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Abends am Strand Sinnliches und Erotisches

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Alt 29.07.2019, 09:59   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Fremdgehen

Wie wispern deine weichen Stellen
von Wärme unter meiner Hand,
und wie im Ozean zwei Wellen,
der Hochzeit nahe mit dem Land,

zu einer werden, die, sich brechend
am Ufer einer großen Lust
und donnernd dem Zenit versprechend,
erhaben wird und selbstbewusst,

so stürzen wir, um uns zu dehnen
nach einem Strand, der alles weiß,
erfüllen wir das wunde Sehnen
der Lenden, die, vom Fühlen heiß,

verglühen in erfüllter Liebe.
Ich falle still in deinen Blick
und weiß wie du: wir sind wie Diebe,
und was wir stehlen, bringt kein Glück.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 17.08.2019, 12:08   #2
Jonny
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 12.08.2019
Beiträge: 37
Standard

Hier fällt mir wieder deine ausdrucksstarke Wortwahl auf, Erich.
Dein sehr ausgeprägtes Sprachgefühl macht solche Verse wie diese hier zum Erlebnis.
Denn Gedichte möchte ich nicht nur lesen, ich möchte sie erleben.
Und deshalb ist mir die Sprache in Gedichten wichtig, ich mag es, wenn versteckte,
aber ausdrucksvolle Wortgemälde entstehen.
Ein feines Gedicht ist hier aus deiner Feder geflossen.

Jonny
Jonny ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.08.2019, 19:23   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Jonny!

Auch mir sind Wortwahl und Satzbildung extrem wichtig!

Ein Gedicht ist zum einen eine Skulptur aus Schall, ein Klanggemälde, es ist fast wie Musik, die den Inhalt, die Aussage verstärken und transportieren soll. Und bei Musik ist die "Konstruktion", in diesem Falle also der Satzbau, genauso wichtig wie das Klangbild. Nur wenn alle Faktoren sich optimal ergänzen und harmonieren, entsteht ein ergreifendes Gedicht.

Hier ist dir vielleicht aufgefallen, dass es in Str. 1 sehr viele "w"-Laute gibt. Das sorgt für weiche, fließende, obstruktionsfreie Artikulation, was den Leser gleich zu Beginn harmonisiert und auf das erotische Miteinander der Probanden einstimmt. Oder einfach gesagt: Für zart-streichelnde Erotik muss der Einstieg klanglich zart-streichelnd für's Gehör sein.

Ich hab solche Kniffe nie studiert. Vieles wende ich intuitiv an, vieles an Wissen darum habe ich mir in den Forenjahren hier langsam angeeignet. Mit (fast ) jedem Kommi lernt man was dazu.

Vielen Dank für deine Lobesworte und den Einblick in deine Vorlieben - hab mir nach der Lektüre deiner Zeilen schon sowas gedacht.

LG, eKy
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