15.03.2019, 22:19 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ruhestörung
Aufgewecket früh um viere
ward ich von dem Katzentiere, welches in mein Bette wollte, was es aber gar nicht sollte. Sachte tat es mit den Tatzen an der Zimmertüre kratzen, dann durchzog das Morgengrauen herzzerreißendes Miauen. Rausgerissen aus dem Schlummer griff ich außer mir vor Kummer, tastend ohne große Wahl, mir ein Buch aus dem Regal. Und der Aufprall an der Tür trieb zur Flucht das Katzentier. Siehste wohl, da wars vorbei mit der Katzenjammerei. Geändert von Wilhelmine (16.03.2019 um 09:03 Uhr) |
16.03.2019, 05:57 | #2 |
TENEBRAE
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Hi Wilhelmine!
Die Conclusio mit der Anspielung auf Wilhelm Busch ist süß. Dein Kadenzenschema wechselt (die letzten 6 Zeilen männlich, davor alles weiblich), aber das ist nur was für jene, die es gaaaanz genau nehmen wollen. S3Z3 - Komma ans Zeilenende - "tastend ohne große Wahl" ist ein attributiver Einschub im Satz, daher Komma an beiden Enden. Gern gelesen - obwohl mir scheint, du reizt deinen Katzensadismus hier extra ein wenig aus ... LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
16.03.2019, 09:15 | #3 |
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Hi Erich!
Ich bin praktisch mit einem dicken Wilhelm Busch Buch aufgewachsen. Als Kind haben mich seine manchmal makaberen Geschichten nachhaltig beeindruckt. Er zählt neben anderen mit Christian Morgenstern zu meinen Lieblingsdichtern. Komma ist gesetzt. Die Kommaregeln sind etwas, was ich in meinem Leben wohl nicht mehr begreifen werde. Schön, wenn du mir da Nachhilfe geben kannst. Jetzt ist erst mal wieder Schluss mit dem Katzensadismus. War ja nur weil Sanssouci in seinem Gedicht so herrlich über seine Nacht mit dem Kater im Bett berichtet hat. Da wollte ich ihm darlegen, wie man ein solches Geschehen erfolgreich verhindern kann. Hab mich wieder sehr über deinen Kommentar gefreut. Liebe Grüße Wihelmine |
16.03.2019, 12:44 | #4 |
Hofnarr
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Da kann man mal sehen, wozu ein dicker Schmöker alles taugt - man muss sich nur zu helfen wissen...
Deine Busch-Kenntnisse kommen hier gut zur Geltung, Wilhelmine. Liebe Grüße, Stefan
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Humorvolle Lyrik ist der Hofnarr der Poesie |
16.03.2019, 15:37 | #5 |
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Dein Kommentar erfreut mich, lieber Stefan.
Danke dir. Wochenendgrüße Wilhelmine |
16.03.2019, 20:24 | #6 |
Flötist
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Hallo Wilhelmine!
Ich hoffe nur, dass du dir beim Türaufprall nicht weh getan hast. Ein herrlich realistisches Gedicht. Wie das (Katzen-)Leben eben so spielt. Hab sehr geschmunzelt beim Lesen! LG, Sanssouci |
17.03.2019, 12:33 | #7 |
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Hallo Sanssouci!
Zum Glück bin ich nicht selbst an die Tür gesprungen und hab nur ein Buch geworfen, so bin ich unverletzt geblieben. Ich danke dir für deine Sorge um mich. Ich freue mich über dein Schmunzeln. Sonntagsgrüße Wilhelmine |
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