28.10.2009, 22:01 | #1 |
lebendig
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Rose von Jericho
Wüstengleich ist dein Gemüt,
so ausgetrocknet und verdorrt. Prachtvoll hast du einst geblüht, nun weilst du hier an diesem Ort. Seelenloses Dünenland, kein Wassertropfen weit und breit. Tapfer wurzelst du im Sand, entzogen aller Feuchtigkeit. Niemand kann dir Wasser geben, denn die Knospe ist versteckt, gleichsam wie verdecktes Leben, welches du noch nicht entdeckt. Die Dünendecke lüftet sich, dein Innerstes liegt gänzlich frei, wirkt so zart und so verletzlich als fehle es dir an Arznei. Behutsam trage ich dich heim, besprenkle dich mit kühlem Nass, beobachte den dürren Keim, erforsch' ihn ohne Unterlass. Sag: Entfliehst du meiner Hände Griff und all der sandig Mühen aus der Angst vor trock'nem Ende, oder wirst du neu erblühen? |
29.10.2009, 08:44 | #2 |
Lyrische Träumerin
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Hallo Quicksilver
Soweit ich weiß, wird sie wieder neu erblühen.. Ein schönes Thema hast du aufgegriffen. ...Wüstengleich ist dein Gemüt, gefällt mir sehr. Ein schönes Gedicht, was uns in weite trockene Ebenen führt. Gerne gelesen Lena
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30.10.2009, 10:40 | #3 |
lebendig
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Hallo Lena,
ich danke dir für deinen Kommentar und dein Lob. Zu dem Zeitpunkt, als dieses Gedicht geschrieben wurde, war keinesfalls sicher, dass diese Rose nochmals erblühen kann. Mittlerweile blüht sie prachtvoller denn je Ich freue mich über deinen Interpretationsansatz. Grüße von Quicksilver |
30.10.2009, 11:32 | #4 |
ADäquat
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Liebe (r) Quicksilver,
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30.10.2009, 13:08 | #5 |
Gesperrt
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Hallo Quicksilver,
dieses unansehnliche "Gestrüpp" gibts bei uns meist auf den Weihnachtmärkten. Schön, sie bei ihrer Entfaltung beobachten zu können. Das hast Du sehr gefühlvoll, wenn auch ein wenig lang, bedichtet. Einzig "Arznei" in S4 Z4 und der vorangehende Text dieser Strophe mag sich mir nicht erschließen. Ich muss Chavali Recht geben: Die Auftakte sind in der Tat nicht durchgängig. Strophe 1 bis 3 sind total gut gelungen, danach hast Du leider nicht durchgehalten, schade. Durch die wechselnden Auftakte schaffst Du eine ganz eigene Stimmung und zeigst Kreativität. Es dürfte ein Leichtes für Dich sein, dies zu ändern; es klänge besser und käme dadurch dem schönen Inhalt näher. Sehr gerne gelesen. Herzliche Grüße, Medusa. |
30.10.2009, 13:52 | #6 |
Eiland-Dichter
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Hallo Quicksilver,
schön beschrieben finde ich die Rose von Jericho. Allerdings vermisse ich zum Schluss das Wunder ihres Erblühens, denn das ist doch das Faszinierende dieser Pflanze... völlig eingetrocknet kann sie die Zeit überstehen in unendlicher Geduld, scheinbar abgestorben wohnt ihr dennoch der Keim des Lebens inne und es genügt eben dieser eine Tropfen Wasser, um sie wieder zum Erblühen zu bringen. Dennoch sehr schön zu lesen. vlg Elly |
30.10.2009, 14:22 | #7 | |
lebendig
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Hallo Chavali,
du hast recht bezüglich der jambischen Hebungen. Es war unbeabsichtigt, da ich bei Erstellungsdatum noch nicht genügend Gefühl und Wissen für metrische Zusammenhänge hatte. Das habe ich mir erst im Nachhinein mehr oder minder ausreichend angeeignet. In diesem Fall verleiht es dem Gedicht aber seinen eigenen Charakter, wie ich fand. Zudem stolperte ich beim Vortrag nie, ausser an einer gewollten Stelle. Doch dazu gleich mehr. Wenn ich die Hebungen jetzt betrachte, stören sie mich zwar immer noch nicht, aber ich bin natürlich auch nicht begeistert. Vielleicht muss ich zu meinem Schtz ein Zitat von dir klauen :-) Zitat:
dies Gedicht ist eine übergreifende Metapher. Als Schlüssel habe ich hierzu zum einen die Arznei und den vorherigen Holperer eingebaut, der auf ebendiese aufmerksam machen soll, da man den Schlüssel sonst eventuell überliest, obschon wohl keinerlei Pflanze der allzu menschlich konnotierten Arznei bedarf. Zum anderen habe ich die Kategorie bewusst gewählt. Eine reine Naturimpression hätte ich in eine andere eingestellt. Hallo Elly, bei ebendieser Rose von Jericho war es völlig unsicher, ob sie sich noch einmal zu öffnen vermag. Daher konnte dies hier nicht mit eingebaut werden, so gern ich dies damals schon gewollt hätte. Die weitere Entwicklung wurde mit anderen Metaphern in späteren Gedichten einzufangen versucht. Aber vielleicht sollte ich mich wirklich um eine Fortsetzung dieser Metapher bemühen. Ich danke euch dreien sehr für eure Beschäftigung mit diesem Gedicht, sowie für positive und negative Kritik Viele Grüße von Quicksilver |
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30.10.2009, 14:55 | #8 |
Flaschenpost
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Beiträge: 574
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hallo Quicksilver,
zunächst Herzlich Willkommen hier im Forum! Dein Gedicht im Kreuzreim über die Wüstenrose findet mein Gefallen. Es ist eindeutig mehr als ein Naturgedicht. Was du hier beschreibst läßt sich auch gut auf andere Bereiche übertragen. So wie die Wüstenrose ohne Wasser und Pflege vertrocknet, so kann auch eine Freundschaft oder eine Liebe ein trauriges Ende finden, wenn man diese Beziehung nicht gut genug pflegt. Gern gelesen. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
31.10.2009, 17:52 | #9 |
lebendig
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Beiträge: 350
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Hallo ruhelos,
auch dir vielen Dank für die gewidmete Zeit und deine eigene Interpretation. Es freut mich, wenn du dies Gedicht auf einige Bereiche übertragen kannst. Liebe Grüße von Quicksilver |
31.10.2009, 20:44 | #10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Quicksilver,
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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