Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Prosa und Verwandtes > Prosaisches > Satire und Kabarett

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 19.07.2022, 16:36   #1
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
Standard Steile Karriere

Steile Karriere

Es war heiß, sehr heiß an dem Tag. Das erfreute die Klimafraktion, war es doch Wasser auf ihre Mühlen. Wasser auf ihre Mühlen! Was für eine Ironie.
Noch lag ich nackt im Bett, ungewaschen, noch keinen Tropfen gefrühstückt, die Welt nüchtern betrachtend und ich kam zu dem Schluss: Was für eine Scheißwelt.

Auch im TV nix Neues. Krisen, Krisen und nochmals Krisen; ach fickt euch doch ins eigene Knie, steckt euch eure Krisen ganz tief da hinein, wo ihr euch von anderen lecken lasst.

Da war der komische Typ, laberte wieder was von Corona und Maskentragen und neuen Impfungen und neue Welle und so ‘n Scheiß. Ich musste lachen und dachte mir, wenn ich aussehen würde wie du, würde ich auch Maske tragen wollen. Wow! Bei dem hatten die Impfungen schon angeschlagen, voll die Mutation. Junge, Junge, schüttel dir mal einen von der Palme, damit du wieder glücklicher aussiehst.

Krieg in der Ukraine. Ja und? Ist weit weg, interessiert mich einen Dreck, aber schönes Feuerwerk. Teures Feuerwerk. Bezahl ich schließlich für. Muss man sich mal vorstellen. Putin fickt Selenskyj und Selenskyj fickt Putin und den Puff zahl ich. Nicht jeder kann sich so einen Luxus leisten. Wir schon und die ganzen Deppen wie ich müssen das löhnen. Coole Sache das, da muss man erst mal drauf kommen.

Denn während die sich da gegenseitig penetrieren und abmurksen, wird hier alles teurer. Gas, Öl, Strom, Backwaren, Lebensmittel allgemein et cetera pp. Denn das geschieht ja im heiligen Europa, das ist ganz besonders schlimm. Egal ob sie sich woanders auch abschlachten, interessiert doch keine Sau. Hey, stellt also die ganze stinkende Scheiße ein, damit ich meinen Wodka auch morgen noch billig saufen kann. Was schert mich euer Dreck? Und die Deppen, die geschworen haben, diesem Land zu dienen, ficken uns auch noch in den Arsch. Echt irre. Am besten, ich lach mich tot. Sterbe ich wenigstens fröhlicher.

Ich musste erst mal ins Waschbecken kotzen, um dann mit einem Wodka das Geschmäckle wieder runterzuspülen, gäbe sonst üblen Mundgeruch.

In meiner Bude roch es nach ranzigen Socken, Zigarettenkippen und getrocknetem Bier, eben wie in der Kneipe um die Ecke. Ich riss die Fenster auf und herein drang ein Schwall heißer Luft mit edlem Gulligeruch. Es war so heiß, dass selbst die Ratten in der Kanalisation verwesten. Egal, der Gestank war im ganzen Land zu vernehmen und je näher man an Berlin herankam, desto intensiver wurde er. Aber es roch immer noch besser als in meiner Bude.

Die Flimmerkiste flimmerte weiter so vor sich hin und dann war der Heini zu sehen, der nur noch halb so lang duscht. Ich schaute in den Spiegel und dachte, bald sieht er aus wie ich, fehlt nicht mehr viel. Ein stinkender Grüner, Ziel fast erreicht, Wirtschaft platt, Leute platt, Land platt.

Hey ihr Irren, warum sollte ich Angst vor Putin haben? Hab doch euch, ihr macht das schon.

Ich blätterte mein Telefonbüchlein durch und dann rief ich die dicke Nutte an, die es immer ohne Gummi macht. Sie war frei, kam und entsaftete mich mit ihrer pickligen Gletscherspalte drei oder vier Mal. Als sie wieder weg war, konnte ich die roten Flecken auf meinem Long Dong sprießen sehen. Das juckte wieder höllisch und es war so heiß an diesem Tag.

Da fasste ich einen Beschluss, denn so konnte es nicht weitergehen:

Ich dachte mir, wenn ich schon sonst nichts kann, dann gehe ich eben in die Politik. Dummes Zeugs labern lag mir ja im Blut, stinken tat ich auch und so viel schlimmer als die Mutation, der Kurzduscher und die grünen Harpyien sah ich auch nicht aus. Also, die besten Voraussetzungen.

Ja, und jetzt bin ich Bundeskanzler. Yeah! Ab geht die Lutzi. Für euch wird sich zwar nix ändern, aber jetzt kann ich euch in den Arsch ficken.


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 17:19 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg