25.10.2011, 22:47 | #1 |
verkannt
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Stille fassen
Als sich die Worte schlafen legten,
in einem Traum so federleicht und Lippen sich nicht mehr bewegten - die Sehnsucht sich des Nachts anschleicht. Als wollte mich die Stille fassen, ihr Atem sanft mein Herz durchweht, entführt sie mich in leere Gassen- ein Schatten der im Dunkel geht. Als schwarz zu grau wird, immer weiter die Schritte lenkend ohne Ziel, die Morgensonne blinzelt heiter, von fern erklingt ein Glockenspiel. Der Sonne Kuss bringt Hoffnung wieder, vertreibt die Trauer, klärt den Blick und leis bringen die alten Lieder das Lächeln in mein Herz zurück.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas Geändert von Cebrail (01.11.2011 um 22:58 Uhr) |
26.10.2011, 11:17 | #2 | ||
ADäquat
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Beiträge: 13.003
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Hallo Cebrail,
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. © auf alle meine Texte
Geändert von Chavali (28.10.2011 um 09:57 Uhr) |
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27.10.2011, 19:33 | #3 | |||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 1.836
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Hallo, Cebrail,
ich las dein Gedicht - und stutzte. Das ist erstaunlich: Zitat:
Zitat:
Ich folgte Chavali, denn es wäre sehr lang geworden, hätte ich diese "Gegenüberstellung" mit den Zeilenabständen gemacht; daher "zog" ich die Verse ebenfalls zur Veranschaulichung "zusammen". (Ehrlich gesagt: Mir gefiele es so auch besser.) "anschleicht" hat Chavali bereits erwähnt, allerdings gibt es noch eine kleine Stelle, die nicht ganz "rund" ist, in Strophe 4, Vers 3: Zitat:
und leise bringen alte Lieder - xXxXxXxXx So würde es "passen". Vom Inhalt bin ich sehr, sehr angetan, mein voller Ernst. Du bedienst dich einer wunderschönen, hochpoetischen "Sprache". Manchmal, ab und zu, finde ich ein Werk zu schön, um es zu "zerreden". Erstaunlich, dass mir das gerade zum ersten Mal in kurzer Zeit zum zweiten Mal "hintereinander" passiert ... Ich schätze, gerade weil das meine eigene "Schwäche" ist (die lyrische "Verdichtung" von Gefühlen), liebe ich solche Werke ganz besonders. Wenn "die Worte schlafen" führt der Pfad der Sehnsucht - zum Lächeln, das keine braucht. "Federleicht, sanft, heiter". Genau so wirkt dein Gedicht auf mich. Und deshalb lasse ich es das auch tun. Das sage ich selten: Danke, dass ich es lesen kann. Ich werde es sicher noch oft lesen, es ist wirklich schön! Liebe Grüße Stimme
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01.11.2011, 22:54 | #4 |
verkannt
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Beiträge: 332
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He Katzi,
ich freue mich dich in meinem Faden begrüßen zu dürfen. Du schreibst, dass du einen poetischen Text von mir findest, danke dafür. Ein neuer Morgen ist immer ein neuer Anfang und in dem goldenen Licht der Morgensonne sieht das was in der Nacht noch grau und schwarz aussah, schon wieder ganz anders aus. Nicht umsonst gibt es die Redewendung „Erst mal eine Nacht darüber schlafen.“ Du musstest dir die Zeile 4 von Strophe 1 ein wenig zurecht lesen, stimmt hier gibt es einen Hebungsprall, aber in manchen Situationen gehe ich lieber Kompromisse in Bezug auf die Metrik ein, um dadurch meine Aussage nicht zu sehr zu verbiegen. Ich lese oft Texte die, dem Reim oder der Metrik geschuldet, einfach ein wenig seltsam klingen. Für mich ist es wichtig, dass ich den Moment irgendwie einfangen kann. Hier ist es das ziellose Laufen durch die Nacht während man einem Gedanken nachhängt. Der Protagonist läuft und läuft, bis der Morgen graut und sich ihm das Licht der Sonne warm und sanft auf die Haut legt. Diese äußeren Eindrücke gehen Hand in Hand mit seinen Emotionen. An dieser Stelle viel mir kein passenderer Satz ein und zur Zeit kann ich damit leben. Das mit den Zeilenabständen, war ursprünglich als eine Art Bremse gedacht, aber du hast recht, nun mit einigem Anstand betrachtet, gefällt es mir auch nicht mehr wirklich und ich werde es ändern. He Katzi, ich danke dir für deine Mühe und die Arbeit die du dir hier gemacht hast, nochmal vielen Dank dafür. Nen lieben Gruß C. Hallo Stimme, ich will mal eben anmerken, dass es seltsam ist jemanden mit „Stimme“ anzureden ;-), als ich früher immer gesagt habe dass ich Stimmen höre, wurde ich schräg angeschaut und nun schreibe ich mit einer Stimme ;-), nun ja. Ich begrüße dich auch herzlich in meinem Faden und sehe, dass du dir mal wieder eine Menge Arbeit gemacht hast und dein Kommentar zeigt mir auch, dass du jemand bist der die Texte wirklich liest. Du bist der erste dem es aufgefallen ist, ich spiele manchmal mit den Texten und dann mache ich eine Endlosschleife draus oder konstruiere die Strophen so dass sie untereinander austauschbar sind. Hier hast du die ursprüngliche Fassung gefunden, nur fand ich es an dieser Stelle besser den umarmenden Reim zu verwenden. Nun zu deinem Vorschlag der die vorletzten Zeile betrifft. In einer früheren Fassung hatte ich es genau so stehen und habe es wieder verworfen, weil ich auf ganz bestimmte Lieder hinweisen wollte. Damit wollte ich auf Lieder hinweisen die dem LI persönlich was bedeuten und nicht irgendwelche alte Weisen, ich denke du kennst das Gefühl, wenn man einen Song aus seiner Jugend hört und diesen dann mit einer besonderen Situation verknüpft, so eine Szene schwebte mir vor, von daher mein „die alten Lieder“ und nicht einfach „alte Lieder“, ich weiß ein wenig kleinlich, aber ich denke auf jeden Fall noch mal darüber nach. Und dein Lob lässt mich ein wenig verlegen werden. ;-) Ach ja, die Zeilenabstände werde ich ändern. He „Stimme“ ich danke dir für deine Mühe und weiß es wirklich zu schätzen. ;-) Einen lieben Gruß C.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas |
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