesem Flammenmeer.
das die erste Strophe so fließt, hatte ihren inhaltl. Ursprung durch
die Nähe zur Kerze. In der zweiten Strophe bricht dies, und ich muss
ehrlich zugeben, dass mir die zweite Strophe im Vergleich zur ersten
nicht so gut gefällt. Am liebsten hätte ich gesehen, dass die erste
Strophe so wie sie ist irgendwie weitergeführt wird, ohne jedoch
genau zu wissen wie. Vllt. in etwa so wie in meinem Vorschlag, dass
man irgendwie eine Quintessenz oder ein Resüme aus dem Betrachten
der Flamme ziehen kann. Der Vorschlag ist zwar auch nicht so toll,
aber vllt ein Anreiz...



gerne gelesen und damit beschäftigt. LG gin



PS: Schenkt sie mir ihre zarten Düfte,
die nach Orangen riechen, süß und schwer,
damit ich länger bei ihr sitze
und in der Flamme weile, umso mehr

sie flackert, schaue ich nach innen.
Jetzt hält sie still, ich suche mich
in diesen hellen Flammenspitzen
um mich zu finden, schlussendlich.
__________________
© Bilder by ginton

Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. (Erich Kästner, dessen Bücher 1933 der Bücherverbrennung zum Opfer fielen)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)

Geändert von ginTon (04.02.2018 um 19:50 Uhr)
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Alt 04.02.2018, 19:50   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Beiträge: 8.570
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Hi Chavi!

Ja - wenn man es leiernd liest.

Tatsache bleibt leider, dass du in drei Zeilen den selbst gewählten Rhythmus brichst, und musisch empfindsamen Lesern tut das eben weh. Vielleicht liest du es irgendwie anders, ohne dass der Bruch gar so auffällt.

Wie auch immer - abgesehen von diesen Unregelmäßigkeiten ist der Text wunderschön.
Du solltest allerdings vielleicht - so mein bescheidener Rat - nicht so sehr an bestimmten Bildern kleben bleiben, sondern beim Schreiben inhaltlich anpassungsfähiger bleiben.
Wenn es sich mit Kerze nicht ausgeht, dann eben ohne, oder mit etwas anderem, oder ich gehe gleich einen ganz anderen Weg und schaue, wo mich das hinführt.

So mach ich das: Ich dichte einfach vor mich hin und suche den Titel erst hinterher dazu passend aus. Aber jeder, wie er mag ...

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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