03.02.2010, 08:47 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Abflug
Die schweren Koffer
habe ich abgegeben. Ich weiß ihr Gewicht. Ins Handgepäck passt jetzt zum Glück nur noch ein Lächeln. |
09.07.2011, 17:51 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo, liebe larin,
heute habe ich ein wenig "tiefer" als sonst "gegraben". Ein Tanka, nicht wahr? Zuerst: Mir gefällt die Aussage sehr gut, aber über japanische Gedichtformen weiß ich noch kaum etwas (dieses Thema ist auch unglaublich komplex!), deshalb kann ich zum "formalen" Aspekt nicht viel sagen. Was ich weiß, ist die Zahl der Silben, wenn man sich nach den "alten Regeln" richtet. 5-7-5 im Oberstollen und 7-7 im Unterstollen. Der erstere soll eine "Idee zeichnen" und letzterer sie, soweit ich weiß (in diesem Bereich kann ich mich auch total irren) entweder vollenden oder den Leser auf einen neuen Gedanken bringen (oder beides?). Ein Tanka wird als Vorläufer des Haiku angesehen. Weiter las ich, dass in den heutigen Zeiten auch moderne japanische Dichter vom klassischen Naturbezug und vielen anderen "alten" Regeln abgekommen sind - was ich eigentlich auch für sinnvoll halte. So, und damit ist mein "Wissen" auch soweit erschöpft. Hier spricht ein LI über die Lasten der Vergangenheit. Auf dem Weg zum "Abflug" werden die schweren Koffer endlich "abgegeben", nachdem sie wohl lange Zeit herumgeschleppt wurden. Das "Wissen über ihr Gewicht" drückt für mich sowohl die Erkenntnis aus, wie belastend sie waren, als auch das Begreifen der (noch neuen) "Erleichterung". Die "Altlasten" werden nicht ins neue Leben (oder eine neue Beziehung?) mitgenommen. Das LI "reist" mit "leichtem Gepäck". Es wird nichts mitgenommen außer "einem Lächeln". Sehr gerne gelesen - und gelächelt. Liebe Grüße Stimme
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13.07.2011, 08:59 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo, stimme der zeit,
was hast du denn da uraltes ausgegraben? das hatte ich doch schon ganz vergessen..... ja, reisen mit leichtem gepäck - das ist etwas, das ich noch erlernen muss. ist aber notwendig, denn mit den jahren reicht die kraft einfach nicht mehr aus für "schwere koffer". das ist nicht nur im übertragenen sinne so. daher also: "simplify your life!" sonderbarerweise scheint genau das schwierig zu sein: man muss ein meister im auf - und ausräumen werden und loslassen, loslassen, loslassen..... mit einem lächeln im handgepäck lebt es sich dann aber wirklich gut - es macht den rücken nicht krumm und ist für alle gut tragbar. die form des tanka: 5 7 5 7 7 silben ist eine, die ich sehr mag - weil sie nicht ganz so knapp ist wie ein haiku. bin aber selber gewiss kein experte darin. beim silben nachzählen ist mir aufgefallen, dass ich sie hier auch nicht exakt einghalten habe. wichtiger ist es glaube ich doch, ob die sache an sich stimmig klingt. da du lächelst, denke ich, dass es wohl gelungen ist. liebe grüße, larin |
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