Neuer Eiland-Dichter
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Ort: Schleswig - Holstein
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Und der Ozean war unser Himmel
Ist es zu spät für Norwegen, ich kenne mich nicht aus -
Ich war und bin verlegen, und schäme mich oh Graus
Das Buch von Michail Bulgakow:
" Der Meister und Margarita"
haben mich wieder hierhin geweht.
Es klingt nicht logisch. Aber ich bin nicht unbedingt immer logisch.....
Norwegen eins
Und der Ozean war unser Himmel
Wie war der Himmel weit und hoch -
Wie war das Meer so blau so tief -
Nun trennen sich die Welten,
es gibt kein Grade und kein Schief.
Der Wellenkamm, das ruhige Meer,
die Oberfläche wankt und teilt,
das Oben, Unten hin und her,
verbindet das was eint.
Wie eine dünne Wasserhaut,
Membran vom Himmel bis zur Wende,
und wenn sie in die Tiefe schaut,
sieht sie den Grund und auch das Ende.
Der Schrei
Nichts ist mehr so wie es war.
Kein Wort klingt mehr heil,
kein Gedanke ist noch klar,
Welt zerfällt ins Gegenteil.
Räuber rauben meine Trauer.
Stumm verfließt der Plankenstaub.
In den nächsten Regenschauer,
nun ist meine Seele taub.
Schwarze Perlen auf der Schnur
pendeln langsam, leise aus,
Und ich finde keine Spur,
finde niemals raus.
Hundertmal hab ich geschrieben
Hundertmal hab ich geschrieben,
wäre ich doch hiergeblieben -
Zettel habe ich zerrissen
fort und fort geschmissen.
Mit dem Salz hab ich geworfen.
Saß am Tisch bei goldnen Orfen,
Frühstück war das Abendbrot,
niemals war ich in dem Lot.
Hin - und - Her gekippte Worte,
suchten mich und fremde Orte,
fielen leicht und doch vorbei,
in den Bei des Einerlei.
Ungefähr, vielleicht und vage
sanken laute, stille Tage,
in die Nacht von Traum und Wand
und sie taumelten im Land.
Die Dämonen wollten tanzen,
sie zerfielen mit den Lanzen,
die geflogen in die Leere:
Schweißgebadet - Düstre - Meere.
Hoffnung war der eine Wille,
und der Wunsch nach einer Stille,
die nie wohnt, die nimmer bleibt,
weil sie immer weitertreibt.
Und das Außen und das Innen
war verquer und niemals drinnen,
fest gebunden wie ein Pfeiler
atmete ein ewig Teiler.
Zweifel dehnen Zeit und Raum,
Alter - Seelen - Lebenstraum
fliegt mit Flügeln in die Weite
und beschaut die zweite Seite.
Hoffnung bleibt ein leben lang,
sie ist Kraft und ohne Zwang.
Ohne Dunkel nie ein Licht:
Freiheit heißt das Angesicht.
Die Landschaft streift den Lebenslauf
Und aus der Ferne krümmt sich das Grade rund,
die Pixel werden kleiner, weichen auf.
Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr.
Die Landschaft streift den Lebenslauf
und färbt die Haare bunt.
Glaub den Weg und geh
Führt dich die Straße, ohne Spur
auf dem Kopfsteinpflaster,
bleibst du stehen, siehst du nur -
Alles was vorüberfährt.
Ist der Weg auf Sand gebaut,
oder schwarz - geteerte Glätte ?
Schritt für Schritt hast du geglaubt.
Du bist frei – und ach -
Lebst bei deinen kleinen Schritten,
Landschaft, Städte, Innre Welten,
schweifst gern ab von aller Mitten -
Glaub den Weg und geh.
~~~
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04.09.21
Im Lauf der Drehung Erde
Was ist aus uns geworden,
im Lauf der Drehung Erde,
wenn Farben überborden
sich mischen zu: Ich werde -
Wer weiß denn schon das Eine.
Noch ist die Erde rund.
Gehört sie uns alleine?
Die Vielfalt macht sie bunt.
Blaue Sonne
Beginnt der Tag und eine
getuschte Sonne steigt,
in blau an einer Leine,
die schwarze Streifen zeigt.
Die wie Lametta flattert,
wenn Tag und Nacht vergeht
in dem Geäste knattert,
vom Wind der uns versteht -
Getauchte Finsternis,
gelobtes Licht am Anker,
vertrauter Widerrist,
versunkne, alte Tanker.
Und fällt die Tiefe tief
ins alles Blau behände,
Gefundenes steht schief
bemalte gelbe Wände.
Was soll der blaue Rost
am langen, hellen Tag ?
Es blüht der gelbe Dost
solange er vermag.
Tauch ein in Blütendunkel,
halt dich am Abend fest,
kaum Licht und kein Gefunkel -
Das Fallen ist ein Test.
Wohin vergeht die Zeit?
Gestrandete Figuren -
Zerteiltes Ganz und Leid,
weiß um die alten Spuren.
Und trage keine Frage
bei dir in deinem Mund,
die Sonne hält die Tage
du stehst auf deinem Grund.
Geändert von h.r.jahnke (07.10.2021 um 12:09 Uhr)
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