19.04.2020, 01:11 | #1 |
Lyrische Emotion
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Frühling 2020
Frühling 2020 Ich habe nie zuvor solch dumpfe Zeiten erlebt, geschweige denn davon gesprochen, doch ist das Leben plötzlich unterbrochen wie heute, weckt das leise Ängstlichkeiten. Es sind Produkte der Gegebenheiten, gefühlte Ewigkeiten, ein paar Wochen, und Tage, doch sie stecken in den Knochen, ein Schmerz, ein zerrender von allen Seiten. Ich stehe vor dem Tor, doch das Durchschreiten ist streng verboten und ich bleibe stehen und fasse unerreichbar ferne Weiten. Ich sehe, wo die freien Winde wehen, der Wunsch erwacht, ich könne sie begleiten, und meine Lieben endlich wiedersehen. Falderwald . .. .
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18.05.2020, 12:05 | #2 |
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Huhu Falderwald!
Na.. ich bin ja nicht der Metrikprofi.. aber ich denke hier einen Jambus mit durchgängig 11 Silben zu erkennen. Die Zeilen zeigen auch sehr schön die derzeitigen Problemchen.. und die Sehnsucht nach Familie, die sicher viele mitfühlen können.. oder konnten.. jetzt darf man ja den Winden wieder halbwegs folgen ^^ Ich finde es immer schade, wenn zu schönen Zeilen kein Kommentar kommt.. daher sage ich einfach mal.. gerne gelesen Ach.. und um noch was zu lernen.. wie nennt man denn diese Gedichtform? Die gefällt mir.. zumindest so, wie du sie hier geschrieben hast Ist das ein Sonett? Hab da nur noch was mit 14 Zeilen in Erinnerung.. und das Reimschema könnte auch passen. Liebe Grüße, Stefan Geändert von Lightning (18.05.2020 um 12:17 Uhr) |
18.05.2020, 18:53 | #3 |
Lyrische Emotion
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Moin Stefan,
jepp, das hast du alles richtig erkannt. 5-hebiger Jambus, 14 Zeilen, 4 Strophen, davon zwei Quartette und zwei Terzette, die Quartette haben umarmende Reime, in der Mitte einen Paarreim, außerdem sind sie gleich gehalten, das Ganze ist ein Sonett. Die Zeilen sind Mitte April entstanden, als festtstand, dass ich meine Angehörigen in NRW nicht besuchen konnte. Dies hatte ich eigentlich für die Osterferien eingeplant, da ich zum Jahreswechsel krank war und sie zwischen den Feiertagen nicht besuchen konnte. Meine Kinder, meine alte Mama, meine Schwester und meine Freunde aus der alten Heimat waren nicht erreichbar, das war eine ganz neue Erfahrung für mich. Auch heute würde ich diese Reise noch nicht machen, weil ich meine Mutter schützen möchte, zudem arbeite ich in einem systemrelevanten Beruf, wobei ich meine Kolleg/Innen und die uns anvertrauten Kinder auch vor dieser unsichtbaren Gefahr schützen muss, so dass ich sicherlich noch bis in den Juli hinein Schleswig-Holstein nicht verlassen werde, auch wenn die Beschränkungen zum Teil aufgehoben wurden. Dies dient aber dem Schutz der o.a. Personen und ist natürlich meine persönliche Entscheidung. Auch wenn es natürlich schwer fällt... Aber schön, dass du meine Zeilen ausgegraben hast, das freut mich sehr, vielen Dank dafür und dass du deine Gedanken dazu mitgeteilt hast. Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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19.05.2020, 03:47 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Moin Falder.. zu später Stund,
und vielen Dank, für die ausführliche Antwort. Anscheinend erkenne ich langsam aber sicher ein paar Muster *g* Ich wohne "zum Glück" bei Mutter und Großeltern im Haus. Somit ist zumindest ein Teil der Familie immer in der Nähe. Mein Bruder war ein paar Tage in Quarantäne, wegen Corona-Verdacht.. und da unsere Mutter im Krankenhaus arbeitet.. zählen wir auch zu den gefährdeten Personen. Somit "sollten" wir sowieso etwas mehr auf uns achten. Der Verdacht bei meinem Bruder hat sich zwar nicht bestätigt.. aber ja.. seltsame Zeiten. Wobei der Lockdown für mich persönlich nicht all zu viel Umstellung bedeutet.. da ich krankheitsbedingt seit 11 Jahren das Haus kaum verlasse. Nach 11 Jahren Quarantäne.. habe ich mich damit abgefunden.. soweit dies geht. Aber wenn man im Normalfall täglichen Kontakt mit den Liebsten pflegt.. ist es natürlich seltsam, wenn man sie auf einmal nicht mehr besuchen kann. Wenn sie noch dazu nicht erreichbar sind.. werden die "leisen Ängstlichkeiten" natürlich gleich etwas lauter Na.. ich denke, so ein Sonett.. muss ich auch mal versuchen *g* Liebe Grüße und beste Gesundheit, Stefan |
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