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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 02.05.2018, 17:14   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Missbraucht

Er trug die Qual des Zweifels durch die klammen Jahre,
ob er verhindern hätte können, was geschah,
verachtete sich selbst und kam sich niemals nah
aus nackter Angst, dass er sein Angesicht nicht wahre,

wenn ruchbar würde, was in ach so vielen Stunden
an Leib und Seele krank ihm alle Kindheit machte,
wenn auf das Monster wartend er durch Nächte wachte,
verborgen in der Angst und dennoch stets gefunden!

Für immer schwieg er, von der eignen Lust erschlagen,
die er trotz aller Widerwärtigkeit empfand,
wenn er die Blicke spürte und die heiße Hand
des Mannes, der ihn lehrte, alles zu ertragen.

Er trug die Qual des Zweifels durch die welken Jahre,
kein Leben wagend, das zu sehr an andre reichte,
an Buße innig glaubend, aber nie an Beichte -
verstummt und ewig ungewiegt bis an die Bahre.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (18.05.2018 um 20:58 Uhr)
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Alt 02.05.2018, 22:47   #2
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Oh oh Erich,

was für eine schwere Kost!
Da verschlägt es einem die Sprache...

Du hast in beeindruckender Weise den Lebensweg eines Menschen nachgezeichnet,
der als Kind missbraucht wurde und diese Widerwärtigkeit niemals preisgegeben hat.

Was für quälende Gedanken dieses Menschenskind durchlitten haben muss!
Und wahrscheinlich noch leidet....

Lieben Gruß
Chavi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 02.05.2018, 22:52   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Chavi!

Ein Kommi zu solch einem Thema ist nie leicht.

Scham ist etwas, das all jene begleitet, die nicht Opfer eines Gewaltaktes waren, sondern als naives Kind verführt wurden, ob mit Geld, Erpressung, Versprechungen oder - wohl am schlimmsten - mit der Vorspiegelung wahrer Empfindungen oder dem Ausnutzen von Sympathie oder Verlassensängsten.

Und manchmal gibt es nicht einmal eine solche Möglichkeit der Rechtfertigung vor der eigenen Selbstachtung: Manchmal genügt die Neugier eines einsamen Kindes schon ganz allein ...

LG, eKy
__________________
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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