01.06.2009, 06:26 | #1 |
Gast
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du glaubst ich bin
du glaubst ich bin
eine mit der man pferde stehlen kann und ein paar flaschen wodka im supermarkt aber eh du mir küsse raubst und mehr wisse unter meinem aufgeknöpften holzfällerhemd halte ich stets die blanke axt griffbereit um dich von deinem köpfchen zu befreien gut holz weißt du ich bin eine chimäre mit fischblut in den adern mit einer brust und drei medusenhäuptern sechs adleraugen und drei löwenmäulern schlage meine giftigen gelben reißzähne blutgierig in dein blasses mattes fleisch das so betörend nach verwesung duftet mein hänsel ich bin eine die heute ein grab geschaufelt hat auf in die spelunke da saufe ich mich blind ich enthülle meine schweißnasse brust dem der mir stundenlang am ohrläppchen hing schon schlaftrunken gehe ich mit ihm auf sein zimmer im obdachlosenheim und fertig Geändert von Seeräuber-Jenny (01.06.2009 um 19:02 Uhr) |
01.06.2009, 10:42 | #2 |
gesperrte Senorissima
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Liebe Piratin,
brutal! Wild! Blutrünstig. Ob diese Wildheit nicht doch der (wilden, hemmungslosen) Liebe entsteigt? U n d der Enttäuschung/Wut über ein Liebesende? Doll gemacht. Nur der nachgiebige Schluß paßt m.E. nicht sehr zu dem Ganzen. Friedlichen Gruß von cyparis |
01.06.2009, 14:54 | #3 |
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Aloha cyparis,
aye, es ist eine alte Wahrheit, dass gerade leidenschaftliche Liebe und blanker Hass nahe beieinander liegen. Da wird so eine süß duftende Rose leicht zum Blümchen Rühr-mich-nicht-an. Der nachgiebige Schluss ist für mich logisch. Welcher Mörder mordet schon, ohne dass ihn hernach das Gewissen plagt. Da sucht und findet Frau eben beim Nächstbesten Vergessen. Lege allerdings Wert auf die Feststellung, das das lyrische Ich nicht mit der Schreiberin identisch ist, zumindest nicht in letzter Konsequenz. Mach also unbesorgt von deinem Köpfchen Gebrauch. Es wird weiterhin deine Schultern schmücken. Lieben Gruß Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (01.06.2009 um 15:58 Uhr) |
01.06.2009, 14:58 | #4 |
gesperrte Senorissima
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Liebe Jenny -
da ist wohl der Gaul mit mir durchgegangen (@Alive: die Geiß), und ich war wieder einmal zu fix. Ja - Gedicht und Lyriker/in soll man nicht immer als Personalunion sehen. Aber so ein bissel hab ich auf mich zurückgeschlossen - und dann halt auf Dich. Dabei sollte ich es besser wissen. Nicht böse sein! Das tut dem Gedicht keinen Abbruch - im Gegenteil! Lieben Gruß von cyparis |
01.06.2009, 15:11 | #5 |
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Ahoi cyparis,
aber wie könnte ich dir jemals böse sein! Es war schon richtig, dass du ein bisschen auf mich geschlossen hast. Ich stecke ja auch dahinter. Tobe mich halt in meinen Gedichten aus, und denn is jut. Danke für deine mitfühlenden und lobenden Worte, die eine Dichterin am Scheideweg ermuntern, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Lieben Gruß Deine Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (01.06.2009 um 15:52 Uhr) |
01.06.2009, 16:13 | #6 |
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Liebe Jenny
ein Gedicht, das wieder sehr Deiner Art zu schreiben entspricht. Du bleibst Dir treu und das ist gut. Wie Du weißt, mag ich solche blutigen und morbiden Gedichte und hab es gerne gelesen....bis auf den Hänsel. Der passt mir gar nicht in das Bild Lieben Gruß reinhard |
01.06.2009, 16:33 | #7 |
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Ahoi Reinhard,
vom Sonett zum Vers libre, von der lustigen Lyrik zum Memento mori. Nun kann der Kreislauf von Neuem beginnen, und das wird wohl so weitergehen bis zum bitteren Ende. Nun, den Hänsel hat doch die Hexe geschlachtet, so wie die Chimäre hier ihren blassen Jüngling. Freut mich, wenn es dich gegruselt hat. Lieben Gruß Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (01.06.2009 um 16:34 Uhr) |
01.06.2009, 16:48 | #8 |
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Liebe Jenny
ich meinte weniger die Form als den Inhalt Deine Themen sind speziell, wie meine auch und das ist doch gut, oder?! Ja, der Hänsel hat es nicht leicht sich hier zu behaupten. Vielleicht geht er ja in den Ofen Lieben Gruß reinhard |
01.06.2009, 18:51 | #9 |
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Ahoi Reinhard,
mit meinen speziellen Themen scheint der Eine oder Andere weniger Probleme zu haben als mit dem allzu Menschlichen. Das lässt tief blicken. Damit bist jedoch nicht du gemeint, der du so wie ich das Düstere liebst. Genau wie du bin ich überzeugt davon, dass in der Kunst alles erlaubt ist. Darum sage ich einfach "Ich bin so frei" und dir ein herzliches Dankeschön für deine Ermutigung. Und jetzt lasse ich mir den Festtagsbraten schmecken. Lieben Gruß Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (01.06.2009 um 18:58 Uhr) |
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