13.02.2012, 12:40 | #1 |
Gast
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ein bad
verwaschen und gebleicht, obschon gelöscht,
ein bild aus dem gedächtnis. meinen zorn zu kitzeln, schleicht, obwohl längst ausgewischt, ein schatten der erinnerung nach vorn. hinweg! weich von mir, geist der grauen trübsal! der, der zuletzt lacht, kann am besten lachen! verschwinde, wo du hingehörst! mein schicksal, kein schemen darf es sich zum knechte machen. ich zieh dich aus wie einen alten hut, zusammen mit der robe, und das blut an meinen händen wasch ich ab im bade. gesäubert, frisch gestylt steh ich gerade, erhobnen hauptes tret ich auf die pfade des neuen morgens. alles endet gut. Geändert von wolo von thurland (13.02.2012 um 17:46 Uhr) |
18.02.2012, 10:51 | #2 |
asphaltwaldwesen
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kampfansage pur, wolo!
die sprache in ihrer knappheit und dem staccato im rythmus passen da ganz vorzüglich! bäder eignen sich als psychhygienische maßnahmen ganz besonders. fast wie eine häutung nach all der rage, dem wüten, dem blut und den schrammen. ein starkes sonett mit starkem klang. gern gelesen! lg, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
19.02.2012, 08:52 | #3 |
Gast
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hallo fee
vielen dank fürs lesen und rückmelden. du machst mich verlegen. denn der stoff ist geklaut und die form und der stil sind wohl auch nicht nach den regeln. aber es hat spass gemacht, es zu schreiben, und freut mich, wenn es beim lesen auch so tat. lg wolo |
19.02.2012, 09:41 | #4 | |
asphaltwaldwesen
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Zitat:
kein grund für verlegenheit, wolo. regeln, wenn man deren grundlage einmal begriffen hat und beherrscht, sind u. a. auch dazu da, um gebrochen zu werden, wo es sinnvoll ist und "mehr" kann als bloß regelkonform "richtig gemacht" zu sein. (das kannst du bei vielen anerkannten schriftstellern unter ihren ratschlägen für "gutes schreiben" nachlesen übrigens). hier sehe ich diesen tatbestand bestätigt. und die welt muss man als schreiberling auch nicht jedesmal neu erfinden. man sollte sie aus der eigenen sicht und in der eigenen sprache darstellen - das ist es doch, woraufs beim schreiben ankommt, oder? mir gefällts. genau so. immer noch. lg, fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan |
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