14.09.2017, 17:02 | #1 |
Melody of Time
Registriert seit: 12.02.2017
Beiträge: 361
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Ein Licht im Dunkel
(Versuch: Kriminelles in einer Geschichte mit mehreren Kapiteln prosaisch festzuhalten! Die Grundidee entspringt einer wahren Begebenheit, Personen, Namen, und Finale sind frei erfunden. Orte stimmen nicht mit der Realität überein.)
1. Kapitel München 2010 Der Sommer war mir bereits verhagelt. Wolkenverhangen schläft der Himmel hinter dem Sturmtief. Grau in grau ziehen die Quellwolken vorbei mit Regen, ach, so viel Regen und Blitz und Donner im Gepäck. Ich stehe leicht über das Brückengeländer gebeugt und starre in die Tiefe. Laut ist das Rauschen der Isar zu hören. Es noch sehr früh am Morgen. Langsam hebe ich die Hand und ziehe mir die blonde Perücke vom Kopf und lasse sie ins Wasser fallen. Mit geübten Fingern fasse ich mir vorsichtig in die Augen und nehme die Farblinsen heraus und schnippe sie davon. Das schwarze Abendkleid ziehe ich über den Kopf und schleudere es mit Schwung in die Isar, die edlen schwarzen Pomps und die Seidenstrumpfhose folgen. Neben mir steht ein Rucksack. Jeans, einen bunten Wollpulli, dicke Socken und Trekkingschuhe nehme ich heraus und ziehe sie an. Über dem Geländer hängt der schicke, mittelgraue Designermantel. Einen Moment halte ich ihn fest, dann verschwindet auch er in der Tiefe. Nachdem auch noch eine Skulptur in der Isar versinkt, werfe ich mir den alten Parka über und ohne einen weiteren Blick zu verschwenden, steige ich in den roten Porsche, der hinter mir steht. Den Rucksack bugsiere ich kurzerhand auf den Beifahrersitz. Erleichtert atme ich tief durch, starte den Wagen und lenke ihn aus der Stadt und auf dem Parkplatz eines kleinen Autohauses. Die Abschminktücher sind in der Handtasche, damit lassen sich leicht die Spuren der letzten Nacht aus dem Gesicht wischen. Noch schnell einen letzten Blick in den Rückspiegel und mit der Bürste durch die schwarzen Locken gekämmt und ich bin wieder hergestellt. Einen Scheck, Preisgeld über 20000 €, ziehe ich vorsichtig aus der Ledertasche, drücke einen leichten Kuss darauf und schiebe ihn in die Innentasche des Parkas, nehme Rucksack und Handtasche aus dem Auto und schließe leise die Türen. Den Schlüssel werfe ich in einen Briefkasten des Autohauses. Mein alter Kombi steht unauffällig am Straßenrand. Grinsend setze ich mich hinter das Lenkrad. Geschafft! Wer hätte das gedacht! Inzwischen schiebt sich der Berufsverkehr über die Straße stadteinwärts. Mein Weg führt auf die Autobahn, nach Hause, zurück in ein kleines Dorf, zurück in mein Leben. |
03.09.2023, 14:51 | #2 |
Wortsortierer
Registriert seit: 10.09.2018
Ort: ...wo die Sonne untergeht
Beiträge: 236
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Und wie gehts es weiter, liebe Cheeny?
Schade, dass du nicht weitergeschrieben hast. Wâre doch spannend zu wissen, was sich hinter dem durchaus vielversprechenden Beginn verbirgt. Gruß Welle
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Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher. |
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