02.12.2009, 00:28 | #1 |
Gast
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Ramona
12. Oktober 1996
auf dem Zócalo von Mexico City Eine kleine Frau betritt die Tribüne Schwarz vermummt im bunt gewebten Rock Kommandantin Ramona Mit fester Stimme sagt sie Nunca más Nie mehr ein Mexiko unser Land ohne uns Nie mehr ein Leben ohne Hoffnung ohne Sinn Nie mehr ein Mann ohne Kraft ohne Mut Nie mehr eine Frau ohne Würde ohne Recht Nie mehr ein Kind ohne Brot ohne Buch 6. Januar 2006 auf der Straße nach San Cristóbal Eine große Frau verlässt die Bühne Die Völker Mexikos weinen um Ramona Am Tag der Toten bringen sie ihr Mais und Mangos Der Tagelöhner und die Marktfrau mit ihrem Kind Sie sagen mit fester Stimme Nunca más Geändert von Seeräuber-Jenny (02.12.2009 um 07:48 Uhr) |
02.12.2009, 01:52 | #2 |
unpaniert
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Liebe Jenny,
nunca más .... nie wieder Ja, Unterdrückung und Verbote sollten niemals wieder geschehen. Eine kleine Frau betritt die Bühne Eine große Frau verlässt die Bühne Wer etwas sagt, verschafft Klarheit. Der beste Weg zur Veränderung. Prima Gedicht. mg forelle .
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Es muss einen anderen Weg geben, durchs Leben zu gehen, als kreischend und um sich tretend hindurchgezerrt zu werden. (Hugh Prather) |
02.12.2009, 07:43 | #3 |
Gast
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Ahoi forelle,
"Nunca más un México sin nosotros!" - "Nie wieder ein Mexiko ohne uns!" Diese legendären Worte sprach Ramona vor 100.000 Sympathisanten auf dem Zócalo von Mexico City beim 1. Indígena-Kongress am 12. Oktober 1996. "Die Welt hat eine dieser Frauen verloren, die neue Welten gebären." Mit diesen Worten nahm Ramonas Mitstreiter Marcos Abschied von ihr. Nach dem Volksglauben kehren die Toten zurück. Unterdrückt? Würdelos? Rechtlos? Nunca más! Lieben Gruß Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (02.12.2009 um 09:07 Uhr) |
02.12.2009, 08:37 | #4 |
gesperrte Senorissima
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Liebe Seeräuber-Jenny,
das ist ein Aufruf, der unter die Haut geht. In meinen Augen kein Gedicht, aber ein sehr wichtiges Fanal! Lieben Gruß von cyparis |
02.12.2009, 09:13 | #5 |
Gast
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Ahoi Leier,
in meinen Augen schon ein Gedicht, wenn auch im nüchternen Reportagestil. Ich wollte erst, wie üblich, in Reimen schreiben. Doch das hätte die Aussage abgeschwächt. Ein Fanal. Auch für uns in Europa. Europa, das soviel Leid über fremde Kontinente gebracht hat. Europa, wo die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. Aber Europa ist eben nur ein klitzekleiner Teil der Welt. Besser, man überlegt sich, auf welcher Seite man steht. Lieben Gruß Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (02.12.2009 um 09:16 Uhr) |
02.12.2009, 09:25 | #6 |
gesperrte Senorissima
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Liebe Jenny,
wenn man auf der richtigen Seite steht, steht man auf der Seite der Schwachen, nicht auf der Seite der Mächtigen. cyparis "Gedicht" oder "Lyrik" ist zum Glück ein dehnbarer Begriff! |
02.12.2009, 10:09 | #7 | |
ADäquat
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Liebe Jenny,
auch mir gefällt die Aussage in deinem Text sehr gut. Dieses Freiheitsbegehren für die Frauen und Unterdrückten Mexicos geht unter die Haut! Vielleicht sollstest du die Brüche nicht ganz so abrupt drastellen? Zitat:
12. Oktober 1996 Was meinst du? Lieben Gruß, Chavali
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Geändert von Chavali (02.12.2009 um 10:24 Uhr) |
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02.12.2009, 19:46 | #8 |
Gast
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Ahoi alte Leier!
(Sorry! Das lag mir auf der Zunge. Mein cypi bleibt die ewig Junge!) Aye, die Seite der Schwachen und Unterdrückten ist die richtige Seite! Wir sollten niemals müde werden, dies aller Welt kund zu tun, liebe Schwester im Geiste! Stimmt, Lyrik ist ein dehnbarer Begriff - zum Glück! Eindeutige Prosa ist der Text aber auch nicht, möglicherweise, um R.s neuestes Reizwort zu gebrauchen, ein Zwitter. Die Wiederholungen, die teilweise Symmetrie in den Strophen, ließen ihn in meinen Augen als Lyrik erscheinen. Eben so ein Mittelding, ähnlich wie Wolfgang Borcherts Antikriegsgedicht "Sag nein!" Lieben Gruß von deiner ollen buckligen Seeräuber-Jenny Ahoi Chavali, vielleicht geht der Text gerade unter die Haut, weil er so spröde ist? Zuerst wollte ich Ramona in ein blumiges, romantisches Gedicht im lateinamerikanischen Stil widmen, etwa wie in dem Lied über Che Guevaras Gefährtin Tanja: "Tanja, Tanja, Tanja, el pueblo tiene tu olor, Tanja, Tanja, Tanja, eres guerilla y flor..." Aber es gelang mir nicht, weil ich mit eigenen Augen das schreckliche Elend der Indianer im Süden Mexikos gesehen habe, und die Bilder lassen mich nicht mehr los. Gereimt wäre mir der Text zu gefällig erschienen. Deinen Vorschlag finde ich auch zu sanft und zu schön. Ich will in dem Gedicht die Ecken und Kanten haben. Aber ich danke dir, dass du dich so sehr in meinen Text vertieft hast. Lieben Gruß Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (02.12.2009 um 19:50 Uhr) |
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