Skandal um Irene Angler

[Sthele]

Skandal um Irene Angler
Staatsanwaltschaft ermittelt

Sängerin Irene Angler, die mit ihrer Band The Screaming Grandmothers für die schrillsten und heißesten Volksmusikkonzerte berühmt geworden ist, sieht sich momentan den schwersten Vorwürfen ausgesetzt.

The Screaming Grandmothers, von Fans liebevoll auch TSG genannt, haben in ihrer langen Karriere mehr als 7000 Konzerte weltweit gegeben und sind mit über 500 Millionen verkauften Tonträgern die erfolgreichste Heavy-Volksmusikband aller Zeiten. Dazu beigetragen haben u.a. Hits wie „Mach nicht schlapp, Baby“, „Schlafsacknummer“, „Alle Vögel kommen gleich“, „Ohne Gipfel ist das Leben schnöde“, „Der Junge mit der langen Zunge“ und nicht zu vergessen „(I Can’t Get No) Penisfaction“.

Die 87-jährige Angler ist für ihre extravaganten Auftritte berühmt geworden. Auch in diesem Alter schwirrt sie noch wie ein junger Derwisch durch ihre Auftritte, schlägt Saltos auf einem Trampolin oder schwebt aus großer Höhe von Stahlseilen getragen grölend auf die Bühne. Das perfekte Growling macht ihre Stimme unverwechselbar.
Höhepunkt jeder Show ist „Penisfaction“, bei der Angler mit einem überdimensionalen, zwischen zwei Stahlstangen gespannten BH kleine eckige blaue Pillen und Kondome in das Publikum schießt.

Nun sind Vorwürfe bekannt geworden, dass es zu sexuellen Handlungen mit jungen, knackigen, muskulösen Männern ohne deren Zustimmung gekommen sei.

Es soll ein Casting-System gegeben haben, wonach mehrere junge Männer ausgewählt wurden, um bei einem Konzert direkt vor der Bühne zu stehen.
Nach Konzertende gab es regelmäßige After-Show-Partys, zu denen die zuvor Ausgewählten eingeladen wurden. Dort gab es stets viel Alkohol und gutes Essen.

Jetzt erstattete der 21-jährige Franz K. (Name von der Redaktion geändert) Strafanzeige, weil ihm angeblich ohne sein Wissen große Mengen Viagra, Cialis, Levitra und Kokain unter seine Drinks gemixt wurden.
Franz K. kann sich nur noch bruchstückhaft erinnern. Auf jeden Fall wachte er am übernächsten Morgen völlig erschöpft und ausgelaugt in einem Hotelzimmer auf.
Sein ganzer Körper war übersäht mit Hämatomen und sein Intimbereich war völlig wund. An bestimmten Stellen sogar verletzt, sein Präputium war bis zum Sulcus coronarius abgewetzt und ausgefranst.
Er erinnere sich, so gab er zu Protokoll, nur noch verschwommen, aber immer wieder habe er das Bild von riesigen Brüsten vor Augen, die vor ihm hin und her wackelten. Bei seiner Aussage ereilte ihn ein Nervenzusammenbruch.

Auch die Mutter von Giesbert B. (Name von der Redaktion geändert) erhebt schwere Vorwürfe gegen Angler und ihre Band.
Der inzwischen 41-jährige Mann hatte vor 18 Jahren ein Konzert der Screaming Grandmothers im Olympia Stadion von Buxtehude besucht und war anschließend für drei Tage verschwunden.
Als er wieder nach Hause kam, litt er unter Priapismus und musste behandelt werden.
Bis heute bekommt er immer wieder mehrmals täglich spontane Erektionen. Die dadurch ausgelösten einseitigen, starken Belastungen führten bei ihm zu zwei chronischen Tennisarmen. Weil er starke Schmerzen in beiden Armen hatte, führte dies zusätzlich noch zu einer Abnutzung beider Kniescheiben.
Heute ist der einst gesunde Mann nur noch ein körperliches und seelisches Wrack.
Auch er kann sich, übereinstimmend mit dem ersten geschilderten Fall, nur noch verschwommen an riesige wackelnde Brüste erinnern. Dies hat ihm zudem eine Posttraumatische Belastungsstörung eingebracht, unter der er noch heute leidet. Auch in diesem Fall wurde Anzeige erstattet.

Irene Angler war auch nach Ersuchen unserer Redaktion zu einer persönlichen Stellungnahme nicht bereit und verwies uns stattdessen an ihre Rechtsanwaltskanzlei Specht, Krähe & Geier.
Dr. Geier teilte uns mit, dass die erhobenen Vorwürfe gegen Frau Angler völlig absurd seien, da es sich bei ihr um einen Menschen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale handele. Sie besäße sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane und sei auf Geschlechtspartner/-innen gar nicht angewiesen, da sie es sich jederzeit selbst machen könne.

Ein aus Russland stammender Arzt berichtete unserer Zeitung jedoch, dass Frau Angler vor etwa 40 Jahren in seiner Klinik gewesen sei. Er sagte, sie besäße nur einen Mikropenis und eine Vergrößerung des Organs sei fehlgeschlagen. Ebenso sei eine Verkleinerung ihrer riesigen Brüste nicht möglich gewesen, da man zu diesem Zeitpunkt nicht gewusst hätte, wie man die gewaltige Menge des entfernten organischen Materials hätte entsorgen können.

Diese Aussage liegt auch der Oberstaatsanwaltschaft von Hückeswagen vor, die daraufhin die Ermittlungen eingeleitet hat.

Rike Kurz von Bündnis 00 / Die Violetten kritisierte die Vorverurteilung durch die Medien und warnte vor Diskriminierung intersexueller Menschen.
Außerdem seien hier ausschließlich Männer die mutmaßlichen Opfer und das sei doch nicht so schlimm.
Diese ganze Diskussion würde mit fossilen Brennstoffen angeheizt und das lehne sie aus Gründen des Umweltschutzes ab.
Sie schätze Frau Angler für das, was sie sei, da sie sich theoretisch ja selbst erneuern könne und somit Kraft und Energie eingespart würde. Dies könne durchaus ein Zukunftsmodell sein.

Emir Süppekötz vom Zentralrat der Buslinien hingegen verurteilte das mutmaßliche Vorgehen der Frau Angler aufs Schärfste. Sie hätte zumindest ein Kopftuch dabei tragen müssen.

Wie auch immer, wir bleiben dran und berichten weiter.

[thommi]

Hallo Sthele,

hm, hm, du bedienst hier aber eine Menge Klischees und alles eingepackt in die "Causa Lindemann".

Irene Angler erinnert mich an H. Fischer, Rike Kurz an R. Lang (die sollte eigentlich breit heißen) und der Zentralrat der Buslinien ist einfach nur köstlich.

Aber am geilsten finde ich die beiden chronischen Tennisarme in dem Zusammenhang. Wie kommt man nur auf so einen Trip? Das ist jetzt nicht negativ gemeint, denn ich habe mich darüber sehr amüsiert.

Alles in Allem eine nette kleine Satire, die so einiges aufs Korn nimmt. Hat mir gefallen

Freundliche Grüße
thommi