Gedichte-Eiland

Friedhelm Götz · 26.12.2011, 12:54

Ein Tännlein...

Ein Tännlein stand, man sah es kaum,
im Wald in einer Schonung.
Es träumt, es stünd als Weihnachtsbaum
geschmückt in einer Wohnung.

Es fühlte himmlisch sich entrückt
als schönster Weihnachtsbaum.
So prächtig war’s als Baum geschmückt,
doch leider nur im Traum.

Zur Weihnacht, als der Förster kam,
sah er sich prüfend um.
Ob er’s als Weihnachtsbaum mal nahm?
Nein, mickrig war’s und krumm.

Die Nachbarbäume früh bis spät
verhöhnten es mit Spott.
Drum schickte es ein Stoßgebet
hinauf zum lieben Gott.

Die Bäume lachten ringsherum:
„Was soll dein Hilferuf!?
Du bleibst so mickrig und so krumm,
wie die Natur dich schuf!"

Da kam der Engel Theobald,
berührte sanft den Stamm.
Das Tännlein spürte die Gewalt
des Himmels und stand stramm.

Tief drang des Himmels Herrlichkeit
dem Tännlein in das Holz.
Es wuchs und wurde hoch und breit
und strahlte voller Stolz.

Und dann zur lieben Weihnachtszeit,
erstaunt der Förster war:
„Der schönste Baum hier weit und breit!
Schaut her, wie wunderbar!"

Man sieht, das Glück kommt manchmal spät,
am Tännlein aus der Schonung.
Woher ich das wohl weiß? Es steht
geschmückt in meiner Wohnung.

Walther · 27.12.2011, 15:59

Lb. Fridolin,

jedenfalls ist diese Tanne "einen Kopf kürzer"!

In jedem Falle ein schönes Weihnachtsgedicht, wunderbar gereimt. Vielleicht könnte man die ersten beiden Strophen zu einer verdichten.

Danke für die Weihnachtsverse. Ich wünsche Dir und allen Lyrikinsulanern eine Frohe Weihnachtszeit und einen Guten Rutsch!

LG W.

Friedhelm Götz · 27.12.2011, 16:57

Zitat:

Zitat von Walther

Lb. Fridolin,

jedenfalls ist diese Tanne "einen Kopf kürzer"!

In jedem Falle ein schönes Weihnachtsgedicht, wunderbar gereimt. Vielleicht könnte man die ersten beiden Strophen zu einer verdichten.

Danke für die Weihnachtsverse. Ich wünsche Dir und allen Lyrikinsulanern eine Frohe Weihnachtszeit und einen Guten Rutsch!

LG W.

Hallo Walther,

dies ist ein Kindergedicht, von einem Kind für Kinder. Ich habe es nach einer Erzählung meiner Märchentante verfasst. Damals war ich etwa 14 und reimte einfach drauflos. Weil es eine schöne Erinnerung ist, will ich es so lassen.

Vielen Dank für deinen Kommentar.

LG Fridolin

26.12.2011, 12:54	#1
Friedhelm Götz Schüttelgreis Registriert seit: 02.11.2011 Beiträge: 954	Fridolins Weihnachtsgruß Ein Tännlein... Ein Tännlein stand, man sah es kaum, im Wald in einer Schonung. Es träumt, es stünd als Weihnachtsbaum geschmückt in einer Wohnung. Es fühlte himmlisch sich entrückt als schönster Weihnachtsbaum. So prächtig war’s als Baum geschmückt, doch leider nur im Traum. Zur Weihnacht, als der Förster kam, sah er sich prüfend um. Ob er’s als Weihnachtsbaum mal nahm? Nein, mickrig war’s und krumm. Die Nachbarbäume früh bis spät verhöhnten es mit Spott. Drum schickte es ein Stoßgebet hinauf zum lieben Gott. Die Bäume lachten ringsherum: „Was soll dein Hilferuf!? Du bleibst so mickrig und so krumm, wie die Natur dich schuf!" Da kam der Engel Theobald, berührte sanft den Stamm. Das Tännlein spürte die Gewalt des Himmels und stand stramm. Tief drang des Himmels Herrlichkeit dem Tännlein in das Holz. Es wuchs und wurde hoch und breit und strahlte voller Stolz. Und dann zur lieben Weihnachtszeit, erstaunt der Förster war: „Der schönste Baum hier weit und breit! Schaut her, wie wunderbar!" Man sieht, das Glück kommt manchmal spät, am Tännlein aus der Schonung. Woher ich das wohl weiß? Es steht geschmückt in meiner Wohnung.

27.12.2011, 15:59	#2
Walther Gelegenheitsdichter Registriert seit: 09.11.2009 Ort: Im Wilden Süden Beiträge: 3.210	Lb. Fridolin, jedenfalls ist diese Tanne "einen Kopf kürzer"! In jedem Falle ein schönes Weihnachtsgedicht, wunderbar gereimt. Vielleicht könnte man die ersten beiden Strophen zu einer verdichten. Danke für die Weihnachtsverse. Ich wünsche Dir und allen Lyrikinsulanern eine Frohe Weihnachtszeit und einen Guten Rutsch! LG W. __________________ Dichtung zu vielen Gelegenheiten - mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt

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