16.11.2011, 23:13 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Am Marchfeldkanal
Weißbereift im Nebelwallen
liegt die Welt verzaubert da. Wie verbirgt sich doch in allen Schatten, die mich rings umgeben, noch ein letzter Traum von Leben! Wunder, die ich heute sah, werden morgen schon verklungen, jäh verstummt, verschwunden sein! Und ich wandre meiner Wege am Kanal entlang, der träge durch die Tage und die Nächte müd dahin fließt. Ganz allein blüht am Strauch die wilde Rose: Pionier am Wegesrand! Schritte knirschen fern im Moose - und ein Blatt, vom Winde lose, nach verlorenem Gefechte, segelt sanft in meine Hand.
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (02.12.2011 um 10:34 Uhr) |
20.11.2011, 11:34 | #2 | ||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Guten Morgen, larin,
ich habe mich über die Suchmaschine im Web orientiert, was der Titel bedeutet; jetzt weiß ich, was der "Marchfeldkanal" ist. (Obwohl ich es mir auch "ohne" so ungefähr dachte, aber ich muss immer gleich suchen, wenn ich etwas nicht kenne. ) Mir gefällt sehr, wie du in letzter Zeit das Reimschema variierst, das habe ich zwar (glaube ich) schon einmal gesagt, aber ich sage es gerne wieder (weil es stimmt). Das LI unternimmt hier einen Spaziergang am Kanal. Wobei diese Naturbetrachtung in mir eine durchaus melancholische Stimmung erzeugt, ein Empfinden von Vergänglichkeit und Akzeptanz. Trotz dieser Wirkung gibt es auch Positives: Zitat:
Wie immer finde ich die Wahl der Metaphern in deinem Gedicht sehr schön. Besonders gefallen mir Anfang und Schluss. Das LI ist nicht "allein" auf dem Weg, denn es werden "knirschende (Raureif, vermute ich) Schritte fern im Moose" gehört. Zitat:
Zitat:
Ich möchte gerne noch etwas "optisch" darstellen, das ich ebenfalls ansprechend finde: Zitat:
Fazit: Lob, Lob! (Für Inhalt und Form.) Eine kleine Anmerkung hätte ich, bezüglich Strophe 3 und den Übergang von Vers 1 zu Vers 2. Hier würde ich nach dem Endreim "Rose" eher einen Punkt oder Gedankenstrich setzen, wobei sich der Punkt natürlich besser eignet, da bereits ein Gedankenstrich in Vers 3 vorhanden ist (der, mMn, aber auch einfach weggelassen werden könnte). Gerne gelesen und kommentiert. Liebe Grüße Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (20.11.2011 um 11:38 Uhr) Grund: Kleine Ergänzung. |
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02.12.2011, 10:33 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo stimme der zeit,
die zähigkeit mancher pflanzen beeindruckt auch mich. so hat z.b die esche vorm haus immer noch nicht alle blätter verloren. aber das lag wohl auch am überaus milden november heuer. melancholisch kann man schon werden, vor allem, wenn man wochenlang unter einer hochnebeldecke ausharren muss. da hat der donauraum ( und auch seine seitenarme, -flüsse und -kanäle) schon einiges zu bieten! du hast wieder mal eine menge herausgefunden, was ich da (gar nicht so bewusst) hinein geschrieben habe. ich kann nur staunen! deine anregung bezüglich der letzten strophe ist vielleicht berechtigt. ich probiers mal mit einem doppelpunkt an der stelle, danke! lg, larin
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