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Alt 27.07.2018, 20:46   #121
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
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Zum Zeitvertreibe
viel leeres Stroh noch klopfen
im Sommermondschein.

Issa

Das steckt so voller Witz.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (27.07.2018 um 22:32 Uhr)
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Alt 28.07.2018, 19:32   #122
waterwoman
Nixe, rotblond
 
Benutzerbild von waterwoman
 
Registriert seit: 18.02.2018
Ort: in Meeresnähe
Beiträge: 807
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Bist du neuerdings unter die Haiku-Verehrer gegangen, Terrapin?
Leider verstehe ich den "Witz" in dem von dir zitierten Vers so gar nicht

Aufklärung wäre schön und hier kommt eines meiner Lieblingsgedichte (Aphorismus)

Die Philister, die Beschränkten,
diese geistig Eingeengten,
darf man nie und nimmer necken.
Aber weite kluge Herzen
wissen stets in unsren Scherzen
Lieb und Freundschaft
zu entdecken.



(Heinrich Heine)
__________________
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß.
Wilhelm Busch
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Alt 29.07.2018, 10:01   #123
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 469
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Die japanischen Meister verehre schon viele Jahre. Habe sie gerade nur mal wieder entdeckt.

Das reife geerntete Getreide, wie es früher üblich war, per Hand mit dem Dreschflegel zu dreschen um das Korn von den Ähren zu lösen. Das leere Stroh meint Getreide das schon keine Körner mehr hat. Und dieses weiter zum Zeitvertreib zu klopfen ist eine unnütze Tätigkeit. Das macht mich schmunzeln.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
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Alt 23.04.2020, 01:15   #124
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Fragment

Ich wandle über Mamorplatten
wann keine Sonne loht
die Horizonte glühen trotzdem rot
es streift mich Licht und Schatten
die Wortwahl präsentiert sich arg verroht
inmitten Staub und Kot
die in Vergessen bald bestatten
dass besser gleich Vernichtung droht
erlöst vom lästigen Gebot
nicht mehr am Elend zu ermatten
beengt auch größte Not
nach Flüssigkeit und Brot
und überall entsprießen Ratten
O Drangsal, dem ihr nimmermehr entfloht:
auf einem kleinen Einmannboot...
das Glücksmoment noch zu erstatten...
entscheide dich für leben oder Tod
wir messen Waage gegen Lot
da wir keine Hoffnung hatten.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
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Alt 02.10.2020, 14:26   #125
Rotgold
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Beiträge: n/a
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Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen
Die Stadt

Am grauen Strand, am grauen Meer
und seitab liegt die Stadt;
der Nebel drückt die Dächer schwer,
und durch die Stille braust das Meer
eintönig um die Stadt.

Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
kein Vogel ohn' Unterlass;
die Wandergans mit hartem Schrei
nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
am Strande weht das Gras.

Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
du graue Stadt am Meer;
der Jugend Zauber für und für
ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
du graue Stadt am Meer.



Theodor Storm
14.September 1817 in Husum, +4.Juli 1888 in Hademarschen bei Rendsburg/Holstein



Immer wieder gerne gelesen!
Vor allem, nachdem ich selbst in Husum war!

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Alt 03.10.2020, 18:48   #126
Chavali
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Mondnacht

Joseph von Eichendorff

Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.





Immer wieder schön, oder?

__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 04.10.2020, 08:58   #127
Rotgold
Gast
 
Beiträge: n/a
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Zitat:
Zitat von Chavali Beitrag anzeigen



Immer wieder schön, oder?
Wunderschön!
Ich liebe Eichendorff, und besonders auch seine "Mondnacht".
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Alt 22.07.2024, 10:58   #128
waterwoman
Nixe, rotblond
 
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Ort: in Meeresnähe
Beiträge: 807
Standard Hoffmann von Fallersleben

Nicht Mord nicht Bann noch Kerker

11. März 1850


Nicht Mord, nicht Bann, noch Kerker
nicht Standrecht obendrein
es muß noch stärker kommen
soll es von Wirkung sein.

Ihr müßt zu Bettlern werden
müßt hungern allesamt
Zu Mühen und Beschwerden
verflucht sein und Verdammt

Euch muß das bißchen Leben
so gründlich sein verhaßt
daß Ihr es fort wollt geben
wie eine Qual und Last

Erst dann vielleicht erwacht noch
in Euch ein besserer Geist
Der Geist, der über Nacht noch,
Euch hin zur Freiheit heißt



11. März 1850

.................................................. ...

Wann geschrieben??
Wieso kommt mir der Text vor, als wäre er in der Gegenwart angesiedelt?


.................................................. ..
__________________
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Wilhelm Busch
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