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Alt 29.01.2010, 08:25   #1
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asphaltwaldwesen
 
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Zitat:
Zitat von Erich Kykal Beitrag anzeigen
Andern mag das Wort erkalten
in moderner Lyrik Schrei.
Unsereins ist in der alten
Schönheit mit Gefühl dabei.


servus erich,


die alte schönheit spricht wirklich gefühlvoll und wunderbar melodiös aus deinem gedicht hier und hat auch mich verzaubert. du malst stilsicher hier ein wortgemälde, das in seiner anmutung für mich an einen caspar david friedrich erinnert - ganz der romantischen landschaftsmalerischen tradition verpflichtet und ihr gerecht werdend.

noch viel mehr freude hätte es mir bereitet, dir dieses lob auszusprechen und meine anerkennung, hättest du dir den für dich ja typischen seitenhieb auf die moderne lyrik unterlassen können.... das steht dir eigentlich nicht gut zu gesicht imho, zeugt es doch von ausgrenzung und nicht-wissen-(wollen).

es gibt auch im modernen lyrik-bereich gefühlvolles. es kommt nur anders sprachlich gewandet daher und ist nicht - da stimme ich dir zu - jedermanns lesart, weil weniger leicht zugänglich. muss es auch nicht sein. genau darum gehts ja auch dabei.
und genauso hat das umgekehrte seine berechtigung. und keins davon ist "besser", "höher" o.ä.

ich persönlich unterscheide in lyrik, die berührt, weil sie in inhalt und form überzeugend, aufs neue und eindringlich gelungen ist - in beiden sparten, gereimt in alter tradition UND modern mit neueren sprachlichen mitteln. es gibt da wie dort auch gefühlsleeres und schlecht gemachtes.

du hast es nicht not, die gereimte dichtkunst zu verteidigen zu versuchen, indem du immer auf die moderne hinhackst. das kommt bei gebildeterem publikum eher als nicht-wissen des so vorgehenden an und tut der traditionellen lyrik daher auch keinen gefallen.

ich weiß, ich geh dir damit auf die nerven, weil ich das schon wieder loswerden muss. aber glaub mir: dein gedicht hier ist derart schön und spricht für dein talent und gefühl, dass ich mir nicht verkneifen kann, dir zu sagen, dass genau solche kleinen seitenhiebe dein ansehen eher schmälern - zumindest beim aufgeschlosseneren publikum.

und jetzt lass ich dich auch schon wieder in ruh. (bis zum nächsten schönen gedicht von dir...oder so).


wirklich sehr gern gelesen und genossen. ein text wie deiner hier ist es, der die traditionelle dichtkunst auch heute noch legitim macht. denn er ist tatsächlich ein kunstwerk. er ist so stark und überzeugend: er steht für sich allein, um diese botschaft zu transportieren. viel schöner und überzeugender als alle so ausgrenzend formulierten abwertungen des "anderen".


gruß,

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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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Alt 29.01.2010, 09:17   #2
Erich Kykal
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@ Dana!

Vielen Dank für dein Lob - ärgern kannst du mich damit nicht, schon gar nicht auf die Palme bringen...

Beim Wandern geh ich "Bildertrinken", und schon als kleinen Buben (ab 4) schleiften mich meine Altvorderen mehrmals wöchentlich durch die oberösterreichischen Wälder, um "Schwammerl" zu suchen. Das prägt!
Zuhause wallen dann ab und an Erinnerungen, Reminiszenzen auf und werden manchmal eben auch lyrisch verwertet.


@ fee!

Hi, Fee - das ist wohl das erste Mal, dass jemand nicht mein eigentliches Gedicht kommentiert, sondern eine meiner Antworten auf einen Kommentar!
Hast du nicht weit genug hochgescrollt, oder hat dich mein Kommi so erbost, dass du nur dazu was sagen wolltest?
Kein Problem - es schmeichelt mir ja, wenn jemand sogar einen freiflottierend hingeworfenen gereimten Kommentar für eins meiner "Primärgedichte" hält.

LG an euch alle, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (05.11.2010 um 13:25 Uhr)
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Alt 29.01.2010, 10:59   #3
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asphaltwaldwesen
 
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hach. ja.

DAS ist die offenheit, die ich so schätze. und die zeigt, dass wir alle ja - wie wir so oft betonen - in lyrikforen unterwegs sind, um etwas dazuzulernen.
ach nein - ich vergaß: manche in lyrikforen wissen ja, dass SIE die sind, von denen die anderen was lernen können oder sollen. (und ich bin so ehrlich und stell mich jetzt mal selbst auf beide seiten dazu).

dann hab mich wohl einfach in der schublade vergriffen, erich.

wird nicht wieder vorkommen.


lg,

fee

ps: dass du das aufrichtige lob über dein großartiges gedicht (ja. das ganz oben am anfang. kaum zu glauben, gell?) anscheinend selbst überscrollt hast, tut mir leid. für dich.
aber eigentlich egal. was bin ich denn schon? ein kleines feechen, das das maul aufreißt - mit welcher ausbildung oder befähigung und welchem recht auch immer! warum also eine solche reaktion überhaupt wert? oder hab ich da einen empfindlichen punkt getroffen?...
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan

Geändert von fee (29.01.2010 um 11:17 Uhr)
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Alt 29.01.2010, 11:33   #4
Erich Kykal
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Hi, fee!

Mea culpa! Da du nur mit den ersten 3 Zeilen auf das eigentliche Gedicht eingingst, habe ich - eiliger Leser, der ich bin - das mit den Landschaftsmalern wohl nicht memoriert.
Ich entschuldige mich für diesen Lapsus. Allerdings wollte ich mit meinem Kommentar darauf auch nicht besserwisserisch oder abkanzelnd rüberkommen. Ich konstatierte einfach, was ich dachte, ohne Wertung - hatte ich zumindest das Gefühl.
Es stimmt - ich bin schwer von anderer Meinung zu überzeugen, aber das heißt ja nicht, dass ich arrogant sein muss, oder? Es hat vielmehr alleinig den Grund, dass mir die eigenen Versionen (meist) eben besser gefallen als die Vorschläge anderer. Ich bemühe mich auch, so gut ich kann die Gründe für meine Entscheidungen zu erklären. Wenn man mir das dann als herablassende Hochnäsigkeit auslegen will...sei's drum!
Jedenfallls ist sehr selten etwas von mir böse oder gar verletzend gemeint. Das merkt man dann aber auch, denn da bin ich ebenso direkt und gradeheraus. In diesem Fall aber gibt's halt einfach keinen "empfindlichen Punkt", sorry!

LG, eky
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Alt 29.01.2010, 11:40   #5
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entschuldigung angenommen, erich kykal.



du hast da übrigens etwas erwähnt, das uns sehr verbindet:
Zitat:
Es hat vielmehr alleinig den Grund, dass mir die eigenen Versionen (meist) eben besser gefallen als die Vorschläge anderer. Ich bemühe mich auch, so gut ich kann die Gründe für meine Entscheidungen zu erklären. Wenn man mir das dann als herablassende Hochnäsigkeit auslegen will...
das könnte ich 1:1 so übernehmen und auch ich habe die erfahrung gemacht, dass es oft als arrogant aufgefasst wird. dabei ist es in wirklichkeit einfach eine andere bzw. individuelle gewichtung jener kriterien, die für einen selbst das gelungene, authentische des eigenen werkes ausmachen.

man möchte ja schließlich nicht in der menge im einheitsbrei verschwinden. ich kenn das nur zu gut.


dann ist also jetzt meine botschaft angekommen. mitsamt lob für nicht-überscrolltes. fein! (und ich kann deine reaktion schon verstehen: immerhin ist es reichlich fies von mir ein großes lob gepaart mit einer rüge da so hinzuposten... )


lg vom

feechen
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Alt 29.01.2010, 14:16   #6
Erich Kykal
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Naja, solang dir nur das Augenzwinkern zwischen den Zeilen meines "Verse-libre-Verrisses" nicht entgangen ist...
Ich stehe zwar zu meiner Auffassung, die da kolportiert wird, aber so bierernst war es mir - zumindest hier in diesem Faden - nicht so sehr.(...und kurz - grade mal 2 Zeilen - war mein Buhruf ja außerdem!)

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (29.01.2010 um 14:18 Uhr)
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