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Alt 26.10.2022, 18:12   #1
Chavali
ADäquat
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Die Glocken läuten vom Kirchenturm,
sie läuten ihr Dingdong mal hell, mal sonor,
sie läuten des Weltschmerzes Wintersturm,
es kommt mir wie eine Weissagung vor.

Die Menschen, sie beten und schließen sich ein,
und Angst beherrscht ihre vorletzten Tage,
bis irgendwann bricht ihre Herzenspein
und sie sich stellen der einzigen Frage:

Wohin, Gott, führst du die heutige Welt,
das alles kann nicht dein Menschenziel sein!
Wer stört diese Ordnung, die lange schon schwelt,
wer wird Frieden bringen im Glutfeuerschein.

Dann stehen sie auf und kommen heraus,
verlassen ihr eigenes Elfenbeinhaus
und drängen auf Antwort und halten sich fest,
durchbrechen die Schranken und jeden Arrest.


26.10.2022 U.B.
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Alt 09.11.2022, 08:34   #2
waterwoman
Nixe, rotblond
 
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Beiträge: 807
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Hi Chavali,

was so ein Glockengeläut doch für Gedanken hervorbringen kann....
Sehr interessant, deine Assoziationen, die man durchaus nachvollziehen kann.
Manchmal frage ich mich auch, wohin der Weg der Menschheit noch hinführen soll.
Was einstmals wie Einigkeit und Frieden an der Oberfläche aussah, ist heute ein tief gespaltener Graben.
Und nichts und niemand in Sicht, der Abhilfe schaffen könnte, nicht mal Gott...
Das könnten nur die Menschen selbst, aber dazu sind sie zu träge, zu dumm, zu machtbesessen, zu korrupt...

MfG
ww
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Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß.
Wilhelm Busch
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Alt 08.08.2023, 14:56   #3
Chavali
ADäquat
 
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe waterwoman,


ich freue mich sehr über deinen Beitrag zu meinem Text.
Vielen Dank!
Zitat:
Zitat von ww
Und nichts und niemand in Sicht, der Abhilfe schaffen könnte, nicht mal Gott...
Das könnten nur die Menschen selbst, aber dazu sind sie zu träge, zu dumm, zu machtbesessen, zu korrupt...
Das ist wohl wahr, und die Aussichten werden immer trüber....

LG Chavali

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Alt 09.08.2023, 12:25   #4
Xenia
Lim-Fee
 
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Beiträge: 153
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LIebe Chavali,

die Glocken läuten und die Spatzen pfeifen es schon längst vom Dach.

Eigentlich bin ich Optimistin, aber die Zeichen der Zeit stimmen auch mich eher pessimistisch und ich bin mir manchmal nicht sicher, wie ich sie deuten soll.

Vielleicht sieht die Welt noch nicht ganz so schwarz aus, wie du sie in deinem Gedicht beschreibst, aber wir befinden uns auf dem besten Wege dorthin.

Und die Drahtzieher des ganzen Elends können munter weiter agieren.
Erschießen darfst du sie nicht, also bleibt dir nur das Meckern und das heimliche Aufbegehren und letztendlich die Erkenntnis, dass es immer so weiter gehen wird. Wohin das führen wird, werden wir sehen.

Ich habe noch einen Vorschlag für dich.
In der letzten Strophe hast du vier Mal "und" verwendet. Davon kannst du locker zwei Mal eliminieren, ohne den Sinn zu ändern:

"Dann stehen sie auf und kommen heraus,
verlassen ihr eigenes Elfenbeinhaus
und drängen auf Antwort und halten sich fest,
durchbrechen die Schranken und jeden Arrest."

Dann stehen sie auf und kommen heraus,
verlassen ihr eigenes Elfenbeinhaus,
sie drängen auf Antwort, sie halten sich fest,
durchbrechen die Schranken und jeden Arrest.

Herzliche Grüße von Xenia


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Alt 19.08.2023, 14:45   #5
Wellengang
Wortsortierer
 
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Hallo Chavali,

dein Gedicht ist auf vielerlei Weise interpretierbar.
Interessant ist, dass du nicht konkret wirst, sondern jeder seine eigene Sichtweise darin sehen kann.

Man kann nur hoffen - und vielleicht auch etwas dafür tun - dass die Glocken
zu einem freudigen Anlass wieder läuten dürfen.

Gern gelesen!

Gruß Welle
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Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt, und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher.
[Galileo Galilei]
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Alt 20.08.2023, 21:15   #6
Rentner Hartwig
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 20.03.2010
Beiträge: 33
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Hallo liebe Chavali,

ich gehe mit dem Inhalt deines Gedichts konform. Nur dass Gott diese Welt irgendwo hinführt, wage ich zu bezweifeln.
Entweder gibt es ihn nicht oder es ist im völlig egal.
Auf jeden Fall sind die Menschen dafür verantwortlich.

Dichtergrüße vom Rentner Hartwig


Rentner Hartwig ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 31.08.2023, 11:51   #7
Sunblower
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 28.10.2009
Beiträge: 43
Standard

Hallo Chavali,

die Idealvorstellungen von Menschen und die Realität klaffen oft weit auseinander.
Mir scheinen diese Zeilen politisch motiviert, auch wenn du nicht konkret wirst.
Doch die aktuelle Lage gibt allen Grund zu dieser Vermutung.
Und ich stimme zu, wenn manche (Politiker) ihren Elfenbeinturm (hier Elfenbeinhaus) einmal verlassen würden, und nicht nur für ihre Ideale ohne wirklichen Bezug zur Außenwelt lebten, dann könnte vieles besser sein.
So aber bleiben sehr viele Bemühungen auf der Strecke und sorgen nur für Unmut und Politikverdrossenheit.

Grüße Sunblower
Sunblower ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.09.2023, 14:46   #8
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Liebe Xenia,

bezüglich der Verwendung des Wortes "und" denke ich nochmal nach, möglicherweise folge ich deinem Vorschlag
Ansonsten freue ich mich, dass du meine Intention erkannt hast.


Hallo Welle,

auch dir meinen Dank an deine Sichtweise.


Hallo lieber Hartwig,

"Gott" sollte auch nur eine Metapher für das Leben an sich oder das Schicksal sein.
Schön, dass du mit dem Inhalt des Gedichtes mitgehst


Hallo Sunblower,

die aktuellen Entwicklungen können einem aber auch Angst machen
Das Schlimme ist, dass diese ständigen Fortsetzungen ausgesetzt sind.
Und niemand gebietet Einhalt!
Das alles wird noch schlimm enden.



Euch allen herzlichen Dank und liebe Grüße,
Chavali



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