Verkehrszeichen

Ein Mensch sitzt da an jedem Ort.
An einem seidnen Faden hängt
sein kleines Leben.

Am Kreuzweg fragt er sich sofort,
wie er sich ein paar Bauern fängt.
Das ist sein Streben.

Was nützt’s dem rosa Krokodil,
hat es auch zehnmal Blut gerochen,
so kommt’s doch zahnlos angekrochen,
fällt mal der Vorhang in dem Spiel.

Der falschen Wege gibt es viel,
bis dieser kleine Mensch erkennt:
Sein Leben war im Nu verpennt.
Was war sein Ziel?

[oliver64]

Hallo Seeräuber-Jenny,

sei mir nicht böse, aber das trägt doch nicht? Ich bin mir wohl bewusst, dass du hier eine Art Frage-und-Antwort-Spielchen mit bibi treibst, aber dieses Gedicht hier stellst du als eigenständiges Gedicht ein. Das kann es nicht sein. ich habe ja schon Schwierigkeiten, es im zusammenhang als halbwegs stringent zu erkennen. Für sich genommen, ist es sinnentleert.

Es spricht für dich, dass du so auf die Schnelle eine Sonettessa aus dem Ärmel ziehst und außer der grausamen Elision in S3V1 (kannst du das aussprechen?) keinen Stockfehler begehst. Puristen könnten jetzt noch mit Hebungen und Kadenzen kommen, so what. Es ist ja auch nur als eine kleine Antwort gedacht und als solche verrät sie zwar deine Meisterschaft, bleibt aber als Gedicht für sich doch weit hinter den Erwartungen an dein Können zurück.

Inhaltlich lasse ich es mal unkommentiert. Als Memento mori ginge es durch, wenn es allgemeiner gehalten wäre. So aber wirkt für meine Begriffe auch weniger das rosa Krokodil zahnlos, als vielmehr - auf dieses Gedicht bezogen - die Autorin.

Beste Grüße
Oliver

Ahoi Oliver,

aye, es war als Antwortgedicht auf Bibi gedacht uns als kleiner Fingerzeig, angesichts der Totalität des Todes nicht alles so eng zu sehen.

Es ist auch stilistisch Bibis Gedicht nachempfunden.

Aber ich gebe dir recht, da es als eigenständiges Gedicht hier steht, wird der Zusammenhang nicht klar.

Danke für deinen Beitrag.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny