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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 07.03.2009, 00:11   #1
Helene Harding
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Die Sandmänner

Tägliche Patrouille.
Zielperson verlässt die Wohnung.
Sandmänner rasen.
Versprühen den Duft der Angst.

Das Bemühen um Dialog ist schmählich gescheitert.
Nun, wieder Nasenatmung.
Alles nur eine Frage der Einstellung.

Komm schon.
Die Jungs sind alle Zeit bereit.
Rauf in den dritten Stock.

Direkt unter mir. Auch er lächelt links.
Und aus dem Auto riecht es nach Money.
Sei's drum. Geld stinkt bekanntlich nicht.

copyright@budina

Geändert von Helene Harding (07.03.2009 um 11:50 Uhr)
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Alt 07.03.2009, 21:01   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
Standard

Liebe budina,

ich schleiche nun schon seit einiger Zeit un dein Gedicht herum, wie die Katze um den heißen Brei.

Eine schwache Ahnung habe ich ja, weiß aber nicht, ob ich damit richtig liege.

Du zeichnest hier eine ziemlich korrupte Welt, in der die Überwachung von Personen ein tägliches Geschäft ist.
Es dreht sich natürlich, wie immer nur, um das liebe Geld, das jeder gerne, auf welche Art und Weise auch, sein eigen nennen möchte.
Die Welt, die du beschreibst, betreibt ihr Geschäft mit der Angst und mit dem Ausüben von Druck.
Hier muss jeder funktionieren, oder er wird Opfer von (staatlicher) Gewalt.
Erinnert mich irgendwie an Orwell's "1984", in dem der totalitäre Überwachungs- und Präventionsstaat erzählend geschildert wird.

Hier wird für Geld alles getan, denn, wie du so schön schreibst, Geld stinkt nicht.

Eigentlich ist dies keine Utopie mehr, sondern fast schon bittere Realität.
Dein Gedicht lässt mich ob des Inhalts schaudern (positiv gemeint), es ist sehr düster.


In diesem Sinne gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.03.2009, 16:58   #3
Helene Harding
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Lieber Faldi, danke für deinen gern gelesenen und schaudernden Kommentar. Überwachung ist ein sehr ernst zu nehmendes Thema. Einerseits sickert, seltsamer Weise ganz sachte, hie und da durch, das Firmen mittlerweile, ohne Kenntnis ihrer Mitarbeiter, diese akustisch bzw. optisch überwachen. Es ist demnach auch nicht auszuschließen, dass dies, aufgrund der heutigen filigranen technischen Möglichkeiten, auch im privaten Bereich geschieht. Und da teile ich deine Meinung, dies ist schon lange keine Utopie mehr. Hier wird das Recht auf Selbstbestimmung und insbesondere das Recht auf Privatphäre gebrochen. Detektivbüros erleben durch diese Form der Machtmöglichkeit einen erheblichen Konjunkturaufschwung. Man könnte meinen, dass dies selbst von den Medien bagatellisiert wird. Womöglich Betroffene, die einen entsprechenden Verdacht spüren, moderieren womöglich bewußt ihre bisher unbeschwerte Lebensweise und passen sich gewissermaßen an. Das Recht auf Selbstbestimmung wird nicht mehr hinterfragt. Es soll Detektivbüros (DB) geben, die ganz bewußt operativ zum Einsatz kommen und mit der Angst, Unsicherheit und Scham der sog. Zielpersonen "spielen". Vor diesem Einsatz jedoch wird von der Zielperson ein sog. Persönlichkeitsprofil erstellt. Dem Auftragnehmer ist es reichlich schnuppe, was der Auftraggeber für Maßnahmen wünscht. Deshalb der Begriff Zielperson, Distanz zur ZP ist unerlässlich. Hier steht der Verdienst im absoluten Vordergrund. Ergo: Hinter jedem Auftrag für ein DB steht ein Auftraggeber. Zur temporären akustischen Überwachung kann es sogar zur Einnistung von Mitarbeitern eines DB's sogar im Haus der Zielperson kommen. Vorab selbstverständlich eruiert, ob Wohnungen längere Zeit unbewohnt bzw. unvermietet sind. Big Brother ist kein Kosewort, sondern blanke Realität. Ich wurde u.a. vom Film "Das Leben der Anderen" inspiriert und finde, dass dieses Thema nicht unter den Teppich gekehrt werden darf.

alles liebe, budina
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Alt 08.03.2009, 17:08   #4
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Liebe budina,

ja, man sollte bei Deinem Gedicht schaudern.
Auf der andern Seite ist es m.E. schon wieder überholt, denn die Überwachung des gläsernen Menschen ist schon viel weiter fortgeschritten, als Du es beschreibst.

Auch "Das Leben der Anderen" spielt sich ja in früheren Dezennien ab, das ist heutzutage sicher relativ harmlos.
Man frage nur Herrn Schäuble, über welche Methoden seine Mitarbeiter schon verfügen.
Antwort wird man nicht bekommen - was auch eine Antwort ist.

Lieben Gruß
von
cyparis

(dem free style sonst abhold)
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.03.2009, 20:05   #5
Helene Harding
Gast
 
Beiträge: n/a
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Liebe cyparis, ich denke auch, dass wir, was die technische Seite der Überwachungsmöglichkeiten angeht, keine wirkliche Vorstellung haben. Ich habe mich dahingehend schon belesen können. Abgesehen vom Abhören durch Fenster, Wanzen an den unglaublichsten Stellen, ach und innovativ eingestellte Telefongesellschaften verdienen ja auch noch ganz fleißig mit. Wen regt da noch auf, dass der notgeile Nachbar Heinz mit dem Fernglas die heisse Monique gegenüber beobachtet. Das ist fast schon voyeristische Romantik. Alles in Allem eine moralisch kränkelnde Gesellschaft. Bald wird es ganz normal sein, dass wir es wie die Tiere wieder offen auf der Straße treiben, moralische Grenzen gibt es ja nicht mehr. Na, schaun wir mal.

alles liebe, budina
(In the Freestyle I realise my madness ;-)
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