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14.01.2010, 10:39 | #1 |
TENEBRAE
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Wo ich kalte Sterne sehe,
ist dein Kosmos warm beseelt! Alles ist Gemeinschaft, Nähe, nichts, was die Gewißheit quält. Dies ist wohl der Preis der Klarheit, dass man alle Leere fühlt, die das Weltall füllt und Wahrheit mir ans off'ne Auge spült. Ich beneide dich um deine heile, kleine, ganze Welt! Was hilft, wenn ich heimlich weine, mir ein Wissen, das mich quält!? Dennoch - anders kann ich nicht! Ich mag frieren, doch ich fühle tiefer des Verstandes Licht als mein Herz. In dieser Kühle weilt mein Wollen lebenslänglich. Meine Tränen frieren ein! Letztenendes ist vergänglich und verloren alles Sein...
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
15.01.2010, 07:37 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Letztenendes ist vergänglich
und verloren alles Sein, darum preise überschwänglich jede Stunde! Sie ist dein! Sagte nicht der große Goethe, das uns gar nichts angehört, als des Augenblickes Schwinge, die mit Frohmut uns durchdringe, wenn wir denken, ungestört? So und so ruht auf der Bahre jeder einmal! Zeit vergeht. Darum nütze deine Jahre: Freu dich gleich! Sonst ists zu spät. |
15.01.2010, 11:04 | #3 |
TENEBRAE
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Aller Trug und Traurigkeiten,
die der alte Demiurg dir ins Dasein wirft, sie gleiten, ab an deiner Seelenburg! Ach, wie wunderbar zu lernen, dass es solche Menschen gibt! Dein Verstand reist zu den Sternen, doch dein Heimatherz - es liebt! Wundervoll, von dir zu lesen, was uns grimmen Lebensspöttern in der Leere Halt gewesen, die wir so beredt vergöttern...
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
16.01.2010, 19:18 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Täusch dich nicht, denn was der Menschen
Los ist , muss auch ich bestehn! Dass ich gar nichts davon spürte, was dich oft ins Dunkel führte, stimmt nicht. Wie oft musste ich nicht gehn gleich dem Sisyphos, dem armen, mit dem Stein auf meinem Weg! Doch es zeigte sich Erbarmen, und im Sonnenlicht, dem warmen, zeig ich gern, was ich gesehn. Denn es gilt, das Glück zu mehren, Hand in Hand und Zug um Zug abzuschwören all dem Schweren! Davon gibt es schon genug. |
18.01.2010, 10:40 | #5 |
TENEBRAE
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Gedanken zum Glück
Glück ist ein schwer zu fassen Ding,
vor allem, wenn man's wenig hat! Besonders ist dabei Beding, dass etwas da ist, es zu mehren! Denn hat man nichts als das Begehren danach, macht es dich wenig satt! So hungert meine Seele immer nach jenem "Glück", das unerreicht sich wendet und beständig schlimmer mein Leben macht, wo meine Augen nur leer am Glücke andrer saugen, wenn es an mir vorüberschleicht! Womöglich bin ich unbescheiden - vielleicht, wer weiß, auch einfach dumm? Beschränkt nur auf das eigne Leiden vergisst mein unerfüllter Geist, was "Sich Erfüllung suchen" heißt, statt träg zu fragen: Ach, warum...!?
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (18.01.2010 um 10:43 Uhr) |
18.01.2010, 12:26 | #6 |
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ich las den dialog der strophen
von österreichens philosophen und kann nur sagen: oh, respekt vor dem, was in den zeilen steckt! ihr schickt euch hier gereimte briefe von elegant gereimter tiefe - da schlägt das teutsche dichterherz von euch beflügelt himmelwärts. |
18.01.2010, 21:55 | #7 |
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@ lobbert,
danke für die blumen - ich wusste gar nicht, das hier auch noch andere als die "hauptakteure" mitlesen.... @ erich, "Warum" kann keiner je dir sagen. "Wozu?" - Das führt vielleicht ans Ziel! Das zähe Ringen zu ertragen erfordert Mut. Doch mit Gefühl entdeckt ein liebend Herz die Dinge, die gut sind, auch im Widrigsten. Dass uns der nächste Schritt gelinge und jeder Tag uns Neues bringe! Am höchsten Punkt, am niedrigsten bleibt Menschenwürde doch unteilbar, weil "oben"-"unten" nicht besteht. Selbst großer Schmerz wird klein und heilbar, wenn Licht durch seine Mitte geht..... |
19.01.2010, 07:38 | #8 |
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Doch IN DIR muss dies Leuchten brennen,
wenn du alleingelassen lebst! Dich selber lernst du besser kennen allein, wenn du ins Stille strebst. Doch wo sich Menschen ihresgleichen vertrauensvoll anheimgestellt, sind alle Teiche voller Leichen, und Lügner sagen dir, was zählt! Es ist der Mensch nicht gut und edel im Umgang mit der eignen Art, und mancher skelettierte Schädel bezeugt, was er an Güte spart! Wir reden gern von Humanismus und hoher Seele reinem Geist! Doch jenseits von DEM Katechismus passt keiner auf, wohin er scheißt! Verzeih, wenn ich so deutlich werde! Ein Teil von mir ist Bitterkeit. Es sind die Braven dieser Erde noch lange nicht in Sicherheit! Wer allzu leuchtend durch die Zeiten einhergeht durch die Dunkelheit, den löscht man aus! Ums Erbe streiten die Täter bis in Ewigkeit!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
19.01.2010, 18:25 | #9 |
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Ich versteh ja deine Trauer,
geb dir auch in Vielem Recht. Dennoch denk ich, es wär schlauer, redet man nicht alles schlecht! Denn was soll es uns auch nützen Böses böser noch zu denken? Licht, das wir in uns besitzen, lässt sich nähren und verschenken. Jenseits alles Konfessionen uns die Güte nicht zu rauben, mag ein Ziel sein. Es kann lohnen, wenn wir einfach mal dran glauben.... |
19.01.2010, 19:06 | #10 |
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der erich ist - wie ich - zu dick,
das ist halt unser missgeschick! denn wären wir auch bei den schlanken, entstünden leichtere gedanken! der dicke bauch beschwert das hirn, verfinstert und umwölkt die stirn. beschwert das leichte wie ein anker bei einem übervollen tanker. |
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