Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Kolosseum

Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 19.10.2018, 23:31   #1
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Dass Du der Größte bist, das wissen wir.
Ich werde dir auch ungern widersprechen.
Du sollst im Spiel uns unsren Willen brechen.
Wir stehen dir zum Sieg gefasst Spalier.

Der Geist besteht entgegen dem Getier.
Es braucht dafür Niemanden zu bestechen.
Es liegt allein an unsren eignen Schwächen.
Wir Veteranen sind dir Souvenir.

Doch trittst du, Feldherr, jene Nacht, dem Weh nah,
wann spitzer Ruhm den Höhepunkt verheißt,
nicht einem Land, noch sturmzerwühlter See nah,

wo heiß die Sonne auf dich niedergleißt,
aus diesen Felsengruften der Arena,
sei dir gewiss, der Zwirn des Schaffens reißt.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (24.10.2018 um 19:27 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2018, 11:19   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
Standard --> Minipin


Der Größte bin ich nicht, jedoch der Beste,
auf diesen Umstand kannst du einen lassen,
mein Genius nährt sich aus vollen Tassen,
für deine Grütze bleiben nur die Reste.

Versager stellt man nicht auf die Podeste,
dasselbe gilt für kleine Hintersassen,
du darfst vor meinem Intellekt verblassen,
da helfen keine Klagen und Proteste.

Nie las ich was von dir, was mich verhexte,
nie fühlte ich mich davon unterhalten,
erst schleimst du und dann reimst du schlaffe Texte.

Sonette musst du so wie ich gestalten,
denn meine Kampfsonette sind wie Äxte
geschliffen, um den Schädel dir zu spalten.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (20.10.2018 um 13:32 Uhr) Grund: Kleine stilistische Änderungen
Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.10.2018, 22:40   #3
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Von messerscharfen Hammeräxten sprichst du,
vom mittelalterlichen Schädelspalten,
vom Waldspaziergang, und vom Innehalten,
so manchen Liebesvers darüber flichst du.

Dem Bodensatz der Dekadenten glichst du
und wolltest einen Gang noch höher schalten.
Wie gut das unsereins die Fäuste ballten.
Du dachtest wohl, mit solcher Art bestichst du.

Da schaffe in den Wirren ich komplett was
erhaben Neues, das durchs Wolkentrüb riss,
mit dem Konzert aus dem gewissen Etwas.

Dich macht die Weil im Wettstreit nur ein Sieg froh,
empor dem Sprossenlaufsteg deiner Hybris
betrachte ich die Mannequin der Freakshow.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (25.10.2018 um 00:50 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2018, 00:32   #4
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Der König des Sonetts wurd heut gestürzt!
von einem Kind, von einem schlichten Knaben,
verlassen von Talenten und von Gaben -
des Burschens Potentiale sind verkürzt.

Womit man dieses Bauernbrot auch würzt,
es stellt ein Opferfest für Wolf und Raben,
nun lasst uns diese Majestät begraben -
der König des Sonetts wurd heut gestürzt.

Er hat mit fettgeschriebenen Majuskeln,
mit fehlendem Verstand und ohne Muskeln
sein Maurerdekolleté pervers entschürzt.

Und ob im >Mutigsein< er sich auch übe,
ihn leiten Angst und Paranoiaschübe -
der König des Sonetts wurd heut gestürzt!
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (31.10.2018 um 19:16 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.11.2018, 23:31   #5
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard In Gedenken an Falderwalds raschen Moment des Glücks

Die Flammenpeitschen aus der Glut des Strohs
erlöschen am Tumult der Schnelligkeit
wie eine lästige Gefälligkeit
und wandeln sich in Asche, mühelos.

Es schwärzt der Ruß ermangelnden Niveaus
und abgebrannten Reims Geselligkeit
in deinem Strophenbau, die Helligkeit,
die deine Stimme hebte, wahr und groß.

Vergebens suchst du Halt im Sturz des Freifalls
beim Versgepräng, das meine Seele band
in Freudewogen kollektiven Beifalls.

Der Versfuß trampelt wie ein Elefant
durchs Porzellan der Stimme unsres Schreihals
und ist weit weniger als elegant.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.12.2018, 23:05   #6
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard An Falderwald

Du hattest das Talent und Potential
um Größeres zu schaffen - schwergewichtig
im Ausdruck und den Feinden uneinsichtig
entgegnend ohne jegliche Moral.

Denn deiner Verse Silben sind ein Stahl
von derben Hammerschlägen unaufrichtig
geschmiedet. Uns zerstörend, die wir nichtig
verleben in dem goldnen Erdental.

Doch leitest du den Ruhm vom Fehl der Welt her...
das einen trocknen Wortschatz du bemühst,
Du wärst uns Trommelnden ein Gott und Feldherr!

Der Donner geistiger Vernichtung grüßt!
vom Sturm hinabgewettert auf das Weltmeer
hat Vers und Reim an Tollheit eingebüßt.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (30.12.2018 um 18:52 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2018, 12:42   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard O Terrorpin!

Ach lieber Terrapin, was soll ich sagen -
so manche Fehlerchen hast du noch immer
in deinen Texten, und auch immer schlimmer
sind Eigenlob und Hyrbis zu beklagen,

doch wär man froh, wenn sie das Schlimmste wären!
Denn dieses ist, wie andere du schändest!
Ein einzig Wort, das freundlich du empfändest,
genügte schon, der Eitelkeiten Schwären

zu heilen, die in dieser Runde gären!
Doch keiner offenbar vermag zu wachsen
aus diesem Reigen der Beleidigungen,

vermag den Pfuhl der Schande zu entleeren,
wo niederste Instinkte ihre Achsen
aus Hieben recken und Verteidigungen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2018, 19:12   #8
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
Standard --> Terraperich



Da sind sie wieder, immer gern gesehen,
der Jüngling und der Dichtkunst Oberlehrer,
der eine hehr, der andre umso hehrer,
zwei ausgesuchte Lyrikorchideen.

Stets bleibt die Sorge um ihr Wohlergehen,
die Werke der Gedichtestraßenkehrer
versagen gar den Zweck als Briefbeschwerer,
weil sie wie Blütenstaub im Wind verwehen.

Der erste frech, der zweite korrigierend,
wie Gockel, die es einfach nicht begreifen,
den Kamm geschwollen, immerfort stolzierend.

Zum Jahreswechsel ein Geschenk mit Schleifen:
Ihr seid als Reimer schrecklich imponierend...
...primär gesehen aber ein paar Pfeifen.


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.12.2018, 20:05   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Ach Faldi, oller Forenpusemuckel!
Dein Rundumschlag geriete merklich forscher,
würd deine Bühne hier nicht immer morscher
weil du sie kaum mehr nutzt, mein Oberschnuckel!

So lange trug dich hier mein breiter Buckel,
bis mancher anfing, blindlings draufzuschlagen.
Zwar konnte mich das nicht ins Bockshorn jagen,
doch lästig war das grobe Rumgezuckel!

Jetzt kommst du wieder, einfach so, nicht achtend
der jüngst geschaffenen Empfindlichkeiten,
und nennst mich flapsig menschlich eine Pfeife.

Ich hab genug von diesen Frustbarkeiten,
und, eure Kindereien hier betrachtend,
erkenne ich, dass ich mich neu begreife.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2018, 22:53   #10
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Nun Erich, du demutivierst mich wieder
mit Kauderwelsch, das Diarrhoe verkündigt.
Dem Biss der Kessheit bist du lang entmündigt,
durchstöbert man die Seiche deiner Lieder.

Und Falderwald, trägst du auch stolz das Mieder
vertrackter Verse, klingst du überpfündigt;
der Völlerei sich bettlerisch versündigt,
legst du am Grab der Kunst die Feder nieder.

Dagegen gelte ich als problematisch,
doch dabei, Freunde, wisst ihr selbst, behüt' ich
mich kongruent zu wirken und sympathisch.

Doch wer in Wortartistik mir die Stirn bot,
den achte ich, war es auch übermütig
und diagnostizierte seinen Hirntod.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (30.12.2018 um 23:37 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 8 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 8)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Im Falderwald Falderwald Werkverzeichnis der Autor(inn)en 0 17.02.2009 22:17


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 15:34 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg