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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 12.09.2011, 18:17   #1
Galapapa
Galapapa
 
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Standard Katzenliebe

Mein Kätzchen schaut, als wär’s in mich verliebt.
Ich frag mich, warum sollte es mich lieben?
Ist Mieze gar am Ende so durchtrieben,
dass sie halt den mag, der ihr Futter gibt?

Nun reibt das Köpfchen sacht an meinem Bein,
mein Streicheln lässt die Katze zärtlich schnurren.
Ich hör ganz leise jetzt ein liebevolles Gurren -
das Tierchen liebt mich, wie soll’s anders sein!?

Es ist Vertrauen, das die Liebe nährt,
gepaart mit Sicherheit; das Tier erfährt
die Innigkeit, verbunden mit den Gaben.

Die Wärme, welche es dabei verspürt,
die zu der tief erlebten Freundschaft führt,
ist über jede Heuchelei erhaben.
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Alt 12.09.2011, 19:13   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Charly!

Na, so mancher "Katzenkenner" würde dich jetzt einen Optimisten nennen - oder gut von der Katze erzogen, weil sie dich genau das von ihr denken lässt, was ihr die größten Vorteile und den optimalen Nutzen bringt.

WIR wirklichen Katzenfans wissen es natürlich besser:
Es stimmt zwar ALLES - sie sind berechnend und auf ihren Vorteil bedacht (wer wäre das auch nicht angesichts dieser Welt), aber lieben tun sie uns eben AUCH!

Bei diesem Gedicht macht der Ton die Musik! Liest man es ernst, erfreut es die "emotionalen Katzennarren", liest man es zwinkernden, verschmitzten Auges (vor allem die letzte Zeile!), macht es die "Katzen-sind-Schurken-aber-liebe-Fraktion" glücklich!

(Du weißt, Amazone (dielyriker.de) sucht gerade Gedichte für ihren Katzenkalender. Hast du ihr dieses geschickt? Sie wird sich sicher sehr freuen!)

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (12.09.2011 um 22:54 Uhr)
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Alt 12.09.2011, 19:51   #3
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber Galapapa,

Katzenliebe ist unengründlich - doch der davon "Befallene" weiß um die Tiefe.
Natürlich ist ein Sonett das Mindeste, was diesem Kätzchen zusteht.
eKy hat es schon sehr treffend kommentiert.

Ach, ich muss mich richtig ausbremsen, von Rüdiger zu erzählen.
Wenn wir Gäste hatten, suchte er sich immer jene aus, die schon beim Eintreten kundtaten, nichts mit Katzen am Hut zu haben. Genau dessen Nähe suchte Rüdi, so lange, bis wir den Gast zum "Katzenfreund" machten. Danach ignorierte Rüdiger sie.
Er begann dann aus und ein zu gehen, d.h. er stellte sich vor die Terrassentür und miaute - einmal, dann waren wir schon an der Tür und öffneten. Nach 3 - 5 Minuten wollte er wieder 'rein, was ihm sofort gewährt wurde. Nicht selten den ganzen Abend lang - es war sein Spielchen.
Alle behaupteten, er hätte uns gut erzogen - wir waren stolz darauf und auf ihn.
Wenn ich am Schreibtisch saß (oft und gerne mit Füller oder gar Tinte und Feder schreibend), sprang er auf den Tisch, streckte sich der Länge nach auf dem Papier aus und stellte sich schlafend - wurde aber sofort wach, wenn ich aufstand und in die Küche ging.

Dein Sonett ist zauberhaft, wahr und liegt fern jeder Kritik.

Katzenfreundliche Grüße (ohne jede Ironie )
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 13.09.2011, 07:51   #4
Galapapa
Galapapa
 
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Hallo Erich,
danke für Deinen Kommentar, der den Nagel auf den Kopf getroffen hat.
Es freut mich, dass Du die gewisse Zweideutigkeit herausgelesen hast.
Wir beide wissen, die Stubentiger lieben den, der sie füttert und umsorgt. Was aber auch stimmt, und das ist der feine Unterschied, sie lieben ihren Beschützer auch, wenn sie satt sind.
Auch wenn wir Menschen lieben haben wir dafür immer einen Grund, sei es der schnöde Sexualtrieb oder die phantastischen Augen einer hübschen Frau, der Intellekt, das Aussehen, die Ausstrahlung oder auch nur das Parfüm.
Gestehen wir's unseren Schnurreschmusern auch zu.

Amazone hat mich angeschreiben und ich habe das Gedicht extra für sie gemacht. Ein Weiteres wird folgen.
Für einen Katzennarren habe ich verdammt wenig in meiner Sammlung: Ein einziges; komisch eigentlich.
Mit lieben Grüßen und einem herzlichen Miau!
Galapapa



Liebe Dana,
auch Dir lieben Dank für Deinen Kommentar und das Lob!
Es gibt bestimmt auch die Meinung, für so ein Gedicht wäre die Sonettform nicht so passend. Ich habe sie gewählt, weil ich endlich mal den Hintergrund von These, Antithese und Synthese als Grundidee hatte und eben das wird ja für das Sonett verlangt.
These: Die Katze liebt den Menschen nur, weil er sie füttert.
Antithese: Die Katze liebt den Menschen unabhängig von der Versorgung.
Synthese: Beides ist richtig.
Zugegeben, ein wenig vereinfacht dargestellt. Ich bin sicher, da ist mehr als nur die Versorgung. Das merkt man z.B. auch am Verhalten, wenn die haarigen Freunde satt sind. Schließlich verlangen sie ja auch deutlich mehr, als nur Futter. Das Verlangen nach Zuwendung hast Du ja sehr schön mit Deinem Rüdiger beschrieben. Ich mache die gleichen Beobachtungen, vor allem am PC. Da lässt man sich einfach auf die Maus oder die Tastatur fallen. Im zweiten Anlauf ist es dann der Versuch, über die Tastatur zu laufen...
Bestätigen kann ich auch Deine Beobachtung, dass die Miezen unheimlich auf Rituale stehen.
Ich werde z.B. jeden Morgen von allen Vieren am Schlafzimmer abgeholt. Gemeinsam steigen wir dann die Treppe hinunter. Streichle ich eine auf halber Höhe, so wird sie vielleicht am folgenden Tag dort stehen bleiben und das Gleiche erwarten. Geschieht dies, dann ist es bereits Gesetz und hat jeden Tag zu geschehen. Mit vier Katzen habe ich eine ganze Reihe solcher Rituale einzuhalten und tue es mit Leidenschaft, weil ich es genauso mag, wie meine Schätzchen.
Du sagst es, man könnte stundenlang erzählen über die vielen kleinen Details, mit denen diese treuen Kameraden einem das Leben schmücken. Nichts davon möchte ich missen.
Auch Dir ein herzliches Miau und liebe Grüße!
Galapapa
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Alt 20.09.2011, 11:20   #5
Chavali
ADäquat
 
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Lieber Galapapa,


ich entdeckte soeben diese schöne Liebeserklärung an deine Katze(n).
Da muss ich doch sofort antworten

Es ist dir supergut gelungen!
Dana, Erich und du, ihr seid ja schon auf den Inhalt ganz ausfürhlich eingegangen.
Da bleibt mir gar nichts Neues mehr zu berichten, denn genauso ist es.
Wenn eine Katze zärtlich ist, ist man geneigt, es auf sich zu beziehen.
Lassen wir es dabei, es so zu sehen

Katzen sind die schönsten Tiere der Welt!


Überzeugter Katzenfan grüßt dich!
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 20.09.2011, 18:47   #6
a.c.larin
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Beiträge: 4.893
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hallo galapapa,
ich wills dir nicht in abrede stellen, dass dich die katze liebt -
schließlich wusste man ja schon im mittelalter:

WES BROT ICH ESS; DES LIED ICH SING!

aber ich gebe zu : auch mein kater wickelt mich so geschickt um den finger, dass ich ihm bedenkenlos alles glaube! (was er dann im hof über mich erzählt, möcht ich lieber gar nicht wissen.....)

die tiere haben es gut und wir mit ihnen: sie können uns umschmeicheln, ohne dass wir sie der falschheit und der lüge bezichtigen - gleichzeitig sind sie vor überzogenen ansprüchen unsererseits verschont ( weil wir wissen, dass es "nur" tiere sind und deshalb mit ihren eigenwilligkeiten mehr nachsicht üben)

wenn wir menschen es untereinander auch so hielten, ginge es uns vermutlich bedeutend besser!

da fällt mir ein: ich muss gleich mal schauen, wo mein "stubentiger" ist.

gernst gelesen und beschnurrt,
larin
a.c.larin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.09.2011, 15:32   #7
Galapapa
Galapapa
 
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Liebe Chavali,
Du schreibst "Katzen sind die schönsten Tiere der Welt" und ich sage Dir, das stimmt absolut!
Jede ist anders, hat einen ganz eigenen Charakter und eine Jede erweckt den Anschein, eine ganz eigene Weltanschauung zu haben.
Katzen haben auch klare Vorstellungen von dem, was sie wollen und kennen und verwenden auch Mittel, um diese durchzusetzen.
Mit einem Satz: Katzen sind für mich echte Persönlichkeiten.
Ich höre im Geiste die Aufschreie derer, die Tiere ganz anders einordnen.
Ich aber weiß, wovon ich rede; von Kindesalter an habe ich bei Katzen und mit ihnen zusammen gelebt. Jawohl, "bei" Katzen!
Danke fürs Kommentieren und fürs Lob!
Liebe Grüße an Dich!
Galapapa

Liebe larin,
auch Dir lieben Dank für den Kommentar und das Schnurren dazu!
Natürlich ist das Schmusen der Tierchen oft zielgerichtet. Ich bin aber der Überzeugung, dass auch wunschlos glückliche Katzen sehr liebevoll auf einen zugehen können und damit so etwas wie Zuneigung zeigen.
Auch glaube ich, dass meine Katzen auf dem Hof nur schlecht über mich miauen, wenn ich sie wieder mal geschimpft habe, weil sie die Tapeten von der Wand gekratzt haben.
Aber: Sind wir Menschen viel anders?!
Ich jedenfalls wäre erheblich einsamer, wenn ich meine vier Stubentiger nicht hätte, die mich als Büchsenöffner aufgenommen haben und sich um mich kümmern.
Herzliche Grüße an Dich!
Galapapa
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