08.09.2018, 11:34 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Zuneigung
Zuneigung
In großer Ruhe scheint mir aus der Waldkapelle ein Licht durch bunte Scheiben. Ich spüre deinen Hauch und sehe diesen Schein und spüre deine Wärme. Ich schaue dich und glaube: Du bist mir zugeneigt. Du blickst mich immer an mit liebevollen Augen, so klar wie Bergkristall, tief wie der tiefste Fjord. Du liest mich wie ein Buch ganz ohne sieben Siegel; was ich von mir nicht ahne, siehst du mit einem Blick. Du liebst mich wie ich bin, trotz aller dieser Schwächen und Fehler, die ich habe. Es macht mich fassungslos. Ich suche dein Gesicht und buchstabiere fleißig und freudig deinen Namen, um zu begreifen dich.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller Geändert von Thomas (13.07.2019 um 14:55 Uhr) |
16.09.2018, 23:17 | #2 |
ADäquat
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Lieber Thomas,
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17.09.2018, 22:00 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Chavali,
vielen Dank. Das Gedicht bringt eine Erinnerug aus meiner Kindheit zum Ausdruck. Heute ist das alles viel kopfiger, aber die Grund-Idee-Emotion ist geblieben. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
11.07.2019, 23:33 | #4 |
TENEBRAE
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Thomas!
Der zusammengesetze Terminus "gütevoll" statt "voller Güte" erscheint mir sprachlich etwas unnatürlich. Die Inversion in der letzten Zeile ist ebenfalls suboptimal - vor allem, wenn man bedenkt, dass sich ohnehin nichts reimen muss: Wozu also!? Ich sehe einen jungen Gläubigen vor einem Gottebild in einem Buntglasfenster, einem Kruzifix oder einer Marienstatue, der vielleicht eine Epiphanie erlebt, sich hingebend an des Trost des Geborgenseins in göttlicher Hut. Interessantes Detail: Bis in meine mittlere Teenagerzeit wollte ich selbst auch noch sehnlichst an etwas "Göttliches" glauben, einsam und zertreten wie ich war. Bei einer Verfilmung des Lebens Jesu habe ich sogar geheult ob des Bildes des Gekreuzigten, da war ich 15 oder so. Deshalb bin ich der Letzte, der einem jungen Menschen etwas madig machen möchte, obwohl mein Kopf heute diesbezüglich aufgeräumt und gründlich durchgelüftet ist! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
12.07.2019, 22:08 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
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Lieber Erich,
mit dem "gütevollen" hast du Recht (ich werde es verbessern), aber die Inversion in der Schlusszeile ist Absicht und ich glaube auch gut so, denn das "dich" wird hervorgehoben und die Phrasierung findet eine Schlusskadenz. Ich glaube, das Durchlüften des Kopfes findet bei jedem (ernsthaft denkenden) Menschen statt. Ich hatte jedenfalls wenig später eine atheistische Phase. Beim weiteren Durchlüften verstand ich dann die wissenschaftliche Denkweise, welche so genial ist, dass sie sogar ihre eigene Begrenztheit beweist. Dadurch habe ich verstanden, dass die Frage der Religion nicht einfach abgehakt werden kann. Interessanterweise sehen das fast alle großen Naturwissenschaftler ähnlich. Das sind jedoch Fragen, die jeder mit sich selbst abmachen muss. Schlimm sind die Missionare und Fundamentalisten. Liebe Grüße Thomas P.S.: Was hältst du von "liebevoll" statt "gütevoll"?
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
12.07.2019, 22:36 | #6 |
TENEBRAE
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Hi Thomas!
Viel besser, und das Wort "liebevoll" ist tatsächlich in allgemeinem Gebrauch! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
13.07.2019, 14:55 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Danke, ich ersetzte es, lieber Erich.
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