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07.06.2022, 16:01 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Fee,
man kann es, wie Falderwald sagt, tatsächlich rein jambisch lesen, dann wäre das Metrum dieser Zeile zu korrigieren. Ich bin aber gar nicht auf die Idee gekommen, die Strophe jambisch zu lesen, obwohl es die anderen sind. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
07.06.2022, 18:23 | #2 |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Lieben Dank euch beiden, Thomas und Falderwald,
für die intensive Beschäftigung mit Lesefluss und Metrik. Ich hatte das Gedicht gar nicht bewusst jambisch angelegt - der Rhythmus hat sich eher aus dem Inhalt ergeben und dem, wie ich ihn rüberbringen wollte. Wie ist das eigentlich in der Lyrik? In der darstellenden Kunst wird zum Beispiel ein (kleiner) Bruch einer visuellen Rhythmik, eine Abweichung im Aufbau oder ein kontrastierendes Element in der Farbpalette in den meisten Fällen (außer es handelt sich um kunsthandwerkliche Ornamentik) als spannend und wünschenswert gesehen. Kann man das eurer Erfahrung nach in manchen Fällen so auch auf Gedichte umlegen? Ich kann jetzt konkret ad hoc kein Beispiel nennen, erinnere mich aber, beim Lesen von Lyrik durchaus auf den einen oder anderen Bruch in der Metrik gestoßen zu sein und es als sinnvoll und die Botschaft unterstützend empfunden zu haben. Gilt natürlich nicht für jedes Gedicht und jede Gedichtform. Auf jeden Fall freu ich mich, dass euch mein Text gefällt. Ich denke, ich lasse es erst mal so, wie es jetzt ist. Liebe Grüße, ihr zwei! fee
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x x x x x x x x "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen.” ― Peter Stamm, Agnes |
08.06.2022, 07:00 | #3 |
Von Raben umkreist
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Ort: Am Niederrhein
Beiträge: 1.051
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Hallo fee,
auch ich greife ab und zu auf das Stilmittel "Metrikbruch" zurück, es kann tatsächlich unterstützen und hervorheben. In diesem konkreten Fall pflichte ich Falderwald allerdings bei, es stockt leicht beim Lesen. Auf jeden Fall ist dir ein einfühlsames Gedicht gelungen, das ich mit Freuden schon mehrmals gelesen habe. Liebe Grüße Sidgrani
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Alle meine Texte: © Sidgrani "Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch"
»Erich Kästner« |
08.06.2022, 08:41 | #4 | |
heimkehrerin
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Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Zitat:
Freut mich, dass es dir gefällt! Danke! Hm, das mit dem durchbrochenen Jambus ist natürlich unangenehm zu lesen. Da stimme ich zu. Es hängt wohl wirklich vom Leseverhalten ab...bei mir betont es sich gefühlt im Lesefluss so, wie Thomas es beschreibt und das stockt nicht. Vielleicht finde ich ja noch eine Lösung, mit der ich alle zufriedenstellen kann. Lieber Gruß, fee
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08.06.2022, 09:04 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Fee,
"Ich hatte das Gedicht gar nicht bewusst jambisch angelegt - der Rhythmus hat sich eher aus dem Inhalt ergeben und dem, wie ich ihn rüberbringen wollte." Genau so sollte es sein, denke ich. Das Metrum ist für den Rhythmus nur so etwas, wie die Konstruktionslinien (Goldener Schnitt etc.) eines Gemäldes. Man kann es/sie finden, muss es aber nicht. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
09.06.2022, 09:16 | #6 | |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
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Beiträge: 389
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Zitat:
Ich empfinde da sehr ähnlich. Ich denke schon, bei strengeren Gedichtformen (Sonett und Co.) muss man wohl eher am metrischen Gerüst "entlangarbeiten" beim Schreiben, damit es passt. Allerdings eignen sich diese Formen deshalb m.E. nicht für Inhalte, die ein bestimmtes Maß an Gefühl zwischen den Zeilen und Worten mittransportieren sollen. Beste Grüße, fee
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