29.04.2018, 10:10 | #1 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Am Grab der Mutter (gewidmet)
__________________
. © auf alle meine Texte
Geändert von Chavali (02.05.2018 um 14:45 Uhr) Grund: S3 Z1 |
29.04.2018, 22:48 | #2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Hi Chavi!
Bedrückend, aber schön - deine (wie meist metrisch herausfordernden) Zeilen drängen dem Leser Bilder der Nachdenklichkeit und Trauer auf. Einzig dies: In S3Z1 muss "sinkt" stehen, damit der Satz stimmt - oder indem man in Z2 das "r" von "reicher" streicht. "Senkt" kann nicht allein ohne ein Subjekt stehen stehen: WER oder WAS senkt denn hier etwas (ab)? Nimmt man als tätiges Subjekt "das Leben" in Z2 als Versenkendes an, so bleibt nichts, WAS gesenkt wird. Nimmt man "das Leben" als Versenktes an, so bleibt niemand, der senkt. Aber auch mit Subjekt: "Senkt" will ungern allein stehen. Ein "ver-" davor oder ein "ab" danach runden erst das sprachliche Bild. Auch möchte man gern wissen, WOHIN gesenkt wird. LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (30.04.2018 um 10:41 Uhr) |
29.04.2018, 23:00 | #3 |
Melody of Time
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 361
|
Was für ein wunderschönes wenn auch sehr trauriges Gedicht, liebe Chavali.
Das Bild mit dem Vogel versinnbildlicht noch den Eindruck die Stimming, aber gleichzeitig auch die Freiheit, in die eine Seele nun zu fliegen vermag. Sehr gerne gelesen und ein Stück mit gefühlt. Liebe Grüße Liara |
01.05.2018, 09:02 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
|
Liebe Chavali
Du kannst Gedichte schreiben. Hier schwingen Trauer und eine nachdenkliche Stimmung durch die Zeilen. Mir gefällt auch der Gedanke: Nun senkt in stille Ewigkeit das Leben reicher Tage - es halten Glück und Traurigkeit sich stets die Waage. <<<< Es ist wie ein annehmen der Umstände, kein Weglaufen und zeigt hinterlässt mich als Leser mit dem Gedanken, das Tote in der Erinnerung der Lebenden wohnen. Das ist die Bestimmung für ein Weiterleben. Meine Assoziationen: Das "senkt" sehe ich als Tiefe in den Trauernden. Du hast da "Ewigkeit" stehen: für mich bedeutet Ewigkeit, nach dem Ableben in den Zurückbleibenden verweilen.... Versenken: hinein in die Erinnerungen. "senkt" auch in die Tiefe, das heißt auch, nichts wird mehr für den Lebenden so sein wie vorher. Ich finde "senkt " gut gewählt. Es ist ein trauriges Thema, aber wunderschön geschrieben. Liebe Grüße sy |
01.05.2018, 11:12 | #5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Hi Sy!
Es geht nicht darum, was du mit "senkt" assoziierst und wie das Wort für dich klingt - es ist satzbautechnisch so einfach falsch verwendet. Der Satz stimmt nicht, wenn Chavi ihn nicht grammatikalisch korrekt umformuliert. LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
02.05.2018, 09:44 | #6 | |
Gast
Beiträge: n/a
|
Hi eKy,
Ja du hast Recht, na klar. Es müsste sinkt heißen. Zitat:
Liebe Grüße sy |
|
02.05.2018, 11:37 | #7 | ||||
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Lieber Erich,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
||||
09.05.2018, 20:10 | #8 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
|
Liebe Chavali,
ich habe dein Werk erst heute entdeckt und fühle mich angesprochen. Traurig schön und "treffsicher" erfasst du Gefühle in Wort und Bild. Die 3. Strophe ist eine ganz "BESONDERE". Trauer und Traurigkeit sind beschreibbar und sind doch ganz eigen und anders, wenn man selbst betroffen ist. Vielleicht finde ich irgendwann auch Worte dafür - für meine Mama. Ich danke Dir, Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
10.05.2018, 11:13 | #9 | ||
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Liebe Dana,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
||
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Grab-Steine | wüstenvogel | Finstere Nacht | 0 | 07.01.2013 16:01 |
Grab Nr. 2941183 | Thomas | Stammtisch | 4 | 07.09.2011 12:16 |
Am Grab | Ibrahim | Finstere Nacht | 5 | 01.11.2009 15:16 |
An deinem Grab | Chavali | Ein neuer Morgen | 13 | 18.05.2009 10:50 |