Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Kolosseum

Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 06.02.2020, 21:52   #1
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard Die Erfolgsorientierung der eigenen Muse betreffend

Der Größte stets zu sein erdrückt mit Schwere
mir das Gemüt und Herz. Es leckt die Angst
von der du wie ich selber immer sangst -
so kraftlos kommt kein Lichtblick in die quere.

Mein Bild, das Zentrum mächtiger Altäre,
ist Zeugnis des, wozu du mich doch zwangst...
und fraglich-legitime Mythen rankst
im Dünengürtel hingestreuter Leere.

Herr Erich und Miss Faldi sind so da
und prophezeihen sich den Dingen nah,
das heißt korrupt, brutal und vermutlich

noch drastischer, den argen Worten nach,
wann denn ein Sturzbach in die Tiefe brach
beschreie ich es schlicht als vorsintflutlich.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (06.02.2020 um 22:53 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.02.2020, 21:34   #2
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Ach, Ratzeburg, ein Örtchen so beschaulich,
wann rings die Uferpromenade ruht.
Die Weiber stark behaart und resolut,
die Kerle trinken Sekt und winken fraulich.

Und leider klingt es hart und nicht erbaulich
Herr Faldi, deine Reime sind kaum gut
genug für östereicher Lumpenbrut,
doch halt ich diese Nachricht sehr vertraulich.

Du strahlst in dunkler Nacht den hellen Geist,
der über Horizont und Dämmrung klettert
und schneller, als man ihn noch sieht, zergleißt.

Was habe Silben ich hinabgewettert,
dass alles Blut und jeder Halm vereist,
nur hat kein Sturmwind dich zerschmettert.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.02.2020, 22:31   #3
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Ein loser Schwarm von Motten
der um die Lichter schwirrt,
verdammt dahin zu trotten,
vom Sein und Sinn verwirrt...

es ziemt sich nicht zu spotten,
da jegliche Couleur sich irrt
und Teil hat an Komplotten,
und sich nicht ändern wird.

Der Wille, das man Hasse,
ist nur das Spiegelbild,
der namenlosen Masse

der keine Sehnsucht stillt
egal aus welcher Klasse
er letztenendes quillt.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (12.02.2020 um 22:14 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.02.2020, 22:11   #4
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Ihr Bürger, wehrt euch! gegen miserable
Gedichte rüpelhafter Terrapins
es lehrt euch seit des plumpen Anbeginns
der Silbentäuschung kaum das Komfortable.

Beehrt euch sonst das schriftlich Formidable?
So, Bürger, wehrt euch! Frei des Sinns
treibt dieser todessehnsüchtige Prinz
sein Spiel und weiß um jede Variable.

Ich weiß ja selbst nicht wie es weiter soll...
Ihr wehrt euch nicht, wenn ich betroffen huste,
ihr Bürger schert euch nicht um euren Groll.

Nur gut, das ich da zu Vergessen wusste,
ihr habt mit Jamben eure Münder voll,
als ob es heuer noch nicht enden musste.




Ihr Bürger, wehrt euch! gegen miserable
Gedichte rüpelhafter Terrapins
er ist, und das verzehrt euch wohl, ein Hinz
und Kunz und reicht euch nicht das Komfortable.

Beehrt euch sonst das schriftlich Formidable?
So, Bürger, wehrt euch! Frei des Sinns
treibt dieser todessehnsüchtige Prinz
sein Spiel und weiß um jede Variable.

Ich weiß ja selbst nicht wie es weiter soll...
Ihr wehrt euch nicht, wenn ich betroffen huste,
ihr Bürger schert euch nicht um euren Groll.

Nur gut, das ich da zu Vergessen wusste,
ihr habt mit Blüten eure Hände voll,
als ob es heuer noch nicht enden musste.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (25.02.2020 um 22:38 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.02.2020, 23:30   #5
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard Terrapinscher

Und stille ist es ganz in Wald und Aue,
im satten Ährenfeld und Blütenhängen
wo sich die glühnden Doldenranken drängen,
die selbst im kühnsten Traum ich nicht mehr schaue.

In feiner Bläue streift dies ungenaue
Beschweigen Berg und Tal mit seinen Fängen;
Allgegenwärtig streunt es aus in Klängen
in Wiesen, Heideland und Augenbraue.

bis einst ein Narr die seltne Ruhe stört...
es wird so sein, es war schon immer so
es will da einer, das man ihn auch hört.

denn tief im Schweigen glüht es lichterloh
dass sich die leise Stimme bald empört
aus einem allen fremden Irgendwo.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.03.2020, 22:19   #6
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Ihr predigt starr: Wir rücken keinen Meter!
Wir halten fest daran, ein Jedermann!
Ob auch das Glück dir durch die Finger rann...
Der Wind frischt auf, von allen Seiten weht er.

Und ein Gedanke mischt sich bei, ein steter,
der Zweifel höhlt, was selber man nicht kann,
die Form des Werdens in ein Irgendwann
im Hier und jetzt, du armer schwarzer Peter.

Erinnre dich! Wir rücken keinen Meter!
Gedenk, wonach der Geist einst fröhlich sann...
Nicht Telekom und Staubsaugervertreter...

Und geht dir der Triumph der Welt voran,
es trübt sich, Dichter, früher oder später,
dein sternenreiner, wolkenloser Äther.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (06.03.2020 um 22:45 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.03.2020, 22:37   #7
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Vorüber ist das Wüten und das Toben
Der namenlosen Lyrikpraktikanten,
Der schrullig-tüllgehüllten Kaffeetanten,
Die immer wieder ihren Aufstand proben.

Und mancher Satz, so grob, dass wir ihn loben,
Zerschellt porös an Terrapin dem Kanten...
und widerliche Tränen übermannten
die Ursubstanz der schleimigen Mikroben.

Es herrscht der Atem fernwehkranken Schweigens
in aller Weite, nach der sich die Blicke
hin wenden, als ein Zeichen des Verneigens.

Gott Terrapin! Dir leuchten die Geschicke
der Sterne als das Zentrum deines Reigens
Entlang dem Ufer ehrner Augenblicke.




Die Sinne meiner Leserschaften mässt ich
mit ziseliertem Sütterlin
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (26.03.2020 um 19:42 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2020, 22:45   #8
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Der Großteil der Poeten ist neurotisch
veranlagt und gewaltig selbstverliebt,
dass es dem Leser in den Ohren fiept,
da rauscht es ungestaltig und chaotisch.

So mancher Pentameter tönt narkotisch
durch Traum und Reif und klirrt dahinzerstiebt.
Welch Heil, dass es da Terrapin noch gibt!
Sein Versschmelz lächelt reich und gotisch

verziert entgegen stumpfer Schnellbauweise.
Man wiegt den Namen auf in Qualität...
schon schlägt sich in die Heerschar eine Schneise.

und dafür braucht es nicht mal Kriegsgerät,
ein scharfer Ausruf tötet schnell und leise,
sag ICH, der letzte lebende Poet.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (29.03.2020 um 23:07 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.03.2020, 23:42   #9
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 470
Standard

Was hab ich ihre Zeilen oft gelesen
und war so streng und war so grob
ich fand für keinen nie ein kleines Lob.
Es schwand so Jahr um Jahr für mich, den Besen.

Und war in all der Zeit auch viel genesen,
das uns nur blindlinks zu der Schlachtbank schob,
es brächte nichts, das unser Haupt noch hob,
bevor wir in dem Eis der Zeit verwesen.

Man ist inmitten ausgerufner Schrift
bloß ein in Nacht zurückgelassner Posten,
den eine Sehnsucht keiner Stimme trifft...

gequält dazu den Wein der See zu kosten
schmeckt man nur tausend Küsse statt dem Gift
und senkt sein Antlitz im verwelkten Osten.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (12.08.2023 um 02:50 Uhr)
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.04.2020, 17:41   #10
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.947
Standard --> Terralinchen



Du kämpfst zwar tapfer, ja, du hältst dich wacker
und willst dich um den Dichterthron bewerben,
doch rennst du unwillkürlich ins Verderben,
dein Dichterfeuer ist nur ein Geflacker.

Den Hühnern gleich ertönt hier dein Gegacker,
dein ganzes Werk, ein bloßer Haufen Scherben,
ich schämte mich und würde lieber sterben,
zumindest machte ich mich schnell vom Acker.

Nun gut, denn wer nicht hören will, muss fühlen,
denn irgendwann musst du dich unterwerfen,
ich werde dir dein Mütchen schon noch kühlen.

Erst werde ich den Lyrikdegen schärfen,
und dann in deinen Eingeweiden wühlen,
das wird ein Freudenfest für deine Nerven.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 24 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 24)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Im Falderwald Falderwald Werkverzeichnis der Autor(inn)en 0 17.02.2009 22:17


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 15:10 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg