Gedichte-Eiland

***Chavali*** · 22.05.2018, 11:23

Die letzte Seite deines Buches
liegt aufgeschlagen neben dir,
deine Augen sind geschlossen,
deine Hand, sie greift nach mir.

Was kann ich dir denn jetzt noch geben,
als dass ich rastlos bei dir bin,
denn ohne dich an meiner Seite
verliert mein Leben seinen Sinn.

Die Sonne wirst du nie mehr sehen
und nicht Forellen in dem Bach,
an deinem Grabe werd ich stehen
und fühle mich so endlos schwach.

Adieu, mein Felsen in der Brandung,
mein Ankerplatz in rauer See!
Adieu, mein Steuermann und Festung!
Mein Schmerz ist tausendfaches Weh.

Doch deine Angst ist ungleich größer,
so gerne wärst du noch bei mir.
Dein Leid ist wie ein stiller Leser,
dein zages Lächeln sagt es mir.

Oktober 2017

Erich Kykal · 22.05.2018, 11:40

Hi Chavi!

Tadellos geschrieben - bis auf S1, hier haben Z3 und 4 betonten Auftakt.

Eine Lösung wäre:

Die letzte Seite deines Buches
liegt aufgeschlagen neben dir,
doch deine Augen sind geschlossen,
und deine Hand, sie greift nach mir.

Ein weiteres lyrisches Denkmal für eine schmerzlich vermisste Liebe. Dem unreligösen und naturwissenschaftlich denkenden Geist fällt ein Trost hier schwer - ich kann dich nur erneut meines Mitgefühls versichern.

LG, eKy

***Chavali*** · 22.05.2018, 12:00

Lieber Erich,

Zitat:

bis auf S1, hier haben Z3 und 4 betonten Auftakt.

das weiß ich - habe es extra so gemacht, damit ich diese Füllwörter nicht benutzen muss.
Ausnahmsweise.
Weil ich fand, dass der unbetonte Auftakt hier passt und den tragischen Charakter
des Textes noch unterstreicht.

Zitat:

Tadellos geschrieben

Danke.

Zitat:

Ein weiteres lyrisches Denkmal für eine schmerzlich vermisste Liebe.

Ja, mein Herz ist voll davon.

Zitat:

ich kann dich nur erneut meines Mitgefühls versichern.

Danke dir, es ist schön, dass du es mir sagst.

LG Chavi

22.05.2018, 12:30

Liebe Chavali,

Auch hier beschreibst du mit innigen Worten einen schmerzlichen Abschied.
Die Idee: der letzten Seite finde ich gut. Sehr gerne gelesen, weil es auch andere tröstet.

Ich möchte dir Trost schicken und weiß dennoch, dass nur die Zeit es mildern kann.

Liebe Grüße ju

***Chavali*** · 22.05.2018, 22:21

Liebe juli,

vielen Dank fürs Reinschauen und Kommentieren und Trost spenden
Was soll ich weiter sagen, ich freu mich, dich hier in meinem Faden zu sehen,
der Worte voll Trauer enthält....
Danke

Lieben Gruß
Chavali

22.05.2018, 11:23	#1
*Chavali* ADäquat Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Mitteldeutschland Beiträge: 13.004	Die letzte Seite deines Buches Die letzte Seite deines Buches liegt aufgeschlagen neben dir, deine Augen sind geschlossen, deine Hand, sie greift nach mir. Was kann ich dir denn jetzt noch geben, als dass ich rastlos bei dir bin, denn ohne dich an meiner Seite verliert mein Leben seinen Sinn. Die Sonne wirst du nie mehr sehen und nicht Forellen in dem Bach, an deinem Grabe werd ich stehen und fühle mich so endlos schwach. Adieu, mein Felsen in der Brandung, mein Ankerplatz in rauer See! Adieu, mein Steuermann und Festung! Mein Schmerz ist tausendfaches Weh. Doch deine Angst ist ungleich größer, so gerne wärst du noch bei mir. Dein Leid ist wie ein stiller Leser, dein zages Lächeln sagt es mir. Oktober 2017 __________________ . Meine Gedichte *--- Meine Blumen-Mini-Sammlung ---* Trauergedichte © auf alle meine Texte *Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz* *

22.05.2018, 11:40	#2
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi Chavi! Tadellos geschrieben - bis auf S1, hier haben Z3 und 4 betonten Auftakt. Eine Lösung wäre: Die letzte Seite deines Buches liegt aufgeschlagen neben dir, doch deine Augen sind geschlossen, und deine Hand, sie greift nach mir. Ein weiteres lyrisches Denkmal für eine schmerzlich vermisste Liebe. Dem unreligösen und naturwissenschaftlich denkenden Geist fällt ein Trost hier schwer - ich kann dich nur erneut meines Mitgefühls versichern. LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

22.05.2018, 22:21	#5
*Chavali* ADäquat Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Mitteldeutschland Beiträge: 13.004	Liebe juli, vielen Dank fürs Reinschauen und Kommentieren und Trost spenden Was soll ich weiter sagen, ich freu mich, dich hier in meinem Faden zu sehen, der Worte voll Trauer enthält.... Danke Lieben Gruß Chavali __________________ . Meine Gedichte *--- Meine Blumen-Mini-Sammlung ---* Trauergedichte © auf alle meine Texte *Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz* *

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juli Gast Beiträge: n/a	Liebe Chavali, Auch hier beschreibst du mit innigen Worten einen schmerzlichen Abschied. Die Idee: der letzten Seite finde ich gut. Sehr gerne gelesen, weil es auch andere tröstet. Ich möchte dir Trost schicken und weiß dennoch, dass nur die Zeit es mildern kann. Liebe Grüße ju

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