20.03.2019, 15:10 | #1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Mädchenschicksal
Sie kam vom Lande in die Stadt,
wo jeder alles kann und hat, und hatte nichts an ihrer statt, was der Moloch zermahlte. Sie zog sich aus und zog sich dann genauso lustlos wieder an, wie jedes Mal, wenn sie ein Mann begehrte und bezahlte. Und redete sich ein, dass sie ein Leben lebte, das sie nie berühren würde so wie die, die hell sie überstrahlte. Doch junge Züge werden alt, und heiße Herzen werden kalt, und Schönheit wird zu Ungestalt, so wie ihr Sein sie malte.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
20.03.2019, 19:14 | #2 |
Flötist
Registriert seit: 14.11.2014
Ort: Mittelhessen
Beiträge: 198
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Hallo eKy!
Das ist ja ein fatales Schicksal, das du hier beschreibst. Aber so oder so ähnlich wird es sich vielerorts wohl in der Tat abspielen. Mir gefallen der Inhalt, das von dir gewählte Reimschema und die Enjmbements gleichermaßen. Moloch würde ich auf der ersten Silbe betonen. Bei dir läge die Betonung eher auf der zweiten Silbe. Wird das im österreichischen Sprachgebrauch anders betont? Sehr gern gelesen und kommentiert. LG, Sanssouci |
20.03.2019, 20:58 | #3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi S.!
Bei "Moloch" sind beide Betonungen zulässig. Wenn man ältere Huren sieht, mit diesen zerronnenen, unerfüllten Gesichtern, die Hoffnungslosigkeit und das Ordinäre, das lang ersetzte, was einst vielleicht eine Zuversicht war, hilflos zugekleistert mit viel zu viel greller Schminke - dann weiß man, was das Gedicht meint. Das Leben zeichnet uns alle, und manchen gräbt es tiefere Narben in Seele und Fleisch! Vielen Dank für deine Freude dran. LG, eKy
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23.03.2019, 11:42 | #4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Beiträge: 8.570
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Hi Trauerdichter!
Schönes Stück, bloß das "abwenden" in der vorletzten Zeile muss falsch betont werden. Wie wäre es mit: "Fort muss ich die Blicke wenden,". Und in S3Z1 sind die Bindestriche überflüssig: "Du kannst ebenso wie Feuer // mich beinah hypnotisieren." Danke für das Beispiel! LG, eKy
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04.04.2019, 14:09 | #5 |
TENEBRAE
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Gern geschehen.
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