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Alt 03.01.2010, 11:14   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Das neue Jahr fängt gut an….

Brrrr! Das friert aber in den Pfoten! Jetzt bloß mal rasch ein bisschen Futter nachschieben und dann: Rauf auf die Ofenbank zum Durchwärmen!
Hoffentlich ist Minusch heute klüger und geht auch bald rein.
Musste sie kurz besuchen, um zu sehen, wies ihr geht. Sieht wieder ganz manierlich aus, die Kleine, obwohl ihr Fell noch ein wenig stumpf ist.
Na ja, aber das wird sicher bald wieder. Hab ihr von der Maus hinterm Holzstoß erzählt – vielleicht gehen wir die gemeinsam jagen, wenn sie wieder ganz beisammen ist? Musste ihr irgendwie Appetit drauf machen.
Hoffentlich kommt uns dieser Simba nicht zuvor. Der schlich heute so verdächtig durch unseren Garten. Hat der nichts Besseres zu tun? Vielleicht sollte ihn Camillo ein wenig observieren?

Überall konnte man noch Spuren des nächtlichen Treibens von vorgestern entdecken. Frauchen wird hoffentlich bald einen Eimer nehmen und den ganzen Mist wegräumen. Herrchen ist mit Tommy unterwegs, um Ersatzteile zu jagen. Irgendetwas an seinem neuen Spielzeug funktioniert nicht mehr ganz richtig. Vielleicht hätte ja auch Camillo nicht an den Kabeln herumkauen sollen, doch die waren wohl zu verlockend für ihn, weil sie so mauseschwanzähnlich aussehen…..

Kanns ihm aber nicht verdenken, dass er im Augenblick keine Lust hat, rauszugehen. Erstens ist es wirklich bitter kalt heute, und zweitens hängt ihm noch die eine Nacht hinterher, als sie ihn einfach draußen vergessen haben! Als sie kurz vor Mitternacht auf die Terrasse raus gingen, ist er dummerweise davon gezischt. Der Krach, der kurz darauf einsetzte, hat ihn wohl so erschreckt, dass er sich irgendwo verkrochen haben muss! Mir war die Sache ja gleich nicht geheuer.
Plötzlich war der Nachthimmel fast taghell! Immer wieder explodierten
unzählige bunte Sterne mit lautem Knall, bevor sie pfeifend und zischend zur Erde runter fielen! Feuer von oben! Hilfe! Wie schrecklich!
Die Menschen schien das aber gar nicht zu stören, im Gegenteil. Tommy johlte vor Vergnügen und auch mein Frauchen rief mehrmals: „Oh!“ und „Ui!“ Schließlich steckte Herrchen einige dieser verdächtigen Dinger, die er selber gefangen hatte, in die Erde vor der Terrasse und zündete sie am unteren Ende an.
Au weia, Feuer im eigenen Revier! Ich zog es vor, unter der Küchenbank in Deckung zu gehen. Ich hatte schreckliche Angst um mein Rudel, aber noch mehr um meinen eigenen Pelz. Und auch wegen Camillo sorgte ich mich, ausnahmsweise.
Ich weiß nicht mehr, wie lange dieser nächtliche Spuk andauerte, doch er war allemal lange genug, um in Panik zu geraten und Schwitzpfoten zu kriegen! Oh, diese Menschen!
Schließlich kehrte doch wieder Ruhe ein. Ich mauzte, weil ich merkte, das Camillo immer noch fehlte, doch Frauchen lachte nur und meinte: „Ach Samuel, sei doch nicht so ein Angsthase!“ Auch Herrchen lachte und holte eine Flasche Blubberwasser, die er dann gemeinsam mit Frauchen und den Freunden austrank.
Brrr! Hab kurz an seinem Glas gerochen. Was die Menschen da bloß dran finden?

Ich machte mir Sorgen um Camillo und sprang auf meinen Fensterplatz, um auf ihn aufmerksam zu machen, falls er doch noch dahergelaufen käme. Aber Camillo blieb hartnäckig verschwunden. Der Ärmste! Der musste ja einen gehörigen Schrecken abbekommen haben. Na, mir musste man das nicht erklären...

Schließlich ging diese laute Party zu Ende und auch in der Nachbarschaft ringsum wurde es wieder still und friedlich.
Ich seufzte – und rollte mich auf meinem Fensterplatz ein.
Armer Camillo!
Hoffentlich holte der sich jetzt nicht auch einen Mordsschnupfen….

Wird fortgesetzt!

Geändert von a.c.larin (03.01.2010 um 11:18 Uhr)
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Alt 04.01.2010, 08:41   #2
a.c.larin
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Rückblick und Ausblick

Langsam normalisiert sich die Lage wieder.
Tommy und Nina mussten heute wieder früh raus – es scheint, dass die Schule wieder angefangen hat. Für mich heißt das: Die friedlichen Vormittage in der Katzenkuschelhöhle finden wieder beinahe täglich statt!
Immer vorausgesetzt, dass Camillo sich dort nicht breit macht. Leider hat er sie nun auch entdeckt. Na ja, was solls: Nach dem Schrecken in der Sylvesternacht (so nennen die Menschen die kürzlich erfolgte Lärmbelästigung) hat er sich ein wenig Ruhe wohl auch verdient.

Im Grunde war er ja ganz schlau: Als er merkte, dass er bei uns nicht mehr rein konnte, weil sie auf ihn vergessen hatten, ging er rüber zu Helmstätts und kroch in deren Gartenhaus. So hat es ja seine Mutter auch gemacht. Zum Glück gibt’s die lockere Latte mit dem Schlupfloch da noch immer!
Heute Morgen saß er dann Mitleid heischend wieder vor unserer Türe, der Schleimer! Da kriegte er natürlich beim Frühstück die besten Bissen vom Menschenfutter ab! (Wenn sie ein schlechtes Gewissen haben, werden sie nämlich auch sehr großzügig.)
Minusch muss sich also wirklich keine Sorgen mehr um ihren Jungen machen – der hat schon einige Tricks drauf, die einem Kater das Überleben sichern können, egal, was da in Zukunft noch kommen mag……
Hauptsache, man lässt sich die gute Laune nicht verderben!

Ich denke ja immer, dass das den einzigen wirklichen Unterschied ausmacht: Nicht, was so kommt zählt, sondern wie mans nimmt!

Lasst euch also die Sonne auf den Bauch scheinen, Leute! Wenns denn unbedingt sein muss auch dreimal täglich! Unserer Klugheit reicht, wenn überhaupt, doch immer nur für den nächsten Augenblick!
Das genügt aber schon.
Macht euch nicht den Kopf schwer mit Dingen, die einmal waren oder mit jenen, die noch sein werden. Seid einfach nur jetzt da. Jetzt und Hier.
Denn heute beginnt die Ewigkeit.

Auch ich bin für euch heute und für immer da.
Ein schweigender Diener des Glücks hält still und lächelt, denn so dient er seine Sache am besten.
Und wenn er zufällig als Katze auf die Welt gekommen ist, dann schnurrt er. Miau! Das Leben kann doch auch schön sein!
Vergesst das nicht, niemals!
Denn vielleicht muss ich ja irgendwann mal diese Erde verlassen, aber in eurem Herzen, da werde ich immer da sein.
So ist das mit der Liebe und den vielgeliebten Wesen:
Einmal ins Herz geschlossen, leuchtet deren Licht darin für immer.
Das ists, was ich euch unbedingt noch sagen wollte.

In großer Liebe und ewig schnurrigem Angedenken,
mrrruau!

Euer Samuel




E N D E
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