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Alt 05.10.2009, 08:58   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Archimedes!

Ich bin kein "gelernter" Dichter. Ich schreibe nur nach Gefühl, und für ebendieses liest sich die von die bemängelte 1. Zeile in meiner Version besser. Nicht, dass ich es fundiert begründsen könnte, dazu fehlt mir das Fachwissen, aber deine Versionen erscheinen mir durchweg zu lang für den Sprachrhythmus des Gedichtes. Zu deiner Replik: Gefällt mir gut. Kritik folgt sofort:

So wie die Batterie den Geist aufgibt, Batterie: Ein sehr unlyrisches Wort. Passt gar nicht ins Bild. Zu technisch für dieses Thema!
wenn erste, kalte Nächte ihr die Kraft bestreiten,
so würde ich, wenn einmal mir's beliebt,
einen strahlenden Herbsttagsabschied selbst bereiten: Grammatik! Jetzt aber Zeile zu lang!

Der Himmel blaugetönt, am Horizont
schwingen sich Vögel auf für ihren Flug "sich schwingen...auf" Grausedeutsch! Klingt selbst im Gedicht verdreht.
nach Süden, schwenken nochmals sehr gekonnt,
Manöver übend, schnell im Winkelzug Klingt nach Militär. Sehr prosaisch! Wie wär's mit: Figuren ?

nah bei dem Wald, der sich herausgeputzt
mit sattem Gold und Rot, den Abschied feiernd.
Jetzt scheidend hätten wir es gut genutzt, "es"? Was "es"?
dann, wenn wir gehen, dieses sanft verschleiernd,

im Abendrot die volle Pracht genossen,
den letzten Schein des milden Tags geschaut, Kein Apostroph hier!
verschwänden wir, wie heimlich ausgegossen,
und wie der Ewigkeit im Herzen anvertraut. "als wenn" ist schon mal nicht gut! "gemeinsam stets wir anvertraut" - Wem? Wodurch? Die Phrase hängt zu sehr in der Luft.

Zwischen den kommentierten Zeilen aber: Wunderbare Phrasen, Bilder, Wendungen! Herrliche Sprachkunst, gernst gelesen! An deiner Stelle würde ich dies hier überarbeiten und als eigenständiges Gedicht in einem eigenen Thread publizieren!

LG, eKy


@ larin, cypi, norbert

Ja, der Titel - damit habe ich öfter mal "Probleme". Dieser hier sollte eigentlich eine Art Wortspiel sein. Vielleicht Geschmackssache.
Meine Tante ist letzten Monat verschieden, daher vielleicht dieses Gedicht.

Menschen stewrben eher im Herbst, weil man sich sagt: EINEN Sommer noch, dann lasse ich los! Den nächsten Winter schenkt man sich sozusagen gerne!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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