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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 24.04.2009, 18:52   #1
a.c.larin
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lieber erich, lieber reinARt,
wie wär's - um euren "Streit" zu beenden - mit : knöchern schlanken Händen, das wirkt auch schmal, aber nicht mehr ganz so erotisch....


lieber erich,
vielleicht ist die alleinstehende dame ja weder zu streng erzogen, noch lust-oder phantasielos - vielleicht hatte sich nur einfach der richtige nie gefunden oder sich jählings verschüsst ? ( soll alles schon vorgekommen sein, auch bei ganz "normalen" frauen...)
hast du gut nachempfunden, dieses innerlich-sich-an etwas-halten- müssen, da , wo emotionales öffnen versagt geblieben ist...

liebe grüße
larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 24.04.2009, 19:01   #2
Erich Kykal
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Hi, larin!

Die langen, schanken Hände ruhn...

Ich weiß nicht, wie man diese Gleichlautreimform nennt, aber dein Vorschlag, so gewitzt er auch ist, würde diese Symmetrie stören.

Ich möchte es ehrlich gesagt nicht ändern. Lange, schlanke Hände sind für mich nicht altersgebunden, eher ein Attribut der Askese, Selbstbeherrschung oder -verleugnung.

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 25.04.2009, 09:25   #3
Leier
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Lieber Erich Kykal -

das ist wieder ein sehr "reines" Gedicht - Du weißt sicher, wer vor meinen Augen aufsteht!
Die hast recht damit, daß eine "alte Jungfer" nicht unbedingt an Jahren alt sein muß.
In meinen Ohren wirkt der Ausdruck leicht abschätzig, aber das mag subjektiv sein

Wie wäre es mit "zarten, schlanken Händen"?
"Gefühle zücken" ist in meinen Augen arg daneben. Ich dachte immer, man zückt Messer oder andre Waffen. Hier war wohl der Reim Dein Meister.
Insgesamt stimme ich Dir zu: Wer sich sozusagen aufbewahrt, bewahrt sich wirklich große Reinheit und dieses Gut nimmt an Wert zu. Auch wenn es zu einem gewissen inneren Stolz und Hochmut führen mag.

Einmal mehr großartig!

Submissest:
cyparis
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Alt 28.04.2009, 10:01   #4
Erich Kykal
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Durchaus nicht, cypi!

Das mit dem "Gefühle zücken" ist bewußt so gewählt, da in Beziehungen Gefühle oft als Waffen missbraucht werden. Da wird mit Abhängigkeiten emotionaler oder materieller Natur geschachert, da wird um Mitleid und Verständnis gebuhlt, mit oft zum Teil rücksichtslosen Mitteln, für die sich macher Macchiavellist schämen würde! Wenn Zuneigung in Geiselhaft genommen wird, um Partner zu manipulieren und zu eigenen Gunsten zu beugen, nennen manche dies "Kompromiss", obwohl sie selbst die größten Nutznießer sind.
Das entspricht durchaus meiner Vorstellung von Waffengebrauch!
Die "alte Jungfer" enthält sich dieses "Schlachtfelds".

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (28.04.2009 um 12:58 Uhr)
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Alt 28.04.2009, 10:06   #5
Leier
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Lieber Erich Kykal,


diese Deutung kam mir nicht in den Sinn, aber wenn du mir das so gut erläuterst....
So gesehen sind alte Jungfern zu beneiden.

LG
cyparis
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Alt 29.04.2009, 12:43   #6
Erich Kykal
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Alles im Leben hat seinen Preis!
Spielst du mit im großen Spiel der Gefühle, kannst du verletzt werden, entziehst du dich, bleibst du allein. Ich bin letzterer Typ.

LG, eKy
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Alt 29.04.2009, 14:02   #7
a.c.larin
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lieber erich,
es gibt noch eine weitere variante: man entscheidet sich für die mittelhalbgroßen gefühle und entwickelt dafür ein handling......
(motto: auch hausmannskost macht satt)

liebe grüße
von der häuslichen kampffront
larin
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Alt 29.04.2009, 14:07   #8
Leier
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oha!


ich sah das Gedicht im Grunde "entkörperlicht", will sagen als Sublimierungsbeschreibung.
Wenn larin recht hat, streiche ich das Gedicht aus meiner "Lieblingsliste".
Dann mißfallen mir auch die "langen" Finger.

Geschockt:
cyparis
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Alt 01.05.2009, 14:50   #9
Erich Kykal
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Nana, immer nur ganz oder gar nicht, wie?

Das Gedicht ist, was es ist, und ich freue mich, wenn andere mehr darin sehen als ich - das zeigt, dass ich sozusagen über mich hinausgewachsen bin, als ich es schrieb. Viel läuft auch im Unbewußten ab, das man vor sich selbst nie zugeben würde: Ein Gutteil dieser alten Jungfer ist, wie mir mittlerweile klar ist, autobiographischen Charakters, im übertragenen Sinne natürlich.
Meine Finger sind zwar weder lang noch schmal, aber das "Sublimierte", das dir so gut gefiel, ist durchaus Teil meiner persönlichen Problematik.
Ich hatte beim Dichten vielleicht ein anderes Gesicht, eine fremde Person vor Augen, aber ich habe ihr sozusagen meine eigene Charakteristik umgehängt, ohne es bewußt zu registrieren, zumindest vorerst...vielleicht, um in meinem verkorksten Leben so etwas wie stille Größe oder Würde entdecken zu können, in die ich mich dann hätte hüllen können, um so den schneidenden Winden der ehrlichen Selbstreflektion Paroli zu bieten!
Streiche es also bitte nicht von deiner Liste, denn dieses Gedicht beschreibt mein Wesen besser und ehrlicher, als mir selbst lieb sein kann!

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (04.05.2009 um 18:11 Uhr)
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Alt 01.05.2009, 21:30   #10
Dana
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Lieber eKy,
ganz sicher hätte ich anders interpretiert, wäre ich die erste Leserin gewesen - oder doch nicht?
Hier ist der gesamte Faden spannend und Text und Bilder gehen unter die Haut.
Ich versuche die alte Jungfer in ihrer Eigenart aber auch in ihrer Einzigartigkeit zu sehen, was übrigens jeder Mensch ist.
Ich löse mich vom Vorurteil, in der alten Jungfer etwas Negatives, gar Abstoßendes zu sehen. Sie muss nicht zwangsläufig "verschrumpelte" Hände haben und "scheuklappenmäßig" zicken.
Unter diesen Aspekten erscheint mir eine lebenskluge Frau, die die Stärke besitzt, in Stille die Stirn zu bieten. Sie weiß um Oberflächlichkeiten und Vorurteile und schützt ihre Gegenwart - welch weise und tiefgründige Entscheidung.

Wie du es lyrisch umgesetzt hast, ist wieder nur ergreifend und einzigartig gut.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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