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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 10.02.2012, 12:13   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Ich möchte sehnen - Sonett Petrarca Art

Ich möchte sehnen


Hast Du von Liebe sprechen wollen? Sprache,
Vom Wunderbarsten inspiriert: Sie streichelt
Den Traum von Nähe in die Haare, schmeichelt
Sich ein in meinen Tag. Die schönste Sache

Ist mir das Sehnen, das nie wirklich endet,
Und wär die Liebe auch perfekt geheuchelt,
Am nächsten Tag mit wenig Stil gemeuchelt,
Das Sehnen ist‘s, das Angst in Hoffnung wendet.

Ich möchte sehnen! Wie ich mich verzehre:
Der Schmerz ist süß, der die Erfüllung sucht!
Dein Duft, an dem ich, ahnend, Dich erkenne,

Polt spielend mich auf Dich wie die Antenne,
Als wäre er der Trigger einer Sucht:
Ich freu mich daran mehr, als dass ich wehre.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Alt 10.02.2012, 14:23   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard Art?

Hallo Walther,

zuerst hab ich mich schlaugegoogelt http://de.wikipedia.org/wiki/Petrarkisches_Sonett
ok. danach stimmt deine Reimzuordnung aber nicht -
jedenfalls habe ich das so herausgelesen.

Auch die Stropheneinteilung passt nicht zu dieser Form - es sei denn, du hast nun wirklich so in der Art gedichtet,
dann brauchts aber im Titel nicht den Hinweis auf eine besondere Form, wenn sie nicht eingehalten wird.
Wenigstens in der Strophenform hättest du den Text angleichen können:
eine Octave (8 Zeilen) und ein Sextett (4 Zeilen)
Zitat:
Polt spielend mich auf Dich wie die Antenne,
Diese Zeile mag ich gar nicht - was ist ein Polt?

Der Sinn des Inhaltes gefällt mir ganz gut:
Sehnsucht ist etwas Schönes. Sie lässt uns Dinge tun, die ohne sie nicht möglich wären.
Sie macht uns stark und mutig.


Interessiert gelesen hat
mit liebem Gruß
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.02.2012, 15:00   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

Lb. Chavali,

in der Tat könnte man es so setzen:

Zitat:
Hast Du von Liebe sprechen wollen? Sprache,
Vom Wunderbarsten inspiriert: Sie streichelt
Den Traum von Nähe in die Haare, schmeichelt
Sich ein in meinen Tag. Die schönste Sache
Ist mir das Sehnen, das nie wirklich endet,
Und wär die Liebe auch perfekt geheuchelt,
Am nächsten Tag mit wenig Stil gemeuchelt,
Das Sehnen ist‘s, das Angst in Hoffnung wendet.

Ich möchte sehnen! Wie ich mich verzehre:
Der Schmerz ist süß, der die Erfüllung sucht!
Dein Duft, an dem ich, ahnend, Dich erkenne,
Polt spielend mich auf Dich wie die Antenne,
Als wäre er der Trigger einer Sucht:
Ich freu mich daran mehr, als dass ich wehre.
Ich habe es wegen der Reimform der beiden Terzette und der Bauart in der Innenform als Sonett Petrarca Art bezeichnet.

Das "Polt" bezieht sich auf "Duft, der die Antenne polt". Polen steht hier für "ausrichten". Und wie wir wissen, kann eine Antenne senden und empfangen. Ein Duft oder Ton kann Trigger (= technisch Auslöser) sein, um eine Aktion zu starten, hier: Sehnen!

LG W.
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Geändert von Walther (10.02.2012 um 15:04 Uhr)
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