13.06.2009, 19:18 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Mutabor
Oh dieses Lärmen in der Welt,
dies Drängen, Eilen, Hasten, Jagen! Wie ists um meinen Geist bestellt, kann ich dem allen nicht entsagen? Kann ichs nicht lassen, nicht entbehren, mich nicht entziehen all der Gier? Soll ich's verweigern, mich verwehren, werd ich draus schlau, was rat ich mir? Oh dieses Jagen in der Welt, stets auf dem Sprung, so überhastet! Bis jäh der letzte Vorhang fällt - verlassen hier, auch überlastet. Wie kann ichs kennen, kann ichs spüren, kanns wissen, wann ein starkes "Nein" mir nützt, mich selbst nicht zu verlieren und hilft, den Phönix zu befrein? Der sich erhebt aus Gram und Asche und aufsteigt, weise, reif und klug, zurücklässt all das Schale, Lasche in schwerelosem, leichten Flug - Oh, dass wir alle Vögel würden, so zaubrisch neu und leicht im Wind, wir flögen zeitlos, frei der Bürden, im Schauen offen wie ein Kind....
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13.06.2009, 20:25 | #2 |
gesperrte Senorissima
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Liebe larin!
Zuallererst fiel mir natürlich der "Kalif Storch" ein, der das Zauberwort "Mutabor"vergessen hatte. Du hast Dich daran erinnert. Die Metapher mit dem Phoenix gefällt mir gut, aber ich glaube, dieser Sagenvogel entstieg der Asche immer wieder "wie neu", also nicht gereifter. Du hast - verzeih! - schon viele bessere Gedichte geschrieben, aber auch dieses gefällt mir sehr. Laß Dich durch meine Kritik nicht verdrießen! Lieben Gruß von cyparis |
13.06.2009, 20:40 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe cyparis,
"mutabor" heißt - soferne ich mich recht entsinne : ich werde verwandelt oder ich verwandle mich, das "reifer" bezieht sich also auf die eigene person, die immer wieder mal aus etwas aufersteht und - (hoffentlich!) dann auch etwas dazugewonnen hat. ich stells mir halt so vor. vielleicht ists ja auch nur ein frommer wunsch. und was das "bessere" oder "schlechtere" gedicht anlangt: da hat jeder so seine persönlichen lieblinge. nicht einmal mir gefallen alle meine schreibereien gleich gut, warum sollte es dann für dich anders sein? danke fürs lesen! deine treue weiß ich sehr zu schätzen! larin
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13.06.2009, 20:51 | #4 |
unpaniert
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Mutabor
Liebe Larin,
du beschreibst eine gesellschaftlich gängige Plage, der wir oftmals unterliegen. Was ein starkes NEIN in uns auslösen kann , ist unvorstellbare Freiheit, du so beflügeln kann. Häufig kann man sich schon die Frage vorher stellen, ob man jagen und hetzen will oder selbstbewusst, langsam zum Ziele schreitet ..... gleitet Es ist unsere Entscheidung. Nur unsichere Menschen glauben immer, laufen zu müssen. Selbst wenn sie ansonsten Sportmuffel sind. mir gefällt dein Gedicht, prima lieber Gruß von forelle
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Es muss einen anderen Weg geben, durchs Leben zu gehen, als kreischend und um sich tretend hindurchgezerrt zu werden. (Hugh Prather) Geändert von forelle (13.06.2009 um 20:52 Uhr) |
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